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Westdeutsche Großbetriebe sind viel größer als ostdeutsche
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Aber: Selbst beim Vergleich ähnlich großer Betriebe bleibt der Rückstand Ostdeutschlands bestehen
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Ergebnisse und Interpretation
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Endnoten All on one page

Ergebnisse und Interpretation

Die Regression zeigt generell plausible Ergebnisse, so sind beispielsweise Betriebe mit einem höheren Anteil qualifizierter Beschäftigter, höherer Kapitalintensität und moderneren Maschinen produktiver. Auch der häufig gefundene Produktivitätsbonus von Betrieben mit Betriebsrat und von Exporteuren wird bestätigt. Entscheidend für diese Untersuchung ist jedoch, dass die Indikatorvariable für ostdeutsche Betriebe ein negatives Vorzeichen hat. Sie zeigt an, dass ostdeutsche Betriebe ceteris paribus, d. h. unter Berücksichtigung von Unterschieden in der Branchenstruktur und den anderen in der Tabelle gelisteten betrieblichen Merkmalen, weniger Wertschöpfung pro Mitarbeitenden generieren als westdeutsche Betriebe. Der Rückstand beträgt etwa 20% und, das ist das Neue an der Studie, dies gilt innerhalb aller drei Größenklassen gleichermaßen. Dieser Befund zeigt, dass der ostdeutsche Rückstand nicht ausschließlich durch Unterschiede in der Betriebsgröße erklärt werden kann, aber er bedeutet auch nicht, dass Ostdeutsche weniger talentiert oder motiviert wären. Interessant ist, dass die Ost-West-Lücke bei den Kleinbetrieben deskriptiv (vgl. Abbildung 4) kleiner ist als in der multivariaten Untersuchung (vgl. Tabelle). Das bedeutet, dass die in der Regression berücksichtigten betrieblichen Merkmale ostdeutscher Betriebe dieser Größenklasse günstiger ausfallen als die westdeutscher Betriebe. Für die mittleren und großen Betriebe ist es genau andersherum. Eine mögliche, aber in dieser Studie nicht überprüfbare Erklärung für die geringere Produktivität ostdeutscher Betriebe selbst nach Berücksichtigung betrieblicher Merkmale wäre, dass ostdeutsche Betriebe zwar die gleiche physische Produktivität haben (Anzahl produzierter Güter pro Inputeinheit), aber diese Erzeugnisse – zum Beispiel aufgrund fehlender Markennamen – zu einem niedrigeren Preis verkaufen müssen. Denkbar sind auch Unterschiede in den Preisen für Vorleistungsgüter, zum Beispiel dann, wenn westdeutsche Betriebe in der Lage wären, Vorleistungsgüter billiger zu beziehen. Die Befunde in diesem Kurzbericht sollten somit als Ausgangspunkt für künftige Forschung zum besseren Verständnis für die Ursachen des Rückstands der ostdeutschen Produktivität verstanden werden.

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Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2019

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Protektionismus ist schlecht, aber vielleicht nicht ganz so schlecht, wie ihn viele Leute machen. Zölle sind kurzfristig nichts anderes als Umverteilung: von vielen Konsumenten zu einigen wenigen inländischen Produzenten und deren Mitarbeitern. Denken Sie zum Beispiel an Zölle auf Stahl: Die Konsumenten leiden, weil Autos, Maschinen und alles, wofür es sonst noch Stahl braucht, teurer wird. Allerdings profitieren die im Vergleich zu den ausländischen Wettbewerbern ineffizienteren inländischen Stahlhersteller.

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Zur Wirtschaftskraft deutscher Regionen aus langfristiger Perspektive: Alte Muster werden in Ostdeutschland langsam wieder sichtbar

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in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2019

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