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Historische Ursprünge
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Beschäftigung

Im Jahr 1989 waren im Werk in Eisenhüttenstadt 11 934 Beschäftigte tätig. Im Zuge der Restrukturierung und Kostensenkung entstanden zwischen 1990 und Mitte 1996 durch Ausgliederung aus dem EKO 51 Firmen mit 2 167 Beschäftigten. Im Jahr 2014 hatte die ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH nach eigenen Angaben eine Belegschaft von 2 536 Personen (ohne Auszubildende). Die Zahl der Ausbildungsplätze wird mit rund 200 angegeben. Insgesamt sind in Eisenhüttenstadt 12 444 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig (2014). Der Beschäftigtenanteil von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt lag in den Jahren 2007 bis 2014 bei rund einem Fünftel, und die sozial­versicherungspflichtige Beschäftigung in Eisenhüttenstadt ist in diesem Zeitraum relativ stabil gewesen (vgl. Abbildung). Die Arbeitslosenzahl in Eisenhüttenstadt hat sich von 3 947 (2005) auf 1 820 im Jahr 2013 mehr als halbiert.

Regionale Umgebung, überregionaler Status und Forschung und Entwicklung

Im Umfeld von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt sind eine Reihe metallverarbeitender Unternehmen, etwa aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Umwelt- sowie Fördertechnik, Schiffbau und Zulieferindustrie ansässig. Im Jahr 2008 wurde das Unternehmen 5N PV GmbH in Betrieb genommen, das hochreine Metalle herstellt. Ferner hat die Progroup AG im Jahr 2010 in Eisenhüttenstadt einen Betrieb zur Herstellung von Wellpappenrohpapier in Betrieb genommen. Aus Sicht der politischen Akteure in der Region wird gleichwohl die Notwendigkeit zur Branchendiversifizierung, gerade in Eisenhüttenstadt, gesehen.

ArcelorMittal mit Sitz in Luxemburg betreibt in Deutschland vier Stahlproduktionsstätten, und zwar in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Hamburg. Hamburg ist zugleich Sitz der ArcelorMittal Germany Holding. Konzernintern wurde ArcelorMittal Eisenhüttenstadt im Jahr 2008 dem Bereich „Flat Carbon Eastern Europe (FCEE)“ zugeordnet, um den Erfordernissen des Marktes in Osteuropa zu entsprechen. Das Eisenhüttenstädter Unternehmen liefert Flachstahl insbesondere für die Automobilbranche, die Bau- und Haushaltsgeräteindustrie, für die Märkte in Zentral- sowie Osteuropa. Die Forschung des ArcelorMittal-Konzerns findet nach Konzernangaben weltweit in zwölf Forschungszentren (2015) statt, von denen sich keines in Deutschland befindet. In den Werken in Deutschland existieren für die Zwecke der Weiterentwicklung Betriebslabore. Das Eisenhüttenstädter Labor hat seine Ursprünge in der Versuchsanstalt der EKO Stahl GmbH. Diese wurde 1994 ausgegliedert und firmiert inzwischen als ArcelorMittal Eisenhüttenstadt Forschungs- und Qualitätszentrum GmbH (FQZ). Das FQZ beschäftigt 60 Mitarbeiter, passt die Konzeption der Produktentwicklung von ArcelorMittal an die Bedingungen im Eisenhüttenstädter Unternehmen an und unterstützt die Prozessoptimierung.

 

Alles in allem zeigt sich, dass das frühere EKO auch 25 Jahre nach der Herstellung der Einheit Deutschlands den prägenden industriellen Kern für die Region bildet. Dieser ist einerseits in seiner Sachkapitalausstattung hochmodern und wettbewerbsfähig, wird aber andererseits insbesondere durch Importwettbewerb und neue Pläne der EU-Kommission für den Emissionsrechtehandel herausgefordert. Weiterer Strukturwandel und wirtschaftliche Diversifizierung werden in Eisenhüttenstadt gebraucht.

Außerdem in diesem Heft

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Kommentar: Großbritanniens Nein zur EU wird für beide Seiten teuer

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2016

Abstract

Die Briten haben sich überraschend klar gegen einen Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union entschieden. Das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU hat nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch tiefgreifende Konsequenzen für das Land selbst, aber auch für das übrige Europa. Entscheidend ist jetzt die Reaktion der verbleibenden Länder auf das Votum, insbesondere die Frankreichs und Deutschlands.

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Aktuelle Trends: Turbulenzen an den Finanzmärkten vor und nach dem Brexit-Referendum

Lena Tonzer

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2016

Abstract

Das Votum der britischen Bevölkerung, den EU-Verbund verlassen zu wollen, hat zu Turbulenzen auf den Finanzmärkten geführt. Bereits vor dem Referendum am 23. Juni 2016 war ein starker Rückgang der Kurse britischer Bankaktien zu beobachten, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Brexits in den Umfragen über 50% stieg, verbunden mit einer Abwertung des britischen Pfunds gegenüber den meisten anderen wichtigen Währungen einschließlich des Euro.

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Staatliche Nachfrage als Treiber privater Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten

Viktor Slavtchev Simon Wiederhold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2016

Abstract

Der Staat fragt Produkte und Dienstleistungen mit ganz unterschiedlichem technologischen Niveau nach – von Büroklammern bis zu Forschungssatelliten. Dieser Beitrag zeigt zunächst in einem theoretischen Modell, dass der Staat durch die technologische Intensität seiner Nachfrage den Markt für technologieintensive Produkte und Dienstleistungen erweitern kann. Denn eine stärkere staatliche Nachfrage nach innovativen Produkten und Dienstleistungen erlaubt es privaten Unternehmen, die überwiegend fixen Kosten für Forschung und Entwicklung auf größere Absatzmengen umzulegen, lässt die privaten Erträge aus Forschung und Entwicklung ansteigen und generiert somit zusätzliche Anreize, in die Entwicklung neuer Technologien zu investieren. Anhand von Daten aus den USA wird auch empirisch belegt, dass eine – budgetneutrale – Erhöhung der technologischen Intensität der staatlichen Nachfrage die privaten FuE-Ausgaben erhöht. Damit rückt die staatliche Nachfrage erneut in die Diskussion über mögliche Instrumente einer effektiven Wirtschafts- und Innovationspolitik.

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Finanzmarktwissen bei Selbstständigen besonders ausgeprägt

Aida Ćumurović Walter Hyll

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2016

Abstract

Unternehmerische Aktivität ist ein dynamischer Treiber wirtschaftlicher Entwicklung. Finanzmarktwissen befähigt Individuen zu einer besseren Abwägung von Chancen und Risiken. In diesem Beitrag wird geprüft, ob ein höheres Maß an Finanzmarktwissen auch einen Einfluss auf die Entscheidung hat, sich selbstständig zu machen. Dieser Zusammenhang wird auf der Basis von Umfragedaten für Deutschland empirisch bestätigt.

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6th Halle Forum on Urban Economic Growth: “What are the Factors of Success for Cities in the Process of European Integration?”

Martin Gerischer Martin T. W. Rosenfeld

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2016

Abstract

Am 7. und 8. April 2016 fand am IWH zum sechsten Mal das „Halle Forum on Urban Economic Growth“ statt, das seit 2006 im Abstand von jeweils zwei Jahren veranstaltet wird. Der Fokus der diesjährigen Tagung lag auf den Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden europäischen Integration für die Entwicklung der Städte bzw. bestimmter Kategorien von Städten ableiten lassen.

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