Decentralisation of Collective Bargaining: A Path to Productivity?
Daniele Aglio, Filippo di Mauro
IWH-CompNet Discussion Papers,
Nr. 3,
2020
Abstract
Productivity developments have been rather divergent across EU countries and particularly between Central Eastern Europe (CEE) and elsewhere in the continent (non-CEE). How is such phenomenon related to wage bargaining institutions? Starting from the Great Financial Crisis (GFC) shock, we analyse whether the specific set-up of wage bargaining prevailing in non-CEE may have helped their respective firms to sustain productivity in the aftermath of the crisis. To tackle the issue, we merge the CompNet dataset – of firm-level based productivity indicators – with the Wage Dynamics Network (WDN) survey on wage bargaining institutions. We show that there is a substantial difference in the institutional set-up between the two above groups of countries. First, in CEE countries the bulk of the wage bargaining (some 60%) takes place outside collective bargaining schemes. Second, when a collective bargaining system is adopted in CEE countries, it is prevalently in the form of firm-level bargaining (i. e. the strongest form of decentralisation), while in non-CEE countries is mostly subject to multi-level bargaining (i. e. an intermediate regime, only moderately decentralised). On productivity impacts, we show that firms’ TFP in the non-CEE region appears to have benefitted from the chosen form of decentralisation, while no such effects are detectable in CEE countries. On the channels of transmission, we show that decentralisation in non-CEE countries is also negatively correlated with dismissals and with unit labour costs, suggesting that such collective bargaining structure may have helped to better match workers with firms’ needs.
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05.11.2020 • 23/2020
IWH-Insolvenztrend: Insolvenzzahlen steigen leicht, aber keine Insolvenzwelle trotz Rückkehr zur Antragspflicht
Die Zahl der Insolvenzen war im Oktober erneut sehr niedrig, lag jedoch leicht über den Zahlen von August und September. Für die kommenden beiden Monate rechnet das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit weiter steigenden Zahlen, ohne dass es jedoch zu einer Insolvenzwelle kommt. Das Institut liefert mit dem IWH-Insolvenztrend ein monatliches Update zum bundesweiten Insolvenzgeschehen.
Steffen Müller
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14.10.2020 • 21/2020
Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2020: Erholung verliert an Fahrt – Wirtschaft und Politik weiter im Zeichen der Pandemie
Die Corona-Krise hinterlässt deutliche Spuren in der deutschen Wirtschaft und trifft diese härter als noch im Frühjahr angenommen. In ihrem Herbstgutachten revidieren die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognose für dieses und nächstes Jahr um jeweils gut einen Prozentpunkt nach unten. Sie erwarten nun für 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 5,4% (bislang -4,2%) und für 2021 einen Zuwachs um 4,7% (5,8%). 2022 dürfte die Wirtschaftsleistung dann um 2,7% zulegen.
Oliver Holtemöller
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06.10.2020 • 19/2020
IWH-Insolvenztrend: Zahl der Insolvenzen stabilisiert sich auf niedrigem Niveau, Anzahl der betroffenen Jobs hoch
Die Zahl der Insolvenzen war im September sehr niedrig, und auch für die kommenden Monate ist nicht mit einem spürbaren Anstieg zu rechnen. Dennoch liegt die Anzahl der von Unternehmensinsolvenzen betroffenen Jobs im September deutlich über dem Niveau zu Jahresbeginn. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) liefert mit dem IWH-Insolvenztrend ein monatliches Update zum bundesweiten Insolvenzgeschehen.
Steffen Müller
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Immigration and Entrepreneurship in the United States
Pierre Azoulay, Benjamin Jones, J. Daniel Kim, Javier Miranda
Abstract
Immigration can expand labour supply and create greater competition for native-born workers. But immigrants may also start new firms, expanding labour demand. This paper uses U.S. administrative data and other data resources to study the role of immigrants in entrepreneurship. We ask how often immigrants start companies, how many jobs these firms create, and how these firms compare with those founded by U.S.-born individuals. A simple model provides a measurement framework for addressing the dual roles of immigrants as founders and workers. The findings suggest that immigrants act more as "job creators" than "job takers" and that non-U.S. born founders play outsized roles in U.S. high-growth entrepreneurship.
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07.09.2020 • 17/2020
IWH-Insolvenztrend: Zahl der Insolvenzen auf Tiefststand, Insolvenztrend künftig mit Vorschau
Die Zahl der Insolvenzen erreichte im August einen Tiefststand. Nach deutlichem Anstieg in den Vormonaten ist zudem die Anzahl der von Unternehmensinsolvenzen betroffenen Jobs im August erstmals wieder spürbar gesunken. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) liefert mit dem IWH-Insolvenztrend ein monatliches Update zum bundesweiten Insolvenzgeschehen. Der Insolvenztrend wird nun um eine Vorschau für die jeweils kommenden beiden Monate erweitert.
Steffen Müller
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06.08.2020 • 15/2020
IWH-Insolvenztrend: Entwicklung setzt sich fort – immer mehr Beschäftigte von Insolvenzen betroffen
Im Juli waren in Deutschland mehr als dreimal so viele Jobs von Unternehmensinsolvenzen betroffen wie im Durchschnitt der ersten Monate dieses Jahres. Auch gegenüber dem Vormonat ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Die Anzahl der Firmenpleiten ist dagegen erneut leicht gesunken. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) liefert mit dem IWH-Insolvenztrend ein monatliches Update zum bundesweiten Insolvenzgeschehen.
Steffen Müller
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Lokaler Schock trifft lokale Bank: Die Folgen der Hochwasser des Jahres 2013 für das deutsche Finanzsystem
Benjamin Freudenstein, Michael Koetter, Felix Noth
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2020
Abstract
Welche Auswirkungen makroökonomische Schocks in Form von Naturkatastrophen auf Banken haben und welche realwirtschaftlichen Implikationen sich daraus ergeben können, wurde unter dem Titel „Katrina und die Folgen: Sicherere Banken und positive Produktionseffekte“ bereits an früherer Stelle in der „Wirtschaft im Wandel“ dargestellt. Daran anknüpfend stellt dieser Artikel einen Forschungsbeitrag vor, der die Folgen der Hochwasser des Jahres 2013 in Deutschland für die Sparkassen und Genossenschaftsbanken und deren Unternehmenskunden untersucht. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob lokale Banken die negativen Effekte des Hochwassers mildern, indem sie die Kreditvergabe an Unternehmen ausweiten. Der Befund ist erstens, dass Banken, die Beziehungen zu betroffenen Unternehmen haben, ihre Kreditvergabe um 3% relativ zu Banken ohne Beziehungen zu betroffenen Unternehmen ausweiten, und zweitens, dass bei Sparkassen mit Zugang zu nicht betroffenen regionalen Märkten keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos zu beobachten ist. Ein gegenüber regionalen Katastrophen widerstandsfähiges Finanzsystem sollte somit aus lokalen Banken bestehen, die gleichwohl überregional verbunden sind, damit ausreichende Möglichkeiten zur Diversifikation bestehen.
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Wissens- und Technologietransfer und wissensbasierte Wirtschaftsentwicklung — ein Weg zur Förderung des wirtschaftlichen Aufholprozesses in Ostdeutschland?
Franz Barjak
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
Festschrift für Gerhard Heimpold, IWH
2020
Abstract
Der wirtschaftliche Transformations- und Aufholprozess in Ostdeutschland seit 1990 hat sich gemäß verschiedenen Analysen und Publikationen nicht zuletzt des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle in einer deutlichen Steigerung der Arbeitsproduktivität niedergeschlagen: Während in Ostdeutschland 1991 nur rund 45% des Bruttoinlandsprodukts Westdeutschlands pro Erwerbstätigen erwirtschaftet wurden, so stieg dieser Wert bis 2018 auf 83%. Die Erklärungen für diese noch immer bestehende ostdeutsche „Produktivitätslücke“ sind multifaktoriell und werden etwa in fehlenden Headquarterfunktionen, der Betriebsstruktur mit wenigen Großbetrieben, der auf Arbeitsplätze fokussierten Investitionsförderung, siedlungsstrukturellen Unterschieden, einem zunehmenden Fachkräftemangel und nicht zuletzt niedrigeren Preisen für in Ostdeutschland produzierte Güter und Dienstleistungen gesucht. Folglich braucht es auch in vielen Wirtschafts- und Lebensbereichen und auf allen Ebenen Strategien und Maßnahmen. Während eine Angleichung der Unternehmensstrukturen hinsichtlich Branchen, Größenstrukturen oder Funktionen, wie etwa der Durchführung von Forschung und Entwicklung (FuE) in Ostdeutschland, sowohl mittels Unternehmensverlagerungen als auch Neugründungen von Unternehmen als Maßnahmen mit langfristiger Wirkung betrachtet werden, wurde und wird große Hoffnung in den öffentlichen Bildungs- und Forschungssektor und seinen Beitrag zu einer wissens- und technologiegestützten Entwicklung gesetzt.
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Die Entfaltung einer Marktwirtschaft – Die ostdeutsche Wirtschaft fünf Jahre nach der Währungsunion
Rüdiger Pohl
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
Festschrift für Gerhard Heimpold, IWH
2020
Abstract
Die Öffnung der Mauer am 9. November 1989, die Einführung der Deutschen Mark (DM) in der DDR zum 1. Juli 1990, die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990: Diese drei Daten markieren vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Sozialismus in Osteuropa eine historische Umwälzung, die nicht nur die politischen Verhältnisse in Deutschland grundlegend verändert hat, sondern auch eine neue deutsche Volkswirtschaft hervorbringen sollte. Das marktwirtschaftliche System, in dessen Ordnungsrahmen der Westen des Landes zu Wohlstand gekommen ist, würde nun – so waren die Erwartungen – auch im Osten des Landes eine dynamische Wirtschaftsentwicklung einleiten und die Mangel des sozialistischen Systems der DDR vergessen machen. Die Erwartungen waren hoch, ja euphorisch. Durch die Aufhebung aller Einfuhrbeschränkungen und die Ausstattung der DDR-Bürger mit konvertibler DM wurden lange aufgestaute Konsumwünsche rasch erfüllbar. Weil nicht mehr wie zuvor chronische Materialengpässe immer wieder Produktionsstillstand verursachen würden, konnte ein sprunghafter Effizienzzuwachs in der Produktion erwartet werden. Das Unternehmertum, in der DDR systematisch eingeengt und bis zur volkswirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit reduziert, würde sich entfalten und für Arbeitsplätze und steigende Einkommen sorgen. Angesichts des Nachholbedarfs an Modernisierung im Maschinenpark und in der Infrastruktur versprachen Investitionen im Osten eine hohe Rentabilität; das musste einen reichlichen Zustrom auswärtigen Kapitals auslösen. Zwar würde der Übergang vom Sozialismus zur Marktwirtschaft auch Lasten verursachen, aber nach verbreiteter Auffassung war nur eine „Anschubfinanzierung“ als finanzielle Unterstützung für den Osten durch den Westen nötig. Skeptische Stimmen, die in Ostdeutschland keine signifikanten Standortvorteile entdecken konnten und deswegen einen schmerzhaften Transformationsprozess erwarteten, gab es auch, doch wollte ihnen kaum jemand Gehör schenken. Zu sehr waren die Hoffnungen auf wirtschaftlichen Wohlstand ausgerichtet; die Befreiung von jahrzehntelanger staatlicher Bevormundung und Einschränkung stärkte die Einschätzung, dass das Erhoffte mit entsprechender Anstrengung auch erreichbar ist. Der „Aufholprozess“ – der Abbau des Einkommensrückstandes gegenüber Westdeutschland – schien nur eine Angelegenheit von wenigen Jahren zu sein.
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