21.10.2010 • 59/2010
Vorteile einer niedrigen Inflationsrate: Empirische Ergebnisse für den Euroraum
Sind höhere Inflationsziele für die Zentralbanken eine angemessene Reaktion auf die Wirtschafts- und Finanzkrise? Es ist keineswegs offensichtlich, dass der durch höhere Inflationsraten größere Spielraum in Bezug auf Leitzinssenkungen in Krisenzeiten auch zu einem volkswirtschaftlichen Mehrwert führt. Denn die mit einer höheren Inflationsrate einhergehenden volkswirtschaftlichen Kosten sind keineswegs gering anzusetzen, wie eine heute erscheinende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) nachweist.
Juliane Scharff
Pressemitteilung herunterladen
21.10.2010 • 57/2010
Tourismus-Förderung in Sachsen: Urlaubsorte mit Tradition profitieren, begrenzte Chancen für Newcomer
Eine heute erscheinende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) untersucht am Beispiel Sachsens die Frage, ob bislang wenig touristisch orientierte Kommunen eine Chance haben, sich mit Hilfe des staatlich geförderten Ausbaus ihrer Infrastruktur zu relevanten touristischen Destinationen zu entwickeln, oder ob die positiven Effekte von infrastrukturellen Maßnahmen vor allem an den „klassischen“ Tourismusorten anfallen.
Albrecht Kauffmann
Pressemitteilung herunterladen
21.10.2010 • 55/2010
Sind Innovatoren erfolgreicher als Nicht-Innovatoren?
Innovationen gelten als Triebfeder der wirtschaftlichen Entwicklung und der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit. Von besonderem Interesse sind Produkte, die ein Unternehmen erstmals in den Markt einführt bzw. für die das Unternehmen einen neuen Markt erschließen muss. Diese Innovationen bezeichnet man als Marktneuheiten. In einer heute erscheinenden Studie hat das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) untersucht, ob Unternehmen, die solche Marktneuheiten hervorbringen, erfolgreicher sind als nicht innovierende Unternehmen.
Pressemitteilung herunterladen
21.10.2010 • 56/2010
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland: Uneinheitliches Bild in den Neuen Ländern
Die Bevölkerungsentwicklung ist in vielen Regionen Deutschlands durch zwei Phänomene gekennzeichnet: Schrumpfung und Alterung. Diese Prozesse weisen in Ausmaß und Geschwindigkeit eine sehr starke regionale Heterogenität auf. Eine heute erscheinende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt: Im Osten der Republik treten die Bevölkerungsveränderungen früher, massiver und abrupter auf als im westlichen Teil des Landes. Es konnte aber auch eine hohe Variation der Bevölkerungsveränderungen innerhalb Ostdeutschlands nachgewiesen werden.
Pressemitteilung herunterladen
21.10.2010 • 58/2010
Arme Menschen sind mit ihrer Gesundheit unzufriedener
Bei der Festlegung, wer arm ist, hat das persönliche Einkommen einen sehr hohen Stellenwert. Materielle Armut ist aber nur eine Seite der Medaille; die andere Seite besteht darin, dass von Armut betroffene oder bedrohte Personen häufig auch nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Eine heute erscheinende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) untersucht für Deutschland und die Jahre 2003 und 2008 auf der Grundlage der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), ob insbesondere ältere Menschen, die von Armut betroffen sind, durch zusätzliche gesundheitliche Probleme betroffen sind bzw. weniger als nicht arme Ältere am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Ingmar Kumpmann
Pressemitteilung herunterladen
Interest Rate Convergence in the Euro-Candidate Countries: Volatility Dynamics of Sovereign Bond Yields
Hubert Gabrisch, Lucjan T. Orlowski
Emerging Markets Finance and Trade,
2010
Abstract
We argue that a “static“ specification of the Maastricht criterion for long-term bond yields is not conducive to assessing stability of financial systems in euro-candidate countries. Instead, we advocate a dynamic approach to assessing interest rate convergence to a common currency that is based on the analysis of financial system stability. Accordingly, we empirically test volatility dynamics of the ten-year sovereign bond yields of the 2004 EU accession countries in relation to the eurozone yields during the January 2, 2001-January 22, 2009, sample period. Our results show a varied degree of the relationship between domestic and eurozone sovereign bond yields, the most pronounced for the Czech Republic, Slovenia, and Poland, and weaker for Hungary and Slovakia. We find some divergence of relative bond yields since the EU accession.
Artikel Lesen
Das Städtesystem der Russischen Föderation aus Sicht der Neuen Ökonomischen Geographie
Albrecht Kauffmann
Potsdamer Schriften zur Raumwirtschaft, Bd. 2,
2010
Abstract
Der Anstieg der Energiepreise kann zu einer länger anhaltenden Verteuerung von Gütertransporten führen. Welche Auswirkungen haben steigende Transportkosten auf die Entwicklung von Städtesystemen? Ein solcher Transportkostenanstieg hat in der Russischen Föderation nach der Preisliberalisierung 1992 real, d.h. in Relation zu den Preisen anderer Gütergruppen stattgefunden. Gleichzeitig stellt die Bevölkerungsstatistik der Russischen Föderation Daten bereit, mit deren Hilfe Hypothesen zur Entwicklung von Städtesystemen unter dem Einfluss steigender Transportkosten geprüft werden können. Diese Daten werden in der vorliegenden Arbeit umfassend ausgewertet. Den theoretischen Hintergrund liefert die Modellierung eines Städtesystems mit linearer Raumstruktur im Rahmen der Neuen Ökonomischen Geographie. Damit wird ein Werkzeug geschaffen, das auch auf weiträumige Städtesysteme mit ausgeprägter Bandstruktur angewendet werden kann. Die hier erstmals erfolgte ausführliche Erläuterung des zu Grunde liegenden Theorieansatzes versteht sich als Ergänzung der Standardlehrbücher der Raumwirtschaftstheorie. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung bestätigen die Prognose des Modells, dass in großflächigen Ländern bzw. Regionen mit Ähnlichkeit zur unterstellten Raumstruktur ein Anstieg der Transportkosten Konzentrationstendenzen in den Zentren befördert, während die peripheren Regionen zunehmend abgekoppelt werden.
Artikel Lesen
Deutschland im Aufschwung - Wirtschaftspolitik vor wichtigen Entscheidungen: Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2010
Dienstleistungsauftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
2010
Abstract
Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung. Die Institute prognostizieren eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts um 3,5 % für das Jahr 2010 und um 2,0 % für das Jahr 2011. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich dabei weiter verbessern. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte im Jahresdurchschnitt 2011 erstmals seit 1992 unter 3 Millionen liegen. Die Defizitquote des Staates dürfte auf 2,7 % sinken. Die Wirtschaftspolitik in Deutschland muss den angekündigten Konsolidierungspfad weitergehen. Auf europäischer Ebene sind Insolvenzordnungen für Staaten und Banken erforderlich. Ein strengerer Stabilitäts- und Wachstumspakt könnte als ergänzende Maßnahme sinnvoll sein. Eine Verlängerung des Rettungsschirms für Euroländer oder die Einführung von gepoolten Staatsanleihen sind dagegen genauso abzulehnen wie der von der EU-Kommission vorgeschlagene Mechanismus zur Vermeidung und Korrektur makroökonomischer Ungleichgewichte.
Artikel Lesen
Lebenswelt im Umbruch: Strukturwandel und regionale Entwicklung
Alexander Kubis
D. Gregosz (Hrsg.), Wo steht Ostdeutschland in zehn Jahren? Zukunftsperspektiven der „Jungen Länder”,
2010
Abstract
Ostdeutsche Regionen befinden sich auch zwanzig Jahre nach der Herstellung der Einheit Deutschlands in einem anhaltenden Prozess des Strukturwandels. Dieser Strukturwandel ist durch transformationsbedingte Besonderheiten gekennzeichnet. Zwar ist die Transformation im Sinne der Übernahme marktwirtschaftlicher Institutionen längst abgeschlossen. In der Post-Transformationsphase zeigen sich allerdings strukturelle Besonderheiten, die ihre Ursprünge teils in der Entwicklung im Osten Deutschlands in der zentralverwaltungswirtschaftlichen Entwicklungsperiode und teils in den Entwicklungsmustern nach dem Übergang zur Marktwirtschaft haben. Obwohl die neuen marktwirtschaftlichen institutionellen Rahmenbedingungen für alle Regionen in Ostdeutschland die gleichen sind, zeigen sich regionale Unterschiede beim wirtschaftlichen Erfolg, d. h. bei Wachstum und Wohlstand. Mit Rücksicht auf die räumliche Differenzierung liegt es nahe, nicht mehr nur pauschale Vergleiche der Wirtschaftskraft und der dahinter stehenden Faktoren zwischen Ost- und Westdeutschland vorzunehmen, sondern die unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb Ostdeutschlands, etwa in Mitteldeutschland, Berlin oder der Thüringer Städtekette mit zu berücksichtigen. Im Folgenden wird auf wichtige Aspekte der in der Post-Transformationsphase herausgebildeten Sektoral-, Funktional- und Unternehmensgrößenstrukturen sowie den regionalen Strukturwandel eingegangen. Im Anschluss wird der demographische Wandel thematisiert, der für die künftige wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland eine zentrale Herausforderung darstellt.
Artikel Lesen
Konjunktur aktuell: Deutsche Wirtschaft lässt die Krise hinter sich
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2010
Abstract
Die deutsche Konjunktur erholt sich schneller von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise als weithin erwartet. Im laufenden Jahr dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt um 3,5% steigen, im kommenden um 2%. Die Arbeitslosigkeit wird wohl weiter sinken. Das Budgetdefizit des Gesamthaushaltes wird voraussichtlich bereits im Jahr 2011 wieder unter der 3%-Marke des Stabilitäts- und Wachstumspakts liegen – vorausgesetzt, dass die Bundes-regierung die beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen auch tatsächlich umsetzt.
Die Dynamik in den Schwellenländern ist der erste von drei Faktoren, die für den kräftigen Aufschwung in Deutschland von Bedeutung sind. So profitiert die deutsche Wirtschaft mit ihrer Spezialisierung auf Investitionsgüter in hohem Maße vom Produktionsanstieg in den Schwellenländern.
Zweitens sorgt die starke Arbeitsnachfrage der Unternehmen für steigende Be-schäfti¬gung und Einkommen der privaten Haushalte. Diese erhöhte Nachfrage ist nicht allein Reflex der guten Konjunktur, sondern auch Konsequenz der seit Jahren andauernden Lohnzurückhaltung, in deren Folge sich das Verhältnis von realen Arbeitskosten zu Arbeitsproduktivität deutlich verringert hat.
Drittens begünstigt die expansive Geldpolitik angesichts der vergleichsweise geringen Verschuldung von Unternehmen und Haushalten in Deutschland früher und stärker Investitionen und Konsum als in anderen fortgeschrittenen Volks-wirtschaften. Gleichzeitig hat sich die Situation auf den Finanzmärkten erneut etwas entspannt.
Artikel Lesen