Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Technologietransfer und Perspektiven des Innovationsstandortes Sachsen
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2011
Abstract
Forschung und Entwicklung werden als Treiber des technischen Fortschritts und Garanten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit angesehen. Der Freistaat Sachsen nimmt hinsichtlich der Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Vergleich zu den Neuen Ländern eine Spitzenposition ein und kann sich auch mit einer Reihe westdeutscher Länder messen, ausgenommen Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Die immer noch relativ niedrige Forschungsintensität der Wirtschaft im Vergleich zur öffentlichen Forschung ist strukturell bedingt. Auf
aggregierter Ebene kompensieren die öffentlichen Forschungsausgaben dieses transformationsbedingte „Defizit“. Mit Blick auf diese Situation besitzt der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere
von Universitäten zu Unternehmen, eine hohe Bedeutung. Den Überlegungen der systemischen Innovationstheorie folgend sind verschiedene Kanäle des Transfers von Wissen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft möglich. Dazu zählen die Auftragsforschung der Universitäten, Patentaktivitäten, Publikationen sowie Verbundprojekte. Die empirischen Befunde zu diesen ausgewählten Mechanismen des Technologietransfers lassen erkennen, dass der Freistaat Sachsen im Vergleich zu anderen Ländern eine solide Position einnimmt, aber auch noch Entwicklungspotenziale bestehen. Eine technologieoffen gestaltete Forschungspolitik kann dabei unterstützend wirksam sein.
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Aktuelle Trends: Staatliche Beihilfen in den mittel- und osteuropäischen EU-Ländern fließen zunehmend in Forschung und Entwicklung
Nicole Nulsch
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2011
Abstract
Jede Form finanzieller Unterstützung (Zuschuss, Darlehen, Garantie usw.), die aus staatlichen Budgets stammt, bezeichnet man als staatliche Beihilfe. In den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) waren Beihilfen ein wesentliches Instrument der Restrukturierung des Unternehmenssektors während der Transformation. Mit dem Beitritt der MOEL zur Europäischen Union (EU) am 01.05.2004 (Bulgarien und Rumänien am 01.01.2007) gerieten diese staatlichen Unterstützungen jedoch unter die kritische Beobachtung der Europäischen Kommission. Kurz vor dem EU-Beitritt waren sie auf ein Rekordniveau von 13,2 Mrd. Euro angestiegen – dies entspricht 2,0% der Wirtschaftsleistung (BIP). Nach dem EU-Beitritt der MOEL war eine rasche Annäherung der relativen Größen an den Durchschnitt der westlichen EU-Länder zu beobachten (2009: MOEL 0,9% des BIP, EU-15 0,6% des BIP). In absoluten Zahlen sank die Höhe der staatlichen Beihilfen in den MOEL ebenfalls – im Jahr 2009 flossen noch 4,7 Mrd. Euro.
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Kooperationsintensität und Kooperationsförderung in der deutschen Laserindustrie
Muhamed Kudic, Katja Guhr, I. Bullmer, Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2011
Abstract
Die Hightech-Strategie der Bundesregierung definiert acht Schlüsseltechnologien, zu denen unter anderem die optischen Technologien und somit die Laserstrahlquellenhersteller zählen. Der Beitrag stützt sich auf aktuelle empirische Auswertungen und gibt einen ersten deskriptiven Überblick über den wissensintensiven Industriezweig der Laserstrahlquellenhersteller in Deutschland zwischen 1990 und 2010. Es zeigt sich, dass die Industrieentwicklung im Betrachtungszeitraum Schwankungen unterlag, in der Summe jedoch durch Expansion gekennzeichnet war. Zudem lässt sich eine hohe Präsenz vor allem von Großunternehmen der Laserstrahlquellenindustrie in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen feststellen. Diese regionalen Verteilungsmuster lassen sich im Hinblick auf die Partizipation an öffentlich geförderten Kooperationsprojekten wiederfinden, allerdings nur bei Betrachtung der absoluten Zahl von Verbundprojekten je Bundesland. In Relation zur Anzahl der Firmen im jeweiligen Bundesland wird die öffentliche Kooperationsförderung insbesondere in Thüringen, Rheinland-Pfalz und Hamburg stark nachgefragt. Somit ergibt sich für die räumliche Verteilung der Kooperationsintensität und Kooperationsförderung pro Firma ein differenziertes Muster.
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Zur Zukunft der Energiepreise: Ergebnisse eines Expertenworkshops am IWH
Sebastian Rosenschon
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2011
Abstract
Im Forschungskontext des in der Abteilung Stadtökonomik am IWH durchgeführten Projektes „Energetische Aufwertung und Stadtentwicklung (EASE)“ fand am 10. Dezember 2010 ein Expertenworkshop statt. Ziel des
Workshops war es, die globalen Zusammenhänge im Spannungsfeld zwischen zukünftiger Energienachfrageentwicklung und Energieträgerverfügbarkeit, technologischen Möglichkeiten und den Herausforderungen durch den Klimawandel zu beleuchten. Im Fokus standen dabei die Entwicklung der Energienachfrage der industriell aufstrebenden Nationen China und Indien, die zukünftigen Veränderungen des Energieträgermixes in Deutschland sowie der Einfluss internationaler und nationaler Klimaschutzpolitik. Gemeinsam mit den vortragenden Experten diskutierten Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Politik die zu erwartenden Effekte auf die Entwicklung der Energiepreise.
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Die Identifikation von Wissenschaftsräumen – Eine Konzeptstudie über methodische Ansätze sowie Möglichkeiten und Grenzen der empirischen Erfassung
Mirko Titze, Matthias Brachert, Jutta Günther, Michael Schwartz
IWH-Sonderhefte,
Nr. 5,
2010
Abstract
Mit der zunehmenden Globalisierung wird der Wettbewerb heute auch für die Regionen spürbar. Damit diese den Anschluss an die internationale Weltmarktspitze nicht verlieren, müssen sie über ein leistungsfähiges regionales Innovationssystem verfügen. Gerade mit Blick auf den immer noch bestehenden wirtschaftlichen Nachholbedarf der Neuen Länder kommt der Weiterentwicklung der ostdeutschen Innovationssysteme eine besondere Rolle zu. Hier besteht möglicherweise ein sinnvoller Anknüpfungspunkt für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik, indem man das Gedeihen der regionalen Innovationssysteme in den Neuen Ländern durch eine öffentliche Förderung begleitet. Gelingt der Aufbau erfolgreicher Innovationssysteme, ist ein großer Schritt in Richtung internationaler Wettbewerbsfähigkeit getan, was deren Transferabhängigkeit reduziert.
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Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Fraktion der SPD - Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Artikel 115-Gesetzes
Oliver Holtemöller, Kristina vanDeuverden, Rolf Scheufele
Einzelveröffentlichungen,
2011
Abstract
Der Gesetzentwurf zur Änderung des Ausführungsgesetzes zu Artikel 115 GG der Fraktion der SPD beinhaltet zwei Kernpunkte. Erstens soll der Abbaupfad für das strukturelle Defizit gemäß Ist-Zahlen für das Haushaltsjahr 2010 nachjustiert werden (§9 Absatz 2). Zweitens soll die für die Umsetzung der Schuldenbremse erforderliche Konjunkturbereinigung dem Sach-verständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung übertragen werden (§ 5 Absatz 4 Satz 1). Die Fraktion der SPD begründet den Entwurf mit der Schaffung und Nutzung von Spielräumen durch die Bundesregierung, die „eindeutig gegen Geist und Sinn der Schuldenbremse“ verstoßen würden. Es ist zwar richtig, dass bei der Ermittlung des struk-turellen Defizits immense Spielräume bestehen und dass eine bessere Transparenz des aktuel-len Verfahrens wünschenswert wäre. Die Änderungsvorschläge der Fraktion der SPD gehen aber an den Kernproblemen vorbei. Der Ermessensspielraum der Bundesregierung wird bereits jetzt dadurch eingeschränkt, dass die Wirtschaftsforschungsinstitute im Rahmen der Gemeinschaftsdiagnose entsprechende unabhängige Berechnungen vornehmen und veröffentlichen. Die bestehenden Spielräume werden nicht geringer, wenn ein weiteres unabhängiges Gremium mit der Konjunkturbereinigung beauftragt wird. Dennoch sind Verbesserungen des aktuellen Verfahrens möglich. So sollte die Transparenz durch vollständige Offenlegung aller verwendeten Daten und der technischen Parameter erhöht werden und vor allem der Begriff der finanziellen Transaktionen klarer definiert werden, um an dieser Stelle politisch motivierte Manipulationen zu erschweren.
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Im Fokus: Forschungsförderung in Sachsen – Nährboden für Kooperationen
Michael Schwartz, Nicole Nulsch, Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2011
Abstract
Unbestritten ist die Notwendigkeit einer öffentlichen Unterstützung der Forschung und Entwicklung (FuE) von Wissenschaftseinrichtungen. Hier spielt die Projektförderung eine stetig wachsende Rolle, die insbesondere zur Vernetzung der Akteure eines Innovationssystems beitragen soll. Vor diesem Hintergrund hat das IWH am Beispiel Sachsens untersucht, ob eine Projektförderung von Wissenschaftseinrichtungen originäre Vernetzung begünstigt bzw. die Basis für eine intensivere Kooperationstätigkeit schafft. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Projektförderung aus Sicht der geförderten Wissenschaftler einen Beitrag zur originären Vernetzung leisten kann und auch die FuE-Leistungsfähigkeit erhöht – eine Voraussetzung, um künftige Kooperationspotenziale effektiver zu nutzen und international anschlussfähig zu sein.
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Konferenzbericht: „Analysen und Politik für Ostdeutschland – aus der Forschung des IWH“
B. Damm, Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2011
Abstract
Mit der Tagung „Analysen und Politik für Ostdeutschland”, die am 18. November 2010 zum vierten Mal stattfand, verfolgt das IWH im Rahmen seines Auftrags der wirtschaftspolitischen Beratung das Ziel, aktuelle Themen aus der laufenden Forschung des Instituts einer wirtschaftspolitisch interessierten Fachöffentlichkeit zu präsentieren und zu diskutieren. Die jüngste Veranstaltung widmete sich der Frage, welche wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschland nach der Finanzkrise einschlägt und inwiefern wirtschaftspolitische Entscheidungen die Zukunftsaussichten Ostdeutschlands beeinflussen. Neben einer Gesamteinschätzung der ostdeutschen Wirtschaftsentwicklung nach der Finanzkrise deckten die Fachvorträge daher ein weites Spektrum ökonomischer
Fragestellungen ab: So wurde die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Wissenschaft am Beispiel der Zukunftsbranche Photovoltaik untersucht, die demographische Situation und Potenziale für Zuwanderung nach Ostdeutschland analysiert, die langfristige Wirkung der Neuordnung ehemaliger DDR Bezirksstädte verdeutlicht sowie die Notwendigkeit der Schuldenbremse und Möglichkeiten ihrer Umsetzung in den Ländern diskutiert.
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Was bringen Vernetzung und Kooperation für die lokale Wirtschaftsentwicklung? - Bericht über eine Tagung am IWH
Christoph Hornych, Albrecht Kauffmann, M. Mühlberg, Martin T. W. Rosenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Die Abteilung Stadtökonomik des IWH veranstaltete am 2. und 3. Dezember 2010 das dritte „Halle Forum on Urban Economic Growth“. Auf der im zweijährigen Turnus stattfindenden Konferenz werden Forschungsergebnisse zu wesentlichen Einflussfaktoren der wirtschaftlichen Entwicklung von Städten präsentiert. Das dritte „Halle Forum“ widmete sich der Frage nach den Formen und Vorteilen von Kooperationen und Vernetzung für die wirtschaftliche Entwicklung von Städten und Metropolregionen. In den Vorträgen und Diskussionen wurden die Effekte und Determinanten von inter- und intraregionalen Kooperationen zum einen zwischen Unternehmen, zum anderen zwischen benachbarten Kommunen thematisiert. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Zusammenarbeit von Städten im Rahmen der Etablierung von Metropolregionen, mit denen die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der betreffenden Städte verbessert werden soll.
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Regional Entrepreneurial Opportunities in the Biotech Industry: Exploring the Transition from Award-winning Nascent Entrepreneurs to Real Start-ups
H. Wolf, Claus Michelsen, Michael Schwartz
Abstract
Knowledge of factors that determine the transition from nascent entrepreneurship into real entrepreneurship is of major importance for policies aiming to effectively stimulate start-ups. Whereas scholars concentrated on person-specific factors to explain transition probabilities, environmental characteristics have been fairly neglected. Given that entrepreneurship is a strongly localized phenomenon, this paper argues that regional entrepreneurial opportunities are a driving force behind the transition from nascent entrepreneurship to new venture creation. Based on unique data on 103 nascent entrepreneurs in the German biotechnology industry, we empirically assess the importance of regional entrepreneurial opportunities on transition probabilities. Further, we introduce a new
approach to measure nascent entrepreneurship by capturing individuals that actively participate in start-up competitions and have won at least one competition. Controlling for technology and individual characteristics, we find strong support for our hypotheses relating to the significant impact of general regional opportunities, specific regional opportunities and the entrepreneurial environment for the probability of transition from award-winning nascent entrepreneurs to real start-ups.
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