Konjunkturprognosen
Das IWH erstellt regelmäßig für das laufende und das kommende Jahr Konjunkturprognosen für die Weltwirtschaft, für den Euroraum und für die deutsche Wirtschaft. Für die ostdeutsche Wirtschaft erfolgt einmal jährlich eine gesonderte Vorausschau auf der Basis sektoraler Entwicklungen der Produktion und ausgewählter Nachfragekomponenten.
In diesem Zusammenhang werden im Wege von Umfragen auch regelmäßig Konjunkturdaten bei Unternehmen erhoben.
Konjunktur aktuell: Wirtschaft erholt sich vom Corona-Schock – aber keine schnelle Rückkehr zur alten Normalität
in: Konjunktur aktuell, Nr. 3, 2020
Abstract
Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 drastisch einbrechen lassen. Im Sommer wurden viele Aktivitäten aber wiederaufgenommen, und ein großer Teil des Einbruchs dürfte im zweiten Halbjahr wieder wettgemacht werden. Einige wirtschaftliche Aktivitäten wie der Tourismus oder Verkehrsdienstleistungen werden allerdings noch eine Weile eingeschränkt bleiben.
Konjunktur aktuell: Wirtschaft stellt sich auf Leben mit dem Virus ein
in: Konjunktur aktuell, Nr. 2, 2020
Abstract
Die Weltwirtschaft befindet sich im Sommer 2020 in einer tiefen Rezession. Auslöser ist die Corona-Pandemie: Regierungen haben überall in der Welt eine Vielzahl von Möglichkeiten der Mobilität und des Zusammentreffens von Personen unterbunden. Etwa seit Mai werden die Restriktionen in etlichen Ländern wieder gelockert. Für den zeitlichen Verlauf der Rezession ist neben den Lockerungen vor allem das Krankheitsgeschehen selbst maßgeblich, das in Asien sehr deutlich und in der Europäischen Union spürbar zurückgegangen ist, kaum jedoch in den USA. Alles in allem dürfte der Produktionseinbruch in der Welt im ersten Halbjahr 2020 deutlich tiefer sein als infolge der Finanzkrise im Winterhalbjahr 2008/2009.
Konjunktur aktuell: Wirtschaft im Bann der Corona-Epidemie
in: Konjunktur aktuell, Nr. 1, 2020
Abstract
Seit Ende Januar 2020 steht die Weltwirtschaft unter dem Eindruck der Corona-Epidemie. Nach ihrem Ausbruch in China sind dort im ersten Quartal Produktion und Nachfrage eingebrochen. Mit dem deutlichen Rückgang der Neuerkrankungen kommt das Wirtschaftsleben in China gegenwärtig nach und nach wieder in Gang. Zugleich steigt aber andernorts die Zahl der Krankheitsfälle, und für viele fortgeschrittene Volkswirtschaften ist mit ähnlichen wirtschaftlichen Folgen wie in China zu rechnen. Die vorliegende Prognose unterstellt, dass sich die Ausbreitung der Epidemie insgesamt wie in China eindämmen lässt. Unter dieser Annahme dürfte die Weltkonjunktur im ersten Halbjahr 2020 sehr schwach bleiben, sich aber ab dem Sommer langsam erholen.
Sinkendes Potenzialwachstum in Deutschland, beschleunigter Braunkohleausstieg und Klimapaket: Finanzpolitische Konsequenzen für die Jahre bis 2024
in: Konjunktur aktuell, Nr. 4, 2019
Abstract
Nach der Mittelfristprojektion des IWH wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in den Jahren bis 2024 preisbereinigt um durchschnittlich 1% wachsen; das nominale Bruttoinlandsprodukt wird um durchschnittlich 2¾% zunehmen. Die Durchschnittswerte verschleiern die Tatsache, dass das Wachstum gegen Ende des Projektionszeitraums aufgrund der dann rückläufigen Erwerbsbevölkerung spürbar zurückgehen wird. Dies wird sich auch bei den Staatseinnahmen niederschlagen. Allerdings wird die Bevölkerung nicht regional gleichverteilt zurückgehen. Strukturschwache Regionen dürften stärker betroffen sein. Die regionalen Effekte auf die Staatseinnahmen werden zwar durch Umverteilungsmechanismen abgefedert, aber nicht völlig ausgeglichen. Regionen mit schrumpfender Erwerbsbevölkerung müssen sich auf einen sinkenden finanziellen Spielraum einstellen. Der beschleunigte Braunkohleausstieg wird diesen Prozess verstärken, das Klimapaket der Bundesregierung hat hingegen vergleichsweise geringe Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen.
Konjunktur aktuell: Weltwirtschaft wieder etwas kräftiger – aber Deutschland zunächst weiter im Abschwung
in: Konjunktur aktuell, Nr. 4, 2019
Abstract
Im Jahr 2020 zieht die Weltwirtschaft wieder etwas an, weil der Gegenwind von den Handelskonflikten nachlässt. Die jüngsten Produktionsdaten deuten allerdings noch nicht auf eine durchgreifende Besserung der internationalen Konjunktur hin. Auch wegen der niedrigen Preisdynamik ist die Geldpolitik im Lauf des Jahres vielerorts noch einmal expansiver geworden. Wenn weitere Zollerhebungen im Wesentlichen ausbleiben, dürfte der Abschwung im Verarbeitenden Gewerbe um die Jahreswende 2019/2020 zu Ende gehen. Allerdings bleibt die Zukunft der politischen Rahmenbedingungen für den internationalen Handel unsicher. Das ist ein wichtiger Grund, warum mit einem kräftigen weltwirtschaftlichen Aufschwung für den Prognosezeitraum nicht zu rechnen ist. Zudem dürfte die Expansion der Nachfrage aus China weiter nachlassen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter im Abschwung. Ursache ist im Wesentlichen die schwache Auslandsnachfrage nach Produkten des Verarbeitenden Gewerbes, bedingt durch die von den USA ausgehenden protektionistischen Tendenzen und den bevorstehenden Brexit. Als weiterer Faktor kommen die Probleme im Automobilbau hinzu, denn die Branche steht mit am Beginn eines drastischen Strukturwandels. Im Jahr 2020 dürfte eine leichte Belebung der internationalen Konjunktur den deutschen Export wieder anziehen lassen. Der Anstieg wird aber nicht allzu hoch ausfallen, nicht zuletzt, weil die Lohnstückkosten seit einiger Zeit deutlich zugenommen haben. Auf der anderen Seite stabilisieren die recht deutlichen Lohnzuwächse die binnenwirtschaftliche Nachfrage. Zudem wirkt die Finanzpolitik expansiv, und die günstigen Finanzierungsbedingungen werden zusammen mit der Wohnungsknappheit in Ballungsräumen den Bauboom am Leben halten. Das Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2020 wohl um 1,1% zunehmen, auch dank einer hohen Zahl an Arbeitstagen. Der Produktionszuwachs in Ostdeutschland dürfte mit 1,3% höher ausfallen als in Gesamtdeutschland. Die Verbraucherpreisinflation bleibt moderat, die Beschäftigung nimmt nur noch wenig zu.