Inhalt
Seite 1
Eigenkapital als Maß für BankenstabilitätSeite 2
Verbriefung als wirksames InstrumentSeite 3
FazitSeite 4
Endnoten Auf einer Seite lesenVerbriefung als wirksames Instrument
Die Studie zeigt weiterhin, dass vor allem eigenständige Banken (die nicht zu einer Holdingstruktur gehören) und unter diesen insbesondere die schon vor dem Sturm besser kapitalisierten für den statistischen Gesamteffekt der Erhöhung verantwortlich sind. Anders ausgedrückt: Es sind vor allem Banken, die durch ihre regionale Struktur stärker mit den Regionen verbunden sind und damit die sturmbedingten Risiken weniger breit auf andere Aktiva und andere Regionen streuen können, die sich durch höhere Eigenkapitalquoten besser für zukünftige Risiken wappnen.
Doch durch welchen Mechanismus verändern sich die Eigenkapitalquoten der Banken? Hier zeigt sich, dass die erhöhte Risikovorsorge nicht nur direkt durch eine Erhöhung des Eigenkapitals gespeist wird, sondern dass die betroffenen Banken auch ihre Aktivseite umstrukturieren: Sie verringern nach der Wirbelsturmsaison von 2005 den Anteil risikoreicher Aktiva wie z. B. Unternehmenskredite in ihren Bilanzen und halten stattdessen mehr US-Staatsanleihen – im Schnitt sicherere Anlagen als Kredite an Unternehmen.
Besonders hervorzuheben ist hier, dass die Ergebnisse nicht auf eine Reduzierung des Kreditangebots der betroffenen Banken hindeuten, da diese nach 2005 deutlich mehr neue Kredite an kleine Unternehmen vergeben. Was den Banken bei diesem Spagat zwischen einer sicheren Aktivseite und einer Ausweitung des Kreditangebots sicherlich geholfen hat, war ein sehr liquider Markt für Kreditverbriefungen im Jahr 2005. Dieser ermöglichte es den betroffenen Banken sehr wahrscheinlich, ihre Bilanzen durch Verkäufe von ausfallgefährdeten Unternehmenskrediten zu bereinigen, ohne dabei die Kreditvergabe zu verknappen.
Mehr eigenständige und besser kapitalisierte Banken fördern gesamtwirtschaftliches Wachstum nach dem Sturm
Im letzten Teil der Studie untersuchen die Autoren die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des Sturms. Dabei berechnen sie pro Region den Anteil an eigenständigen Banken und die durchschnittlichen Eigenkapitalquoten der Banken. Ähnlich zum ersten Teil wird dann die Wirtschaftsleistung in betroffenen und nicht betroffenen Regionen vor bzw. nach dem Wirbelsturm Katrina verglichen. Es zeigt sich, dass betroffene Regionen in den ersten Jahren nach dem Sturm
1) durchschnittlich circa 5% höhere (kurzfristige) Produktionseffekte relativ zu den nicht betroffenen Regionen und
2) auch eine um 0,5 Prozentpunkte geringere Arbeitslosenquote aufweisen.
Diese Effekte sind nicht unüblich nach großen Naturkatastrophen, da betroffene Regionen von einer Vielzahl von Hilfsmaßnahmen und Rettungsprogrammen profitieren. Entscheidend ist allerdings, dass diese positiven Effekte umso stärker sind, je größer der Anteil an eigenständigen Banken in den betroffenen Regionen ist und je besser diese Banken vor dem Sturm kapitalisiert waren.