Ostdeutschland: Aufholprozeß vor dem Ende?
Ulrich Blum
Trends & Analysen Großhandel,
Nr. 2,
2005
Abstract
Das Wirtschaftwachstum Gesamtdeutschlands hat sich von dem des Rests der Welt weitgehend entkoppelt; die Wirtschaft im Osten folgt der gesamtdeutschen Wachstumsentwicklung, was ein Aufschließen aussichtslos erscheinen läßt. Die Industrie boomt, aber die Transferabhängigkeit ist weiterhin gewaltig und die demographische Implosion wirft einen Schatten auf die künftige Entwicklung. Dem Osten kann langfristig nur geholfen werden, wenn seine Fähigkeit zur selbstragenden Entwicklung gestärkt wird, die besonders stark vom Aufbau von Führungsfunktionen und einer Erhöhung der Betriebsgrößerung abhängt. Möglicherwise ist ein forschungs- und innovationreiches Umfeld das einzige, was hier dauerhaft helfen kann.
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Kooperation, Vernetzung und Erfolg von Unternehmen - die Biotechnologiebranche
Walter Komar
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik,
Nr. 2,
2005
Abstract
Theoretischen Implikationen zufolge wird der Erfolg von Unternehmen durch die Kooperation und Netzwerkeinbindung begünstigt. Im Biotechnologiesektor ist die Kooperationsneigung der Firmen stark ausgeprägt. Schätzungen des Wachstums der Firmen in Abhängigkeit von kooperations- und nichtkooperationsbezogenen Faktoren zeigen einen signifikant positiven Wachstumseinfluss der Kooperationsneigung und Vernetzung. Dabei spielen Wissenschaftseinrichtungen in räumlicher Nähe der Unternehmen eine wichtige Rolle. Aus der Analyse ist zu verallgemeinern und auch für andere Branchen zu folgern: Netzwerke entstehen unter bestimmten Bedingungen von selbst. Dennoch sollte ihre Bildung und Entwicklung unterstützt werden, etwa durch Stärkung der Leistungsfähigkeit der öffentlichen Forschung und Hochschulausbildung sowie durch intensivere Kooperation und Vernetzung zwischen dem Wissenschafts- und Unternehmenssektor. Dies kann den Technologie- und Humankapitaltransfer begünstigen.
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Beschäftigungshemmnisse im öffentlichen Dienst – dargestellt anhand wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungseinrichtungen
Herbert Buscher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2005
Abstract
Spätestens mit den so genannten Hartz-Reformen auf dem Arbeitsmarkt verstärkt sich das Interesse der Öffentlichkeit an der Arbeitsvermittlung und ihrer Wirksamkeit. Eine effiziente Arbeitsvermittlung ist nicht nur wünschenswert, sondern auch notwendige Voraussetzung für einen spürbaren Abbau von Arbeitslosigkeit. Aber die Vermittlung allein ist nur eine notwendige, keine hinreichende Bedingung dafür, dass die Arbeitsuchenden auch entsprechende Beschäftigungsverhältnisse abschließen können. Gesetzliche und tarifvertragliche Regelungen können trotz aller Vermittlungsbemühungen dazu führen, dass potenzielle Arbeitsplätze nicht besetzt werden.
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Originäre Wirtschaftskraft der neuen Länder noch schwächer als bislang angenommen
Harald Lehmann, Udo Ludwig, Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2005
Abstract
Die Nachfrage in den neuen Ländern wird zu rund einem Viertel durch Transferzuflüsse aus Westdeutschland gestützt. Grund hierfür ist vor allem, dass die in Ostdeutschland selbst erzielten Beiträge zu den Sozialversicherungen (Arbeitslosenund Rentenversicherung) nicht ausreichen, die Ansprüche der Leistungsempfänger zu decken. Darüber hinaus wird auch die schwache Finanzkraft der ostdeutschen Länder in erheblichem Maße durch Leistungen des Bundes und der westdeutschen Länder aufgestockt. Ohne diese West-Ost- Transfers könnte das materielle Wohlstandsniveau in den neuen Ländern in bisheriger Höhe nicht aufrechterhalten werden. Bislang nicht untersucht wurde aber, wie sich diese Transferleistungen auf das ostdeutsche Bruttoinlandsprodukt auswirken. Dieses Forschungsdefizit wird in diesem Beitrag geschlossen.
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19.04.2005 • 16/2005
Gutachten: Der Aufbau Ost als Gegenstand der Forschung – Untersuchungsergebnisse seit 1990 –
Der Aufbau Ost ist ein zentrales Thema auf der politischen Agenda der Bundesrepublik Deutschland. Zu den hierfür mobilisierten Ressourcen gehört auch die Forschung, die sich mit diesem Thema seit 1990 befasst. Mit welchen Untersuchungsergebnissen begleitet die Forschung die Praxis beim Aufbau Ost, wie kommentiert sie seine Ergebnisse und welche Empfehlungen spricht sie für die künftige Ausgestaltung dieser Aufgabe aus?
Joachim Ragnitz
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Kooperationsneigung, Vernetzung und Erfolg von Unternehmen - Das Beispiel der Biotechnologiebranche
Walter Komar
IWH Discussion Papers,
Nr. 2,
2005
Abstract
Angesichts des schnellen technologischen Wandels und der Globalisierung der Wirtschaft gewinnt die Kooperation für Unternehmen an Bedeutung. Das gilt vor allem in forschungsintensiven Branchen, so auch in der modernen Biotechnologie. In diesem neuen Wirtschaftszweig ist die Kooperationsneigung stark ausgeprägt. Nach theoretischen Implikationen wirken sich die Kooperation und Netzwerkeinbindung positiv auf die Entwicklung von Unternehmen aus.
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Was bringt die Wissenschaft für die Wirtschaft in einer Region? Regionale Innovations-, Wachstums- und Einkommenseffekte von öffentlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen am Beispiel der Region Halle
Peter Franz, Diana Roth, Martin T. W. Rosenfeld
Schriften des IWH,
Nr. 18,
2004
Abstract
In neueren regionalökonomischen Theorien wird davon ausgegangen, dass die räumliche Nähe sowie Netzwerkbeziehungen zwischen den Unternehmen und anderen Akteu-ren in einer Region eine erhebliche Rolle für regionale Innovations- und Wachstumsprozesse spielen. Als „andere Akteure“ werden nicht zuletzt die öffentlichen Wissen-schaftseinrichtungen (Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) angeführt. Wissenschaftseinrichtungen sind vor allem deshalb für regionale Entwicklungsprozesse von Bedeutung, weil sie zwei Faktoren relativ unmittelbar beeinflussen können, denen heute ein entscheidender Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung beigemessen wird. Diese Faktoren sind das Humankapital (in der Gestalt von Absolventen der Hochschulen sowie der an den Wissenschaftseinrichtungen tätigen Wissenschaftler) und das von den Wissenschaftseinrichtungen produzierte Wissen, insbesondere das nicht-kodifizierte Wissen („tacit knowledge“), das an die Person eines Forschers und damit an seinen Standort gebunden ist.
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Editorial
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2005
Abstract
Am 1. November 2004 habe ich die Präsidentschaft des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle übernommen. Das Institut hat sich seit seiner Gründung Reputation über Ostdeutschland hinaus erworben. Dafür gilt es, vor allem meinem Vorgänger im Amt, Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Rüdiger Pohl, aber natürlich auch den Mitarbeitern im Haus, Dank zu sagen. Neue, durch die „scientific community“ und die öffentlichen Zuwendungsgeber für die Wirtschaftsforschungsinstitute gesetzte Rahmenbedingungen werden in nächster Zeit ebenso wie meine Vorstellungen zur strategischen Positionierung des IWH inhaltliche und strukturelle Anpassungen erforderlich machen. So bauen wir gegenwärtig eine Abteilung Industrieökonomik und Regulierung auf, die sich der im Zeitalter der Globalisierung immer wichtiger werdenden Angebotsseite der Wirtschaft widmen wird.
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The Role of Regional Knowledge Sources for Innovation – An Empirical Assessment
Michael Fritsch, Viktor Slavtchev
Freiberg Working Papers, Nr. 15-2005,
Nr. 15,
2005
Abstract
Wir untersuchen die Bedeutung verschiedener Inputs, insbesondere verschiedener Wissensquellen, für den regionalen Output an Erfindungen (Patente) mithilfe einer Wissensproduktionsfunktion. Als Wissensquellen werden die FuE-Beschäftigte im Privatsektor, die Größe der Universitäten und Fachhochschulen sowie das Volumen der von ihnen aus verschiedenen Quellen eingeworbenen Drittmittel berücksichtigt. Die Bedeutung dieser Wissensquellen wurde systematisch auf der Ebene der westdeutschen Kreise getestet, wobei Informationen sowohl über den jeweiligen Kreis als auch über die Nachbarkreise einbezogen wurden. Es stellt sich heraus, dass von der Qualität der in den Universitäten und Fachhochschulen betriebenen Forschung ein signifikanter Einfluss auf die regionale Innovationstätigkeit ausgeht. Die reine Größe der Universitäten und Fachhochschulen in der Region hat hingegen keinen Einfluss. Darüber hinaus ermitteln wir Unterschiede nach Herkunft von Drittmitteln sowie Unterschiede in der Bedeutung verschiedener Fachdisziplinen für regionale Innovationsaktivitäten. Wissensspillover sind im Wesentlichen auf die angrenzenden Kreise begrenzt.
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Der Aufbau forschungsintensiver Industrien kommt in Ostdeutschland voran
Siegfried Beer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2004
Abstract
Für die neuen Bundesländer ist der Ausbau humankapitalintensiver Produktionen von eminent wichtiger Bedeutung. Davon ausgehend, wird in diesem Beitrag das Ergebnis einer Untersuchung dargestellt, wie sich die forschungsintensiven Industrien, auch in den einzelnen Technologieklassen, von 1998 bis 2002 entwickelt haben. Ausgewertet wurde dafür die Produktionsgüterstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die Analyse zeigt, dass die Produktion der Güter der forschungsintensiven Industrien - mit einem jahresdurchschnittlichen Wachstum von 8,5% - deutlich stärker zugenommen hat als die gesamte Güterproduktion des Verarbeitenden Gewerbes in Ostdeutschland (5,9%). Beigetragen zu dieser Entwicklung hat vor allem das sehr kräftige Produktionswachstum von Gütern der Spitzentechnologie, insbesondere der elektronischen Industrie und des Luft- und Raumfahrzeugbaus - weniger dagegen das der Güter der hochwertigen Technologie. Insgesamt zeugt die Entwicklung von einer verbesserten technologischen Leistungsfähigkeit der Industrie in Ostdeutschland. Im Vergleich zu Westdeutschland ist die Produktion von Gütern der hochwertigen Technologie unterrepräsentiert. Auch nimmt nur eine Gütergruppe der ostdeutschen FuE-intensiven Industrien - dabei handelt es sich um elektronische Bauelemente - eine bedeutende Position in der gesamtdeutschen Produktion ein.
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