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Aktuelle Trends: Zollpolitik der EU und der USA im Vergleich

Die EU-Zollpolitik zeigt sich protektionistischer als die Zollpolitik der USA. Der durchschnittliche EU-Zollsatz auf Importe liegt deutlich über dem durchschnittlichen Zollsatz, den die USA auf Importe erheben. Dennoch können in beiden Wirtschaftsräumen viele Produkte zollfrei eingeführt werden.

18. Mai 2018

Autoren Oliver Holtemöller

Viele Produkte können zollfrei eingeführt werden. In der Abbildung entspricht dies den Schnittpunkten der Linien mit der vertikalen Achse. Bei den nicht-landwirtschaftlichen Produkten erhebt die EU auf etwa ein Viertel und die USA auf etwa die Hälfte der Produkte keinen Zoll. Im Gegenzug ist der Anteil der Produktgruppen, für die Zölle von 2% oder mehr erhoben werden, in der EU größer als in den USA. Im Agrarbereich liegt der Anteil zollfreier Produkt­kategorien sowohl in den USA als auch in der EU bei etwa einem Drittel, aber die Zollsätze der EU liegen im Durchschnitt deutlich über denen der USA.

Der durchschnittliche EU-Zollsatz auf Importe aus Ländern, die nicht der EU angehören, beträgt 5,2% und liegt damit deutlich über dem durchschnittlichen Zollsatz, den die USA auf Importe erheben (3,5%). Die EU-Zollpolitik ist somit insgesamt protektionistischer als die Zollpolitik der USA. Wenn die Produktklassen mit ihren unterschiedlichen Importwerten gewichtet werden, fällt der Unterschied etwas geringer aus (3,0% versus 2,4%).

Außerdem in diesem Heft

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Kommentar: Deutsche Blockade der EU-Reformen eine Gefahr für Europa

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2018

Abstract

In den letzten Wochen haben wir zwei wichtige Dinge gelernt. Erstens: Europa hat keinen verlässlichen Partner in den USA und ist auf sich gestellt. Zweitens: Der wirtschaftliche Boom im Euroraum wird nicht unendlich anhalten. Auf den ersten Blick haben die beiden Erkenntnisse nicht viel miteinander zu tun, auf den zweiten jedoch machen sie klar, dass Deutschland seine Blockadehaltung in Bezug auf Reformen in der Euro­päischen Union (EU) aufgeben muss, um eine neuer­liche Krise zu vermeiden.

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Warum gibt es Widerstand gegen Betriebsräte?

Steffen Müller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2018

Abstract

Die jüngere ökonomische Forschung stellt der betrieblichen Mitbestimmung z. B. im Hinblick auf ihre Effekte auf Produktivität, Löhne und Gewinne insgesamt ein positives Zeugnis aus. Dies macht den Widerstand von Arbeitgebern gegen Betriebsräte erklärungsbedürftig. Da Mitbestimmung die unternehmerische Freiheit einschränkt, wird vielfach vermutet, dass Arbeitgeber bereit sein könnten, positive Effekte der Mitbestimmung im Gegenzug für größere Handlungsspielräume zu opfern. Unser Beitrag zeigt auf Basis einer Literaturauswertung, dass, jenseits der durchschnittlich positiven Beurteilung durch die Forschung, Mitbestimmung in vielen Betrieben keine positiven ökonomischen Folgen hat. Da das Gewicht solcher Betriebe in den Arbeitgeberverbänden stark ist, kann die ablehnende Haltung der Arbeitgeberverbände auch aus profit­maximierendem Kalkül seiner Mitglieder erklärt werden.

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