Aktuelle Trends: Zollpolitik der EU und der USA im Vergleich
Die EU-Zollpolitik zeigt sich protektionistischer als die Zollpolitik der USA. Der durchschnittliche EU-Zollsatz auf Importe liegt deutlich über dem durchschnittlichen Zollsatz, den die USA auf Importe erheben. Dennoch können in beiden Wirtschaftsräumen viele Produkte zollfrei eingeführt werden.
18. Mai 2018
Viele Produkte können zollfrei eingeführt werden. In der Abbildung entspricht dies den Schnittpunkten der Linien mit der vertikalen Achse. Bei den nicht-landwirtschaftlichen Produkten erhebt die EU auf etwa ein Viertel und die USA auf etwa die Hälfte der Produkte keinen Zoll. Im Gegenzug ist der Anteil der Produktgruppen, für die Zölle von 2% oder mehr erhoben werden, in der EU größer als in den USA. Im Agrarbereich liegt der Anteil zollfreier Produktkategorien sowohl in den USA als auch in der EU bei etwa einem Drittel, aber die Zollsätze der EU liegen im Durchschnitt deutlich über denen der USA.
Der durchschnittliche EU-Zollsatz auf Importe aus Ländern, die nicht der EU angehören, beträgt 5,2% und liegt damit deutlich über dem durchschnittlichen Zollsatz, den die USA auf Importe erheben (3,5%). Die EU-Zollpolitik ist somit insgesamt protektionistischer als die Zollpolitik der USA. Wenn die Produktklassen mit ihren unterschiedlichen Importwerten gewichtet werden, fällt der Unterschied etwas geringer aus (3,0% versus 2,4%).