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Konjunktur aktuell: Deutscher Aufschwung schwächt sich ab

Die jüngste Zuspitzung des von der US-Regierung entfachten handelspolitischen Streits bedeutet ein erhebliches Risiko für Welthandel und internationale Konjunktur. Dennoch sind die weltwirtschaftlichen Aussichten weiter recht günstig. Insbesondere für die USA ist wegen der massiven finanzpolitischen Impulse mit kräftigen Zuwachsraten zu rechnen. Allerdings hat sich die Konjunktur im Euroraum seit Jahresanfang deutlich abgeschwächt, und seit Mai dürften Sorgen um den finanzpolitischen Kurs der neuen Regierung in Italien die wirtschaftlichen Erwartungen in Europa zusätzlich drücken.

15. Juni 2018

Autoren Arbeitskreis Konjunktur des IWH

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Vorbemerkung: Die Webfassung des Dokuments enthält den vollständigen Text und die wesentlichen Abbildungen und Tabellen. Die PDF-Fassung enthält darüber hinaus ergänzendes Material (Kästen zu den Annahmen der Prognose und zur Schätzung des Produktionspotenzials, Fußnoten, Anhänge).

Die jüngste Zuspitzung des von der US-Regierung entfachten handelspolitischen Streits bedeutet ein erhebliches Risiko für Welthandel und internationale Konjunktur. Dennoch sind die weltwirtschaftlichen Aussichten weiter recht günstig. Insbesondere für die USA ist wegen der massiven finanzpolitischen Impulse mit kräftigen Zuwachsraten zu rechnen. Allerdings hat sich die Konjunktur im Euroraum seit Jahresanfang deutlich abgeschwächt, und seit Mai dürften Sorgen um den finanzpolitischen Kurs der neuen Regierung in Italien die wirtschaftlichen Erwartungen in Europa zusätzlich drücken.

Auch für die Konjunktur in Deutschland sind wichtige Rahmenbedingungen nach wie vor günstig: Die Finanzierungskosten bleiben ausgesprochen gering, die Beschäftigung expandiert weiter kräftig, und die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Niveau seit der deutschen Vereinigung. Dennoch ist der Aufschwung in Deutschland in der ersten Jahreshälfte 2018 ins Stocken geraten. Ausschlaggebend ist eine Abschwächung der Ausfuhren. Die gestiegenen Risiken für die Exporteure dürften die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im weiteren Jahresverlauf dämpfen. Alles in allem wird sich der Aufschwung wohl nur noch deutlich abgeschwächt fortsetzen. Das reale Bruttoinlandsprodukt dürfte im Jahr 2018 um 1,7% höher liegen als zuvor, im Jahr 2019 beträgt der Zuwachs 1,6%. Der gesamtstaatliche Haushaltsüberschuss fällt in diesem Jahr mit 1,2% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in etwa so hoch aus wie im Jahr 2017, wird aber im kommenden Jahr aufgrund der zunehmend expansiv ausgerichteten Finanzpolitik nur noch 0,6% betragen. Die ostdeutsche Wirtschaft dürfte in diesem Jahr mit 1,7% und im Jahr 2019 mit 1,5% in etwa so stark expandieren wie die gesamtdeutsche.

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