Aktuelle Trends: Der Rückgang der Exporte nach Russland betrifft alle Bundesländer und ist nur zum Teil durch die Sanktionen der EU gegenüber Russland zu erklären
In den vergangenen 20 Jahren waren die deutschen Exporte nach Russland in Relation zur gesamten Wertschöpfung zweimal rückläufig: zunächst im Jahr 2009 und dann wieder seit etwa dem Jahr 2012, also bevor die Europäische Union 2014 erstmals Handelssanktionen gegenüber Russland verhängte. Betroffen sind alle Bundesländer, der Rückgang dauert meist bis in die heutige Zeit an. Die Sanktionen dürften nur einen Teil des Rückgangs erklären. Vielmehr schwächte sich die Nachfrage nach Investitions- und Konsumgütern aus Russland mit dem Ölpreisverfall und der damit verbundenen Abwertung des Rubels Ende 2014 deutlich ab. Dies betraf nicht nur Deutschland, sondern beispielsweise auch China, das an Sanktionen gegenüber Russland nicht beteiligt ist. Erst 2016, als der Ölpreis wieder stieg, setzte eine teilweise Erholung der russischen Importe ein.
04. Juli 2019
Der Anteil der Russlandexporte an der Bruttowertschöpfung ist gegenwärtig mit durchschnittlich 0,6% geringer als früher. Verglichen mit den Jahren kräftiger Ausfuhren halbierte er sich fast. Mehrere Bundesländer sind überdurchschnittlich davon betroffen, nämlich Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, das Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, also nicht allein ostdeutsche Bundesländer.