Unternehmensbezogene Dienstleistungen in Ostdeutschland – eine Auswertung der Dienstleistungsstatistik
Siegfried Beer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2003
Abstract
Die unternehmensbezogenen Dienstleistungen haben sich in Ostdeutschland – nach Angaben der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung –seit 1990 beachtlich entwickelt. Ausdruck dafür ist u. a. die Zunahme der realen Bruttowertschöpfung um 9,5% (BIP: 4,9%) im Jahresdurchschnitt bis 2000. Aus der erstmalig vorliegenden Dienstleistungsstatistik (für 2000) ist zu entnehmen, dass die Unternehmen der unternehmensbezogenen Dienstleistungen in Ostdeutschland im Schnitt knapp neun Beschäftigte haben und damit nur geringfügig kleiner sind als die Unternehmen in Westdeutschland. Deutlich größer hingegen sind die Unterschiede in der durchschnittlichen Umsatzgröße und in der Produktivität (60% bzw. 45%). Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Ein Hauptgrund besteht offenbar darin, dass die Unternehmen in Ostdeutschland niedrigere Erlöse wegen der deutlich geringeren Größe der Unternehmen erzielen, die diese Leistungen in Anspruch nehmen. Außerdem spielen die geringere Ertragskraft der nachfragenden Unternehmen, Unterschiede in der Branchenstruktur der unternehmensbezogenen Dienste und administrative Festlegungen zur Preisbildung eine Rolle.
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Merger Control and Competition Policy in Central East Europe in view
Johannes Stephan
ICFAI Journal of International Business Law,
2003
Abstract
Im Zuge der Beitrittsverfahren sind die EU Kandidatenländer gezwungen, das institutionelle Regelwerk der Union (den acquis communautaire) voll- ständig zu übernehmen. Dabei handelt es sich um ein Regelwerk, das in ausgereiften Marktwirtschaften gewachsen ist. Es stellt sich somit die Frage nach seiner Kompatibilität für die noch recht jungen Marktwirtschaften in Mittel- und Osteruropa mit ihrem deutlich niedrigeren Entwicklungsniveau. Potentielle Konfliktpunkte könnten insbesondere bei der Ausgestaltung und Durchsetzung der Wettbewerbspolitik erwartet werden: Viele (ehemalige) Staatsunternehmen im Restrukturierungsprozess sind bisher nicht wett- bewerbsfähig, staatliche Beihilfen und eine laxere Kontrolle von Marktmacht könnten Wettbewerbsverzerrungen im gemeinsamen europäischen Markt hervorrufen. Tatsächlich zeigt sich aber, dass die Kandidatenländer nicht nur bereits das vollständige diesbezügliche Regelwerk implementiert haben, auch zeigt die Analyse der behandelten Fälle, dass die Durchsetzung der Wettbewerbspolitik dort den strengen Vorgaben der EU entspricht: Der pragmatische Weg Ungarns greift lediglich dort in den Markt ein, wo regionale und soziale Ungleichgewichte zu korrigieren sind, Polen hält streng die vorgegebenen Regeln zur Verhinderung monopolistischer Marktmacht ein und hat fiskalische Kontrollmechanismen seiner staatlichen Beihilfepolitik installiert. Insgesamt scheinen die Kandidatenländer die Wettbewerbspolitik des europäischen Binnenmarktes also durchaus zu verkraften. Als problematisch erwies sich aber vor allem die Definition des relevanten Marktes für die besonders offenen Volkswirtschaften in Mittel- und Osteuropa. Eine mögliche Handlungsempfehlung bestünde in einer weniger regelgebundenen Behandlung der Wettbewerbspolitik, die proaktiv Fall für Fall gesondert betrachtet. Dieses Argument wird insofern weiter unterstützt, als sich die institutionelle Kooperation zwischen der EU Kommission und den Kandidatenländern erst im Aufbau befindet, die neuen Mitglieder sich also am unteren Ende der institutionellen Lernkurve befinden.
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Optimale Geldpolitik in kleinen offenen Volkswirtschaften
Tobias Knedlik, Philippe Burger
Berichte aus dem Weltwirtschaftlichen Colloquium der Universität Bremen, Nr. 80,
Nr. 80,
2003
Abstract
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