Veranstaltung
08
MAI 2018

17:00 - 18:30
Publikumsveranstaltungen

IWH Policy Talk "Think global – Internationalisierung als Hochschulpolitik"

Die Welt ist in Bewegung. Nationalistische Strömungen und Abschottungstendenzen nehmen weltweit zu, auch in der Europäischen Union greifen starke Fliehkräfte um sich.

Wer
Karamba Diaby, MdB
Wo
IWH-Konferenzsaal
Karamba Diaby, MdB

Zur Person

Dr. Karamba Diaby ist seit 2013 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestags, wo er sich im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung auf die Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich konzentriert. Von 2011 bis 2013 arbeitete er als Referent im Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt und war von 2009 bis 2015 Stadtrat in Halle (Saale). An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studierte Diaby im Fachbereich Chemie und wurde dort auf dem Gebiet der Geoökologie promoviert. Von 1982 bis 1984 studierte er Biologie und Geologie auf Lehramt an der Universität Dakar.

Am 8. Mai 2018 fand der vierte IWH-Policy Talk statt. Dieses Mal begrüßten wir Dr. Karamba Diaby als Gast. Der gebürtige Senegalese, der seit den 1980er Jahren in Halle (Saale) lebt, ist promovierter Geoökologe und Chemiker und seit 2008 aktiv in der SPD tätig, vorwiegend im Bereich Bildung und Forschung. Karamba Diaby ist SPD-Mitglied des Deutschen Bundestags. In seiner Keynote Speech äußerte er deutlich, wie wichtig die Internationalisierung an Hochschulen für ganz Deutschland sowie speziell für Halle (Saale) als dicht besiedelten und attraktiven Wissenschaftsstandort sei. Hierdurch könnten gegenwärtige und künftige Herausforderungen wie z. B. den branchenspezifischen Fachkräftemangel gemeistert werden. Dafür müsse die transeuropäische Mobilität gestärkt werden und es bedürfe eines europäischen Gesetzesrahmens zur besseren Vergleichbarkeit und Anerkennung von Studienleistungen zwischen europäischen Hochschulen. Laut Diaby dürfe Mobilität und Bildung keineswegs ein Privileg bleiben. Daher seien (internationale) Stiftungen, Spendenprogramme und Stipendien essentiell. Doch auch weltweite Hochschulkooperationen  förderten die Internationalisierung. Diaby betont diesbezüglich auch die Notwendigkeit eines neuen Zuwanderungsgesetzes speziell für gesuchte Fachkräfte, das von dem auf der humanitären Säule beruhenden Asylgesetz zu unterscheiden sei. Es gebe bereits einen Entwurf für ein Einwanderungsmodell, welches in Anlehnung an das kanadische Punktesystem auf bestimmten Kriterien zur Feststellung der Eignung bzw. Qualifikation eines Bewerbenden für eine bestimmte Stelle/Tätigkeit basiere.

Im Anschluss an Diabys Rede entstand eine interessante und kontroverse Diskussion mit IWH-Präsident Reint E. Gropp sowie dem Publikum zu gegenwärtigen Probleme, möglichen Lösungsansätzen und Strategien zur Bewältigung der demographischen Situation in Deutschland. Des Weiteren wurde die Umsetzbarkeit der vorgeschlagenen politischen Maßnahmen zum Strukturwandel sowie deren Herausforderungen debattiert.

Autorin: Jasin Lisa Gaiselmann

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