Abhängigkeit Deutschlands von der US-amerikanischen Konjunktur geringer als allgemein vermutet

Im Zusammenhang mit der jüngsten konjunkturellen Schwächephase in Deutschland wurde in der öffentlichen Debatte häufig das Argument vorgebracht, dass Deutschland stärker von der internationalen Konjunktur betroffen sei als andere europäische Staaten. In diesem Artikel wird der Frage nachgegangen, ob dies empirisch bestätigt werden kann. Zudem soll geklärt werden, ob sich der Zusammenhang im Zeitablauf geändert hat. Zu diesem Zweck werden mit vektorautoregressiven (VAR) Modellen Zusammenhänge zwischen den Produktionslücken verschiedener Volkswirtschaften ermittelt. Es zeigt sich, dass sich in den siebziger und achtziger Jahren konjunkturelle Impulse stärker auf Deutschland als auf die übrigen Staaten der Europäischen Union auswirkten. Seit Mitte der neunziger Jahre kann jedoch kein signifikanter Unterschied mehr festgestellt werden. Die Persistenz der Auswirkungen konjunktureller Impulse aus dem Ausland auf Deutschland ist seit Mitte der neunziger Jahre deutlich geringer, als dies zuvor der Fall war.

23. Mai 2002

Autoren Klaus Weyerstraß

Außerdem in diesem Heft

Aktuelle Trends - Weitere Erosion der öffentlichen Investitionen

Rüdiger Pohl

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2002

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IWH-Bauumfrage im April 2002: Frühjahrsbelebung vom Tiefbau bestimmt

Brigitte Loose

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2002

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IWH-Industrieumfrage im März 2002: Geschäftsklima in der ostdeutschen Industrie signalisiert Aufwärtstendenz

Bärbel Laschke

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2002

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Regionalpolitische Institutionen der mittel- und osteuropäischen Länder – fit für die Aufnahme in die EU?

Gerhard Heimpold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2002

Abstract

Der vorliegende Beitrag untersucht den erreichten Stand des Aufbaus regionalpolitischer Institutionen in Polen, in der Tschechischen Republik und in Ungarn – Länder, die sich auf den Beitritt zur EU vorbereiten. Gemessen an der Situation zu Beginn der 90er Jahre, in der die Regionalpolitik in diesen Ländern nur eine geringe Rolle spielte, konnten Fortschritte beim Institutionenaufbau erzielt werden, die insbesondere die nationale Ebene betreffen; zugleich bleibt dort noch viel zu tun: Anpassung der Programmdokumente an die Vorgaben der Strukturfonds-Verordnungen, Benennung der Verwaltungs- und Zahlstellen für die Strukturfonds, bessere Koordinierung zwischen den verschiedenen in die Regionalpolitik involvierten zentralen Instanzen, Einbeziehung der Regionen in die Erarbeitung der nationalen Programme. Die regionalpolitischen Kompetenzen der Regionen, die mit den Verwaltungsreformen in allen diesen Ländern gestärkt werden sollen, stehen noch auf schwachen Füßen. Die Stellung der regionalen Ebenen im Prozess der Erarbeitung und Umsetzung der regionalpolitischen Programme bedarf in den Beitrittsländern der weiteren Klärung.

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