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Wirtschaftliche Perspektiven für Leipzig: Wachstumspotenziale im Städtevergleich und mögliche Entwicklungsstrategien

Die deutschen Städte, und speziell die ostdeutschen Städte, stehen heute vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Hier ist zunächst die Kürzung von Fördermitteln zu erwähnen, die teilweise bereits Realität ist. Der Solidarpakt II läuft am Ende des Jahres 2019 aus. Im Gefolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise sind in den Kommunen seit dem Jahr 2009 deutlich rückläufige Steuereinnahmen zu verzeichnen. Zu diesen Herausforderungen aufgrund abnehmender Finanzmittel kommt der immer intensivere Standortwettbewerb zwischen den Großstädten in Deutschland und Europa hinzu, wobei dieser Wettbewerb nicht nur auf Unternehmen abzielt, sondern – nicht zuletzt aufgrund des allgemeinen demographischen Wandels – immer stärker auch auf die Potenziale an kreativen Köpfen, Forschern und kulturellen Faktoren. Vor diesem Hintergrund ist es für die verantwortlichen Akteure in jeder Stadt erforderlich, strategische Überlegungen hinsichtlich ihrer zukünftigen Position im europäischen System der Zentren und Metropolen anzustellen. Für diesen Zweck ist es wichtig, zunächst Klarheit über die bisher erreichte wirtschaftliche Position herzustellen und die bisherigen lokalen Entwicklungsstrategien zu bewerten.

08. August 2012

Autoren Martin T. W. Rosenfeld Peter Franz Peter Haug Gerhard Heimpold Christoph Hornych Michael Schwartz Dominik Weiß

Die vorliegende Studie basiert auf einem Gutachten im Auftrag der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, das – am Beispiel der Stadt – den soeben skizzierten Aufgaben (Ermittlung der bisher erreichten Position im Städtesystem; mögliche Strategien für die Zukunft) dienen soll. Worin liegen die derzeitigen Stärken und Schwächen des Wirtschaftsstandortes Leipzig? Wie ist die bisherige Politik zur Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung in Leipzig zu beurteilen? Welche Strategien und Maßnahmen könnten geeignet sein, um die wirtschaftliche Entwicklung weiter zu beschleunigen? Konkret für Leipzig stellt sich insbesondere die Frage nach den Möglichkeiten, sich – wie nach der politischen Wende angestrebt wurde – weiter zu einer Handels-, Logistik- und Dienstleistungsmetropole und/oder stärker zu einer forschungsbasierten Industriestadt zu entwickeln. Leipzig galt lange Zeit als die „ostdeutsche Boomtown“, doch in den letzten Jahren hat die wirtschaftliche Entwicklung eher stagniert. Die Studie versucht unter anderem, die Ursachen dieser Tendenz zu ermitteln. In Anbetracht der engen Beziehungen Leipzigs zu den drei benachbarten Großstädten Dresden, Chemnitz und Halle (Saale) liegt es nahe, die dortige Entwicklung mit jener in Leipzig zu vergleichen.

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