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Konjunktur aktuell: Wirtschaft erholt sich vom Corona-Schock – aber keine schnelle Rückkehr zur alten Normalität

Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 drastisch einbrechen lassen. Im Sommer wurden viele Aktivitäten aber wiederaufgenommen, und ein großer Teil des Einbruchs dürfte im zweiten Halbjahr wieder wettgemacht werden. Einige wirtschaftliche Aktivitäten wie der Tourismus oder Verkehrsdienstleistungen werden allerdings noch eine Weile eingeschränkt bleiben.

16. September 2020

Autoren Arbeitskreis Konjunktur des IWH

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Halbjahr 2020 deutlich stärker zurückgegangen als während der Finanzkrise im Winterhalbjahr 2008/2009. Zwar ist die wirtschaftliche Aktivität ab Mai wieder kräftig gestiegen, die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe lag aber im Sommer noch deutlich unter dem Stand zu Jahresanfang. Auch am Arbeitsmarkt ist die Rezession angekommen: Die Zahl der Erwerbstätigen nahm zwischen Februar und Juli 2020 um 1,5% ab. Nicht zuletzt wegen der automatischen Stabilisatoren und der fiskalpolitischen Maßnahmen sind die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte aber stabil geblieben. Alles in allem dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 5,7% geringer ausfallen als im Vorjahr, im kommenden Jahr dürfte es um 3,1% zulegen. Die Kapazitäten werden wohl bis ins Jahr 2022 unterausgelastet bleiben, und auch das Produktionspotenzial wächst langsamer als zuvor.

Für Ostdeutschland zeichnet sich ab, dass der Einbruch der Wirtschaft schwächer ausfällt als in Deutschland insgesamt. So ist die Mobilität der Menschen während der Pandemie im Osten weniger deutlich zurückgegangen als im Westen. Das Hauptrisiko für die deutsche Konjunktur besteht weiterhin im Pandemiegeschehen. So kann der gegen-wärtig starke Anstieg der Infektionszahlen in Frankreich und Spanien auch die Erholung in Deutschland gefährden, denn die Volkswirtschaften sind eng miteinander verflochten.

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