Koordination zwischen Städten und Nicht-Kommunalen Öffentlichen Einrichtungen (NKOE) als Strategie der Stadtentwicklung: Theoretische Analyse und empirische Befunde am Beispiel ausgewählter Universitäten und Universitätsstädte
Martin T. W. Rosenfeld, J. Hinz
Koordination raumwirksamer Politik: Mehr Effizienz und Wirksamkeit von Politik durch abgestimmte Arbeitsteilung,
2015
Abstract
In zahlreichen europäischen Städten gibt es Versuche, der lokalen Wirtschaftsentwicklung eine neue Richtung zu geben, u.a. durch die Ansiedlung von Nicht-Kommunalen Öffentlichen Einrichtungen (NKOE), z.B. Bundesagenturen, Gerichte, Rechnungshöfe, Landesmuseen oder Universitäten. Allerdings liegen die Kompetenzen für solche NKOE nicht bei den Kommunen, sondern zumeist bei den höheren staatlichen Ebenen. Deshalb haben die Kommunen keinen unmittelbaren Einfluss auf die Ansiedlung von NKOE. Sobald aber eine entsprechende Entscheidung gefallen ist, können die Kommunen die weitere Entwicklung von NKOE begünstigen. Im Beitrag wird zunächst eine Kategorisierung von NKOE durchgeführt, und zwar sowohl gemäß der Bedeutung von NKOE für die lokale Wirtschaftsentwicklung als auch hinsichtlich des Einflusses lokaler Maßnahmen auf die Leistungsfähigkeit von NKOE. Es wird gezeigt, dass Universitäten zu jener Kategorie von NKOE zählen, für die eine Koordination der eigenen Aktivitäten mit jenen der Kommunen besonders wichtig sein dürfte. Die Effekte von Universitäten für die lokale Wirtschaftsentwicklung wurden bereits vielfach diskutiert. Die Fähigkeit der Universitäten, das für ihre Effektivität erforderliche Humankapital zu attrahieren, hängt von verschiedenen lokalen Faktoren ab. Folglich gibt es eine reziproke Beziehung zwischen Kommunen und Universitäten. Eine Koordinierung der jeweiligen Aktivitäten wäre deshalb für beide Seiten von Vorteil. Dies gilt z.B. für den Bereich der Informationspolitik. Eine Kommune sollte nach innen wie nach außen die Vorzüge der örtlichen Universitäten kommunizieren; umgekehrt sollte auch eine Universität die Stärken des lokalen Umfelds deutlich machen. Da für den Bereich der Informationspolitik empirische Daten leicht zugänglich sind, konzentriert sich der empirische Teil des Beitrags auf eine empirische Untersuchung der Internetpräsentationen ausgewählter Städte und Universitäten. Es zeigt sich, dass in den meisten betrachteten Städten die Koordinierung zwischen Kommunen und Universitäten zu wünschen übrig lässt. Eine Verbesserung dieser Situation ließe sich z.B. durch die Einführung
finanzieller Anreizmechanismen erreichen.
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Im Fokus: Sächsische Kooperationsstrukturen im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union
Mirko Titze
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2014
Abstract
Im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bieten zwischenbetriebliche Kooperationen die Möglichkeit, Spezialisierungsvorteile zu nutzen und Wissen auszutauschen. Für die Entstehung von Innovationen ist insbesondere personengebundenes Wissen wichtig, dessen Ausbreitung jedoch räumlich begrenzt ist. Für die Innovationsdynamik einer Region sind deswegen neben überregionalen Beziehungen auch regionale Kooperationen bedeutsam. Der vorliegende Beitrag analysiert die Kooperationsstrukturen innerhalb geförderter Verbundprojekte des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union (EU) für den Zeitraum von 2007 bis 2013. Die Untersuchung richtet sich auf den Freistaat Sachsen. Der Beitrag knüpft an eine Untersuchung aus dem Jahr 2013 an, die zeigte, dass sächsische Akteure in einer bestimmten Art von Förderprogrammen, den Bundesprogrammen, heute vergleichsweise viele Kooperationspartner in räumlicher Nähe wählen. Es zeigt sich, dass es formelle Kooperationen zwischen sächsischen Akteuren auch innerhalb der internationalen Konsortien der Forschungsrahmenprogramme der EU gibt. Damit ist der Grundstein für den Austausch von personengebundenem Wissen gelegt. Aus internationaler Perspektive waren in den angesprochenen Projekten vorwiegend Partner aus Westeuropa beteiligt.
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Grußwort
Reint E. Gropp
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2014
Abstract
Am 1. November 2014 habe ich die Leitung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle übernommen. Das Amt ist verbunden mit einem Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Als in den Neuen Ländern beheimatetes wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut soll das IWH auch unter meiner Leitung weiterhin ein Advokat Ostdeutschlands bleiben und die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Wirtschaftspolitik der ostdeutschen Länder und Osteuropas im europäischen Kontext kritisch begleiten.
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Erweiterung des Investitionskonzepts in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Axel Lindner, Brigitte Loose
Wirtschaftsdienst,
Nr. 11,
2014
Abstract
Das Statistische Bundesamt hat im Sommer 2014 eine Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) durchgeführt. Neben der turnusmäßigen Einbeziehung aktueller Datengrundlagen wurde das EU-weit rechtsverbindliche Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 2010) umgesetzt. Am wichtigsten ist wohl die Erweiterung des Investitionsbegriffs: Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) werden nunmehr als Geistiges Eigentum den sonstigen Anlageinvestitionen zugerechnet und erhöhen auch das Bruttoanlagevermögen. Das ist immer dann der Fall, wenn ein ökonomischer Nutzen dadurch generiert wird, dass Ergebnisse der Forschung und Entwicklung wiederholt im Produktionsprozess eingesetzt oder angewandt werden. Entsprechend der Nutzung werden über den jeweiligen Zeitraum anteilige Abschreibungen auf das Geistige Eigentum vorgenommen. Betroffen sind gleichermaßen erworbene wie auch selbst erstellte F&E-Leistungen. Nach alter Konzeption wurde Forschung und Entwicklung von Marktproduzenten als Vorleistungsgut von der Summe aller Produktionswerte abgezogen; sie ging damit nicht in die Bruttowertschöpfung ein. Als Investitionsgut ist sie nun Teil der Wertschöpfung und wirkt in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für den Marktproduzenten gewinnerhöhend. Auch F&E von Nicht-Marktproduzenten zählt zu den Bruttoanlageinvestitionen, sie trug aber schon nach dem alten Konzept zur Wertschöpfung bei, denn sie wurde als Konsum des Staates oder von Organisationen ohne Erwerbszweck gebucht. Konsequenz der jetzigen Buchung als Investitionen ist allerdings, dass die F&E-Aufwendungen von Nicht-Marktproduzenten in den Folgejahren zu einer höheren Bruttowertschöpfung als nach der alten Regelung führen: Die Bruttowertschöpfung erhöht sich nun um den Betrag der Abschreibungen auf die durch F&E erzeugten geistigen Güter. Alles in allem führt die Verbuchung von F&E-Leistungen als Investitionen zu einer deutlichen Niveauerhöhung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (um 2,5 Prozentpunkte 2013). Der Anteil der Bruttoanlageinvestitionen am BIP (die Investitionsquote) erhöht sich wesentlich auf 19,7% 2013 statt 17,2% vor der Revision.
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Euro Area External Imbalances and the Burden of Adjustment
Filippo di Mauro, Francesco Pappadà
Journal of International Money and Finance,
November
2014
Abstract
The objective of this paper is to explore the consequences of the correction of Euro area trade imbalances on real exchange rates. This analysis requires one additional dimension with respect to the standard Global Imbalances framework à la Obstfeld and Rogoff (2005), since the adjustment takes place within and outside the Euro area. Both types of adjustments are analyzed in a three-country general equilibrium model with a tradable and a non-tradable sectors, and heterogeneous firms built upon Pappadà (2011). ECB (CompNet) data are used to measure the differences in firm size and productivity dispersion across Euro area countries. With respect to the surplus country (Germany), countries running a trade deficit (Spain, Italy) are characterised by a productivity distribution with a lower mean and a less fat right tail. This increases the relative price movement associated with the external adjustment because of the limited role played by the extensive margin. We show that the real exchange rate movements are underestimated when the cross-country differences in terms of productivity distributions are neglected.
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Post-transition Regions as Locations for Foreign Direct Investment of Multinational Enterprises
Andrea Gauselmann
Hochschulschrift, Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
2014
Abstract
Multinationale Unternehmen investieren im Ausland, um von standortspezifischen Vorteilen zu profitieren und ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbesser. Gleichzeitig tragen sie zu einer Steigerung der Produktivität und einem wirtschaftlichen Aufholprozess am ausländischen Standort bei. Sie fungieren in diesem Sinne als Treiber für technologische und wirtschaftliche Entwicklung. Das Ziel der Dissertation ist es, einen Beitrag zur aktuellen Forschung zu leisten, indem untersucht wird, durch welche Determinanten ausländische Investoren bei der Standortwahl in den europäischen Post-Transformationsregionen beeinflusst werden, welche Motive sie bei ihrer Investition verfolgen, wie sie die Qualität der Standortfaktoren vor Ort beurteilen und unter welchen Bedingungen ein Austausch von Wissen und Technologie zwischen den ausländischen Tochterunternehmen und den Akteuren der einheimischen Wirtschaft stattfindet.
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The Development of Cities and Municipalities in Central and Eastern Europe: Introduction for a Special Issue of 'Urban Research and Practice'
Martin T. W. Rosenfeld, Albrecht Kauffmann
Urban Research & Practice, Vol. 7 (3),
Nr. 3,
2014
Abstract
Since the 1990s, local governments in Central and Eastern European (CEE) countries have been confronted by completely new structures and developments. This came after more than 40 years (or even longer in the case of the former Soviet Union) under a socialist regime and behind an iron curtain which isolated them from the non-socialist world. A lack of resources had led to an underinvestment in the refurbishment of older buildings, while relatively cheap ‘prefabricated’ housing had been built, not only in the outskirts of cities, but also within city centres. A lack of resources had also resulted in the fact that the socialist regimes were generally unable to replace old buildings with ‘modern’ ones; hence, there is a very rich heritage of historical monuments in many of these cities today. The centrally planned economies and the development of urban structures (including the shifts of population between cities and regions) were determined by ideology, political rationality and the integration of all CEE countries into the production schemes of the Council for Mutual Economic Assistance and its division of labour by location. The sudden introduction of a market economy, private property, democratic rules, local autonomy for cities and municipalities and access to the global economy and society may be seen as a kind of ‘natural experiment’. How would these new conditions shape the national systems of cities and municipalities? Which cities would shrink and which would grow? How would the relationship between core cities and their surrounding municipalities develop? And what would happen within these cities and with their built environment?
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Determinants of Knowledge Exchange Between Foreign and Domestic Enterprises in European Post-transition Economies
Andrea Gauselmann
Journal Economia e Politica Industriale (Journal of Industrial and Business Economics),
Nr. 4,
2014
Abstract
The aim of this paper is to contribute to the literature on internationalised research and development by investigating determinants of knowledge and technology transfer between foreign subsidiaries and the local economy in European post-transition economies. This inquiry leads to a better understanding of determinants that influence this knowledge and technology exchange. Applying a logit model, we find that, in particular, the foreign subsidiary’s corporate governance structure, its embeddedness in the multinational enterprise’s internal knowledge base, its own technological capacity, the growth of the regional knowledge stock and the regional sectoral diversification are all positively associated with the transfer of knowledge. Subsidiaries’ investment motives and the relative weight of the sector of investment in the region’s economy appear to be of less importance. The analysis focuses on European post-transition economies, using the example of five selected Central Eastern European countries and East Germany. We exploit a unique dataset, the IWH FDI Micro database, which contains information on one thousand two hundred forty-five foreign subsidiaries in this region.
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The Euro Plus Pact: Cost Competitiveness and External Capital Flows in the EU Countries
Hubert Gabrisch, K. Staehr
Abstract
The Euro Plus Pact was approved by 23 EU countries in March 2011 and came into force shortly afterwards. The Pact stipulates a range of quantitative targets meant to strengthen cost competitiveness with the aim of preventing the accumulation of external financial imbalances. This paper uses Granger causality tests and vector autoregressive models to assess the short-term linkages between changes in the relative unit labour cost and changes in the current account balance. The sample consists of annual data for 27 EU countries for the period 1995-2012. The main finding is that changes in the current account balance precedes changes in relative unit labour costs, while there is no discernible effect in the opposite direction. The divergence in unit labour costs between the countries in Northern Europe and the countries in Southern and Eastern Europe may thus partly be the result of capital flows from the core of Europe to the periphery prior to the global financial crisis. The results also suggest that the measures in the Euro Plus Pact to restrain the growth of unit labour costs may not affect the current account balance in the short term.
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IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Auf Wachstumsschub zu Jahresbeginn folgt konjunkturelle Delle
Udo Ludwig, Franziska Exß
Konjunktur aktuell,
Nr. 4,
2014
Abstract
Die konjunkturelle Schwäche der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal erfasste auch die Produktions- und Dienstleistungsstandorte in den Neuen Ländern. Das Bruttoinlandsprodukt ist hier – saisonbereinigt nach dem Berliner Verfahren – um 0,4% gegenüber dem ersten Quartal gesunken, und damit etwas stärker als in den Alten Bundesländern (−0,2%). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das aber einen Zuwachs von 1,2%. Die Wachstumstreiber zu Jahresbeginn, das Verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe, wurden zu Wachstumsbremsen im zweiten Quartal. Ausschlaggebend dafür waren der erwartete Wegfall der Sondereffekte aus dem ersten Quartal, aber auch die regionale Übertragung der Schwäche der Inlandskonjunktur in Deutschland und die nachlassenden Impulse von den wichtigsten Auslandsmärkten der ostdeutschen Industrie in Westeuropa.
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