Inhalt
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Westdeutsche Großbetriebe sind viel größer als ostdeutsche
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Aber: Selbst beim Vergleich ähnlich großer Betriebe bleibt der Rückstand Ostdeutschlands bestehen
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Ergebnisse und Interpretation
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Endnoten

1 Der Unterschied zwischen beiden Produktivitätsmaßen besteht zum einen darin, dass in der VGR auf Personenebene und in Abbildung 3 auf Betriebsebene gemessen wird und dass die Datengrundlage für die Betriebsdaten, das IAB-Betriebspanel, nur für Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten repräsentativ ist, während in die VGR beim Erwerbstätigenkonzept zum Beispiel auch Solo-Selbstständige eingehen. Die VGR ist auch im Arbeitnehmerkonzept verfügbar, unterscheidet sich aber auch dann von der Erfassung im IAB-Betriebspanel, weil in letzterem auch tätige Unternehmenseigentümer und mithelfende Familienangehörige in der Pro-Kopf-Berechnung berücksichtigt werden. Eine direkte Umrechnung zwischen beiden Messkonzepten ist somit nicht möglich.

2 Die Schätzung einer Cobb-Douglas-Produktionsfunktion ist der Standardansatz zur Ermittlung von betrieblichen Produktivitätsunterschieden. Kompliziertere Produktionsfunktionen (z. B. CES, Translog) ergeben in der Regel ähnliche Ergebnisse für den Ost- West-Produktivitätsunterschied.

3 Die Methodik zur Berechnung des Kapitalstocks wird beschrieben in: Müller, S.: Capital Stock Approximation Using Firm Level Panel Data, in: Journal of Economics and Statistics, Vol. 228 (4), 2008, 357–371.

4 Ausgeschlossen wurden Sektoren, die (i) zwar privatwirtschaftlich, aber aufgrund intensiver Subventionierung nur eingeschränkt wettbewerblich organisiert sind (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei; Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden), für die (ii) entweder Umsatz (Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) oder Kapitalstock (Grundstücks- und Wohnungswesen) nicht der zugrundeliegenden produktionstheoretischen Konzeption entsprechen und die (iii) teilweise oder vollständig staatlich gelenkt sind (Energieund Wasserversorgung; Erziehung und Unterricht; Gesundheits- und Sozialwesen; Organisationen ohne Erwerbscharakter, Öffentliche Verwaltung).

Außerdem in diesem Heft

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Kommentar: Freihandel, Protektionismus und das stabile Genie

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2019

Abstract

Protektionismus ist schlecht, aber vielleicht nicht ganz so schlecht, wie ihn viele Leute machen. Zölle sind kurzfristig nichts anderes als Umverteilung: von vielen Konsumenten zu einigen wenigen inländischen Produzenten und deren Mitarbeitern. Denken Sie zum Beispiel an Zölle auf Stahl: Die Konsumenten leiden, weil Autos, Maschinen und alles, wofür es sonst noch Stahl braucht, teurer wird. Allerdings profitieren die im Vergleich zu den ausländischen Wettbewerbern ineffizienteren inländischen Stahlhersteller.

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Aktuelle Trends: Fachkräftemangel hat in den letzten zehn Jahren in Ost und West stark zugenommen

Steffen Müller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2019

Abstract

Vor dem Hintergrund sinkender Arbeitslosenzahlen und einer alternden Bevölkerung – vor allem im Osten Deutschlands – ist der immer schwieriger zu deckende Bedarf der Betriebe an Fachkräften in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema in der öffentlichen und politischen Arbeitsmarktdebatte geworden. Fachkräfteengpass herrscht, wenn Betriebe Probleme haben bei der Besetzung von Stellen für qualifizierte Tätigkeiten, die eine Berufsausbildung, vergleichbare Berufserfahrung oder einen Hochschulabschluss erfordern. Wie hoch der Anteil der nicht besetzten Stellen an den insgesamt angebotenen Stellen ist, wird durch die Nichtbesetzungsquote angegeben. Sie kann damit als Indikator für einen Fachkräfteengpass interpretiert werden.

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Zur Wirtschaftskraft deutscher Regionen aus langfristiger Perspektive: Alte Muster werden in Ostdeutschland langsam wieder sichtbar

Axel Lindner

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2019

Abstract

Kann der Osten Deutschlands in Zukunft noch wesentlich aufholen, oder haben die 40 Jahre Zentralplanwirtschaft dauerhafte Spuren in der Raumstruktur der deutschen Volkswirtschaft hinterlassen? Dieser Beitrag vergleicht die Raumstruktur der deutschen Volkswirtschaft im Jahr 1925, vor den politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts, mit ihrer Entwicklung nach der Vereinigung. Es zeigen sich folgende Punkte: Gewinner der historischen Umbrüche war eher Süd- als Westdeutschland. Berlin konnte sein Hauptstadt-Potenzial lange nicht ausspielen, beginnt dies aber nun nachzuholen. Die Wirtschaftskraft ostdeutscher Flächenländer war 1925 breit gestreut und dabei teils höher, teils niedriger als die Deutschlands. Seit 1990 ist sie dagegen viel niedriger als im gesamtdeutschen Durchschnitt und liegt eng beieinander. Zwar holten die ostdeutschen Flächenländer in den Jahren nach 1990 zügig auf, nach dem Jahr 2000 aber nur noch langsam. Die Streuung nimmt erst seit 2010 wieder ein wenig zu. Aus historischer Perspektive sehen manche Tendenzen, etwa der Berlin-Boom und die höhere Wachstumsdynamik in Sachsen, wie eine Normalisierung aus, die sich mit einiger Wahrscheinlichkeit fortsetzen dürfte.

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