Finanzmarktwissen bei Selbstständigen besonders ausgeprägt
Unternehmerische Aktivität ist ein dynamischer Treiber wirtschaftlicher Entwicklung. Finanzmarktwissen befähigt Individuen zu einer besseren Abwägung von Chancen und Risiken. In diesem Beitrag wird geprüft, ob ein höheres Maß an Finanzmarktwissen auch einen Einfluss auf die Entscheidung hat, sich selbstständig zu machen. Dieser Zusammenhang wird auf der Basis von Umfragedaten für Deutschland empirisch bestätigt.
18. Juli 2016
Inhalt
Seite 1
EinleitungSeite 2
Die Bedeutung von FinanzmarktwissenSeite 3
Soziodemographische Merkmale und finanzielle Allgemeinbildung Auf einer Seite lesenUnternehmerische Aktivität generiert Einkommen, Arbeitsplätze, Forschung und Entwicklung sowie Innovationen und gilt daher als wichtiger Treiber wirtschaftlicher Entwicklung. Verschiedene Faktoren beeinflussen den Erfolg von Unternehmen. Als häufige Ursachen für das Scheitern kleiner Unternehmen werden – neben nichtfinanziellen Aspekten wie mangelnden Managementfähigkeiten oder ungünstigen Standortfaktoren – mangelnde Planung, Unterkapitalisierung oder Finanzierungsschwierigkeiten, Fehleinschätzungen von Risiken, finanzielles Missmanagement oder rasches Wachstum und „Über-Expansion“ genannt. Ein besseres Finanzmarktwissen führt zu vorteilhaften Entscheidungen von Haushalten auf dem Finanzmarkt – beispielsweise bei Finanzierungs- oder Anlagefragen. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass Personen mit höherem Finanzmarktwissen auch eher erfolgreich im Führen von Unternehmen sind. Fundiertes Finanzmarktwissen kann dazu führen, dass potenzielle Unternehmer Risiken besser einschätzen und eher bereit sind, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen als Personen mit ähnlichen Voraussetzungen und niedrigem Finanzmarktwissen. Dieser Beitrag untersucht anhand deutscher Daten zum Spar- und Altersvorsorgeverhalten, ob sich Finanzmarktwissen auf Entscheidungen bezüglich der Beschäftigungsform – in diesem Falle der Selbstständigkeit – auswirkt.