Die wirtschaftliche Entwicklung Sachsen-Anhalts seit 1990
Oliver Holtemöller, Axel Lindner
Abstract
In diesem Beitrag wird die wirtschaftliche Entwicklung Sachsen-Anhalts seit 1990 im Kontext des ostdeutschen Transformationsprozesses von einer Zentralverwaltungswirtschaft zu einer Marktwirtschaft beschrieben. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Sachsen-Anhalts hat in den frühen 1990er Jahren zunächst schnell gegenüber Westdeutschland aufgeholt, vor allem weil der Kapitalstock modernisiert und erweitert worden ist. Seit einiger Zeit stagniert der Aufholprozess jedoch, und das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen liegt etwa 20% unter dem westdeutschen Niveau. Die wirtschaftspolitische Herausforderung besteht darin, den Aufholprozess durch die Förderung von Forschung und Innovation und durch bessere Qualifizierung der Erwerbstätigen weiter voranzubringen.
Artikel Lesen
28.09.2017 • 36/2017
Aufschwung im Osten so stark wie in Deutschland insgesamt – Implikationen der Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2017 für Ostdeutschland
Für das Jahr 2017 prognostiziert das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) einen Anstieg des ostdeutschen Bruttoinlandsprodukts mit Berlin um 1,9% (Gemeinschaftsdiagnose für Deutschland insgesamt ebenfalls 1,9%). Der gegenüber dem Jahr 2016 (2,1%) etwas schwächere Zuwachs der Produktion resultiert lediglich aus der geringeren Anzahl von Arbeitstagen. Auch im Jahr 2018 dürfte die ostdeutsche Wirtschaft mit 2,0% so kräftig wie in Deutschland insgesamt zulegen.
Oliver Holtemöller
Lesen
TV and Entrepreneurship
Viktor Slavtchev, Michael Wyrwich
IWH Discussion Papers,
Nr. 17,
2017
Abstract
We empirically analyse whether television (TV) can influence entrepreneurial identity and incidence. To identify causal effects, we utilise a quasi-natural experiment setting. During the division of Germany after WWII into West Germany with a free-market economy and the socialistic East Germany with centrally-planned economy, some East German regions had access to West German public TV that – differently from the East German TV – transmitted images, values, attitudes and view of life compatible with the free-market economy principles and supportive of entrepreneurship. We show that during the 40 years of socialistic regime in East Germany entrepreneurship was highly regulated and virtually impossible and that the prevalent formal and informal institutions broke the traditional ties linking entrepreneurship to the characteristics of individuals so that there were hardly any differences in the levels and development of entrepreneurship between East German regions with and without West German TV signal. Using both, regional and individual level data, we show then that, for the period after the Unification in 1990 which made starting an own business in East Germany, possible again, entrepreneurship incidence is higher among the residents of East German regions that had access to West German public TV, indicating that TV can, while transmitting specific images, values, attitudes and view of life, directly impact on the entrepreneurial mindset of individuals. Moreover, we find that young individuals born after 1980 in East German households that had access to West German TV are also more entrepreneurial. These findings point to second-order effects due to inter-personal and inter-generational transmission, a mechanism that can cause persistent differences in the entrepreneurship incidence across (geographically defined) population groups.
Artikel Lesen
Non-linearity in the Finance-Growth Nexus: Evidence from Indonesia
Nuruzzaman Arsyad, Iftekhar Hasan, Wahyoe Soedarmono
International Economics,
August
2017
Abstract
This paper investigates the finance-growth nexus where bank credit is decomposed into investment, consumption, and working capital credit. From a panel dataset of provinces in Indonesia, it documents that higher financial development measured by financial deepening and financial intermediation exhibits an inverted U-shaped relationship with economic growth. This non-linear effect of financial deepening is driven by both investment credit and consumption credit. These results suggest that too much investment credit and, to a lesser extent, consumption credit are detrimental to economic growth. Ultimately, only financial intermediation associated with working capital credit has a positive and monotonic impact on economic growth.
Artikel Lesen
25 Jahre Deutsche Einheit: eine Erfolgsgeschichte?
Gerhard Heimpold, R. Land, K. Schroeder, Joachim Ragnitz
Wirtschaftsdienst,
2015
Abstract
Der Beitrag gibt ein Vierteljahrhundert nach Herstellung der Deutschen Einheit einen Überblick über den erreichten Stand der wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland. Ungeachtet erzielter Fortschritte hängt ein weiteres Aufholen vom erfolgreichen Strukturwandel ab.
Artikel Lesen
Lessons from Schumpeterian Growth Theory
Philippe Aghion, Ufuk Akcigit, Peter Howitt
American Economic Review,
Nr. 5,
2015
Abstract
By operationalizing the notion of creative destruction, Schumpeterian growth theory generates distinctive predictions on important microeconomic aspects of the growth process (competition, firm dynamics, firm size distribution, cross-firm and cross-sector reallocation) which can be confronted using rich micro data. In this process the theory helps reconcile growth with industrial organization and development economics.
Artikel Lesen
Im Fokus: Sächsische Kooperationsstrukturen im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union
Mirko Titze
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2014
Abstract
Im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bieten zwischenbetriebliche Kooperationen die Möglichkeit, Spezialisierungsvorteile zu nutzen und Wissen auszutauschen. Für die Entstehung von Innovationen ist insbesondere personengebundenes Wissen wichtig, dessen Ausbreitung jedoch räumlich begrenzt ist. Für die Innovationsdynamik einer Region sind deswegen neben überregionalen Beziehungen auch regionale Kooperationen bedeutsam. Der vorliegende Beitrag analysiert die Kooperationsstrukturen innerhalb geförderter Verbundprojekte des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union (EU) für den Zeitraum von 2007 bis 2013. Die Untersuchung richtet sich auf den Freistaat Sachsen. Der Beitrag knüpft an eine Untersuchung aus dem Jahr 2013 an, die zeigte, dass sächsische Akteure in einer bestimmten Art von Förderprogrammen, den Bundesprogrammen, heute vergleichsweise viele Kooperationspartner in räumlicher Nähe wählen. Es zeigt sich, dass es formelle Kooperationen zwischen sächsischen Akteuren auch innerhalb der internationalen Konsortien der Forschungsrahmenprogramme der EU gibt. Damit ist der Grundstein für den Austausch von personengebundenem Wissen gelegt. Aus internationaler Perspektive waren in den angesprochenen Projekten vorwiegend Partner aus Westeuropa beteiligt.
Artikel Lesen
Zehn Fragen zur Deutschen Einheit
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2014
Abstract
Internationale Medien haben ein anhaltend großes Interesse an den wirtschaftlichen Entwicklungen nach der Herstellung der Einheit Deutschlands. Dies gilt in spezieller Weise für Südkorea, das die Erfahrung eines geteilten Landes mit Deutschland gemeinsam hat. Dort wird der 25. Jahrestag des Mauerfalls zum Anlass genommen, über die deutsche Entwicklung zu berichten und wenn möglich für die Zukunft des eigenen Landes Lehren zu ziehen. Am 20. März 2014 wurde Dr. Gerhard Heimpold, kommissarischer Leiter der Abteilung Strukturökonomik des IWH, von einem Team des Fernsehsenders „Korean Broadcasting Systems“ (KBS), einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in der Republik Korea, zur Deutschen Einheit sowie zum wirtschaftlichen Aufholprozess der Neuen Länder und speziell Sachsen-Anhalts interviewt. Eine Schriftfassung dieses Gesprächs wird nachfolgend wiedergegeben.
Artikel Lesen
Musterknabe Osteuropa: Subventionskontrolle und staatliche Beihilfen
Jens Hölscher
Wirtschaftsdienst,
Nr. 5,
2014
Abstract
Am 1.5.2004 sind zehn neue Mitgliedstaaten, vor allem Transformationsländer, in die EU aufgenommen worden. Drei Jahre später, am 1.1.2007, kamen Bulgarien und Rumänien hinzu. Während deutsche Unternehmer zunächst die zusätzliche Konkurrenz fürchteten, bewerten sie die Auswirkungen der Osterweiterung inzwischen positiv. Die neuen Mitgliedstaaten haben von ihrem Beitritt grundsätzlich profitiert, sogar in Hinblick auf die Beihilferegelungen konnten sie den strengen Anforderungen der EU entsprechen. Allerdings haben sich flexible Wechselkurse in der Krise für die Länder außerhalb des Euroraums als Vorteil erwiesen. Zudem leiden Rumänien und Bulgarien unter der Instabilität ihrer politischen Systeme.
Artikel Lesen
Im Fokus: Geförderte FuE-Verbundprojekte: Sächsische Akteure wählen zunehmend Partner in räumlicher Nähe
Mirko Titze, Matthias Brachert, Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2013
Abstract
Externe Kooperationen bei innovativen Projekten sind mit einer Reihe von Vorteilen verbunden. Oft werden solche Projekte durch Kooperationen überhaupt erst möglich. Die Literatur stellt dabei insbesondere den Austausch von Wissen heraus. Für den Austausch einer ganz besonderen Form des Wissens, des so genannten nicht kodifizierten Wissens, ist oftmals räumliche Nähe erforderlich, da nicht kodifiziertes Wissen überwiegend durch persönliche Kontakte ausgetauscht wird. Der Bund und die Länder wenden eine ganze Reihe von Förderprogrammen an, die Anreize zur Aufnahme von innovativen Kooperationsprojekten bieten. Der vorliegende Beitrag analysiert die Kooperationsstrukturen innerhalb geförderter Verbundprojekte des Bundes in den Zeiträumen 1995 bis 2000 und 2005 bis 2010. Die Untersuchung richtet sich auf den Freistaat Sachsen. Es zeigt sich, dass die sächsischen Akteure im zweiten Zeitraum mehr Partner innerhalb Sachsens und der ostdeutschen Länder gewählt haben als in der ersten Periode. Dies spricht offenbar dafür, dass sächsische Partner attraktiver werden, und ermöglicht durch die räumliche Nähe den stärkeren Austausch von nicht kodifiziertem Wissen, welches wichtig für den Erfolg von Innovationsaktivitäten einer Region ist.
Artikel Lesen