Aktuelle Trends: Die Dienstleistungsmetropole Berlin ist für das Wachstum in Ostdeutschland wichtiger geworden
Der Aufschwung in Ostdeutschland erfährt seit 2016 einen Tempowechsel, vor allem aufgrund unterschiedlich dynamischer Wirtschaftsbereiche: Die dienstleistungsorientierte Berliner Wirtschaft legt weiter zu, das Verarbeitende Gewerbe in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt lässt nach.
21. September 2018
Seit dem Jahr 2014 befindet sich Deutschland im Aufschwung, an dem auch die ostdeutsche Wirtschaft Anteil nimmt. In den ersten beiden Aufschwungsjahren war der Produktionszuwachs in Ostdeutschland sogar etwas höher als im Westen. In den Jahren 2016 und 2017 war es dann umgekehrt, denn die Dynamik hat im Osten abgenommen.
Dieser Tempowechsel geht vor allem auf das Verarbeitende Gewerbe zurück. Die Dienstleistungen haben dagegen in Ostdeutschland seit dem Jahr 2014 stets rascher zugelegt als im Westen. Die Differenzen in der Dynamik der Wirtschaftsbereiche schlagen sich auch regional nieder: Dort, wo das Verarbeitende Gewerbe (mit Wertschöpfungsanteilen von 20% und mehr) besonders wichtig ist, nämlich in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, hat die Expansion nachgelassen mittleres, oranges Segment der Säulen in der Abbildung). Dagegen ist der Aufschwung der dienstleistungsorientierten Berliner Wirtschaft robust (unteres, blaues Segment). In Berlin entfallen 85% der Wertschöpfung auf Dienstleistungen, aber nur 8½% auf das Verarbeitende Gewerbe.