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Historische Ursprünge

Die Errichtung eines metallurgischen Betriebs begann im Jahr 1950, in der Nähe von Fürstenberg (Oder). Die DDR sollte nach der deutschen Teilung eine eigene metallurgische Industrie erhalten. Der Standort, an dem auch Wohnungen und Sozialeinrichtungen für die Beschäftigten entstanden, erhielt im Jahr 1953 den Namen Stalinstadt; im Jahr 1961 wurde die Umbenennung in Eisenhüttenstadt vorgenommen. Zunächst wurde eine Roheisenproduktion mit sechs Hochöfen aufgebaut (Inbetriebnahme 1951 bis 1954), später ein Kaltwalzwerk, das mit Unterstützung aus der Sowjet­union errichtet wurde (1968); hinzu kamen Anlagen eines französischen Herstellers zur Verzinkung und Kunststoffbeschichtung von kaltgewalzten Blechen und Bändern (1974), danach ein Konverterstahlwerk, errichtet von der österreichischen VOEST-Alpine AG (1984). Es blieb allerdings eine technologische Lücke in Form einer fehlenden Warmband-Walzstraße bestehen. Obwohl in Eisenhüttenstadt der im Konverterverfahren erzeugte Stahl – bei Vorhandensein von Warmwalzanlagen – direkt und energieeffizient zu Warmband als Einsatzmaterial für das Kaltwalzwerk hätte verarbeitet werden können, musste das Warmband aufwändig aus der Sowjetunion bezogen werden. Die Arbeiten am geplanten Warmwalzwerk wurden 1987 abgebrochen.

Der VEB Bandstahlkombinat „Hermann Matern“, dessen Stammbetrieb das Eisenhüttenstädter Werk war, wurde im Mai 1990 in die EKO Stahl AG umgewandelt und der Treuhandanstalt zugeordnet. Die Auftragsvolumina gingen nach der Einführung der D-Mark zunächst zurück, und im Jahr 1990 waren Verluste in Höhe von beinahe 200 Mio. DM zu verzeichnen. Der Exportanteil am Umsatz wurde bis auf 42% im Jahr 1992 erhöht. Auch Bartergeschäfte mit Russland halfen in der Zeit vor der Privatisierung, die Existenz des EKO zu sichern. Die Bemühungen, das EKO zu privatisieren, trafen mit einer international schwierigen Lage in der Metallurgiebranche zusammen. Es bestanden Überkapazitäten. Die Europäische Kommission schien eher am Kapazitätsabbau interessiert. Die ersten beiden Anläufe zur Privatisierung der EKO Stahl AG an die Krupp Stahl AG und danach an die Riva-Gruppe (Italien) scheiterten. Erst Ende 1994 gelang der Verkauf des EKO, und zwar an den belgischen Stahlkonzern Cockerill-Sambre. Die Europäische Kommission genehmigte am 21. Dezember 1994 im Zusammenhang mit der Privatisierung der EKO Stahl GmbH Eisenhüttenstadt Beihilfen im Umfang von zusammengenommen rund 900 Mio. DM, die für den Verlustausgleich, Investitionen, Instandhaltungskosten und Beihilfeelemente im Zusammenhang mit einer Bürgschaftsgewährung bestimmt waren. Hinzu kamen genehmigte Regionalbeihilfen in Höhe von 385 Mio. DM. Das Eisenhüttenstädter Unternehmen gehört inzwischen zum ArcelorMittal-Konzern, dem weltweit größten Stahlunternehmen, und firmiert seit Juni 2006 als ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH.

Investitionen

Die Ausrüstungen des EKO, die aus der planwirtschaftlichen Entwicklungsperiode übernommen wur­den, wa­ren zum Teil relativ modern, etwa das Konverterstahlwerk und Anlagen zur Oberflächenveredlung des kaltgewalzten Stahls. Einzelne Roheisenerzeugungsanlagen waren veraltet. In den Jahren 1990/1991 wurden die Hochöfen I, IV und V stillgelegt. Die Technologielücke in Gestalt einer fehlenden Warmband-Walzstraße bestand zunächst fort. Laut Konzept der Treuhandanstalt für die Stahlindustrie in den Neuen Ländern vom Juli 1991 wäre das EKO ohne ein Warmwalzwerk langfristig ohne Entwicklungsperspektive gewesen. Cockerill-Sambre favorisierte die Erhaltung eines integrierten Metallurgiestandorts. Im Jahr 1997 wurden der neue Hochofen 5A sowie eine Warmwalzanlage in Betrieb genommen und durch letztere die bis dahin vorhandene technologische Lücke geschlossen. Die Modernisierung wurde auch danach fortgesetzt, etwa durch das Ende 2003 verabschiedete Programm „ZukunftsGestaltung EKO“ (ZUG). Dessen Ziel war die Kostensenkung, um auch im Falle konjunktureller Schwäche das Betriebsergebnis positiv zu halten. Im Zeitraum von 2010 bis 2014 wurden in der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH weitere Investitionen in Höhe von 120 Mio. Euro getätigt. Im Jahr 2016 ist in Eisenhüttenstadt eine so genannte Neuzustellung, also eine Instandsetzung des Hochofens 5A mit einem Investitionsvolumen von 40 Mio. Euro vorgesehen. Die Stahlindustrie in Deutschland und auch in Eisenhüttenstadt sieht sich allerdings gegenwärtig mit großen Herausforderungen insbesondere durch den Verdrängungswettbewerb, etwa seitens chinesischer Stahlhersteller, sowie mit Vorschlägen für neue EU-Regelungen zum Emissionsrechtehandel konfrontiert. Die Wettbewerbslage und die regulatorischen Rahmenbedingungen, so ein Unternehmensstatement, würden auch die Entscheidungen über künftige Vorhaben beeinflussen. Vermieden werden müsse, so eine Verlautbarung von ArcelorMittal Germany vom März 2016, die Gefahr einer Abwanderung der Stahlindustrie aus Deutschland und Europa in andere Regionen, deren Umweltauflagen geringer seien.

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Kommentar: Großbritanniens Nein zur EU wird für beide Seiten teuer

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in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2016

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Die Briten haben sich überraschend klar gegen einen Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union entschieden. Das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU hat nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch tiefgreifende Konsequenzen für das Land selbst, aber auch für das übrige Europa. Entscheidend ist jetzt die Reaktion der verbleibenden Länder auf das Votum, insbesondere die Frankreichs und Deutschlands.

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Das Votum der britischen Bevölkerung, den EU-Verbund verlassen zu wollen, hat zu Turbulenzen auf den Finanzmärkten geführt. Bereits vor dem Referendum am 23. Juni 2016 war ein starker Rückgang der Kurse britischer Bankaktien zu beobachten, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Brexits in den Umfragen über 50% stieg, verbunden mit einer Abwertung des britischen Pfunds gegenüber den meisten anderen wichtigen Währungen einschließlich des Euro.

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Der Staat fragt Produkte und Dienstleistungen mit ganz unterschiedlichem technologischen Niveau nach – von Büroklammern bis zu Forschungssatelliten. Dieser Beitrag zeigt zunächst in einem theoretischen Modell, dass der Staat durch die technologische Intensität seiner Nachfrage den Markt für technologieintensive Produkte und Dienstleistungen erweitern kann. Denn eine stärkere staatliche Nachfrage nach innovativen Produkten und Dienstleistungen erlaubt es privaten Unternehmen, die überwiegend fixen Kosten für Forschung und Entwicklung auf größere Absatzmengen umzulegen, lässt die privaten Erträge aus Forschung und Entwicklung ansteigen und generiert somit zusätzliche Anreize, in die Entwicklung neuer Technologien zu investieren. Anhand von Daten aus den USA wird auch empirisch belegt, dass eine – budgetneutrale – Erhöhung der technologischen Intensität der staatlichen Nachfrage die privaten FuE-Ausgaben erhöht. Damit rückt die staatliche Nachfrage erneut in die Diskussion über mögliche Instrumente einer effektiven Wirtschafts- und Innovationspolitik.

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6th Halle Forum on Urban Economic Growth: “What are the Factors of Success for Cities in the Process of European Integration?”

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Am 7. und 8. April 2016 fand am IWH zum sechsten Mal das „Halle Forum on Urban Economic Growth“ statt, das seit 2006 im Abstand von jeweils zwei Jahren veranstaltet wird. Der Fokus der diesjährigen Tagung lag auf den Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden europäischen Integration für die Entwicklung der Städte bzw. bestimmter Kategorien von Städten ableiten lassen.

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