Veranstaltung
21
FEB 2018

10:00 - 16:00
Workshops and conferences

Von der Transformation zur Europäischen Integration: Optimieren durch Evaluieren – Wirtschaftsförderung im Qualitätscheck

Unter dem Titel „Von der Transformation zur Europäischen Integration: Optimieren durch Evaluieren – Wirtschaftsförderung im Qualitätscheck“ hat das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gemeinsam mit Partnern und Partnerinnen aus Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland am 21. Februar 2018 evidenzbasierte Evaluationen von Wirtschaftsförderprogrammen vorgestellt und diskutiert.

Who
Eröffnungsvortrag: Wolfgang Tiefensee (Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft)
Where
IWH-Konferenzsaal
Eröffnungsvortrag: Wolfgang Tiefensee (Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft)

Personal details

Wolfgang Tiefensee ist Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.

Unter dem Titel „Von der Transformation zur Europäischen Integration: Optimieren durch Evaluieren – Wirtschaftsförderung im Qualitätscheck“ hat das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gemeinsam mit Partnern und Partnerinnen aus Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland am 21. Februar 2018 evidenzbasierte Evaluationen von Wirtschaftsförderprogrammen vorgestellt und diskutiert. Der Präsident des IWH, Prof. Reint E. Gropp, Ph.D. wies eingangs darauf hin, dass staatliche Fördermaßnahmen, die die zweitbeste Lösung im Vergleich zur marktgetriebenen Ressourcenallokation seien, gut begründet und richtig ausgestaltet sein müssten. Dafür bedürfe es evidenzbasierter Evaluationen. Darum gehe es in der IWH-Tagung.

Prof. Dr. Bernhard Boockmann, Wissenschaftlicher Direktor im Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung, Tübingen, referierte zum Thema „Evidenzbasierte Wirtschaftspolitik: Wo wir stehen und was noch kommen muss“. Der Referent konstatierte Fortschritte bei der Herausbildung einer Evaluationskultur in der Arbeitsmarktpolitik seit 1998. So gebe es inzwischen verpflichtende Evaluationen neuer Programme, und hochwertige Daten seien verfügbar. Zugleich bestünden Verbesserungspotenziale. Sie beträfen randomisierte Studien, die es fast nicht gebe. Ferner sei die Bewertung der Effizienz unzureichend, und der Dialog zwischen Wissenschaft und Politik gestalte sich schwierig.

PD Dr. Mirko Titze, Leiter des Zentrums für evidenzbasierte Politikberatung im IWH, referierte über die „Evaluation der regionalen Wirtschaftsförderung: Pilotstudie am Beispiel Sachsen-Anhalts“. Die Studie entstand zusammen mit Dr. Eva Dettmann (IWH) und Dr. Antje Weyh (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB). Sie untersucht Beschäftigungseffekte der Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ auf betrieblicher Ebene. Der Vergleich mit einer Kontrollgruppe nicht geförderter Betriebe erlaubt Aussagen über kausale Wirkungen der Förderung. Sie wirkt positiv: Pro 100 000 Euro Subvention ergibt sich ein Beschäftigungszuwachs von einem Vollzeitäquivalent.

Im Anschluss sprach Professor Dr. Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, ifo Institut, München, zum Thema „Die Evaluation regionaler Innovationspolitik: Ein Blick auf das ‚Innovative Regionale Wachstumskerne‘-Programm in Ostdeutschland“. Die Forschungsergebnisse wurden zusammen mit Dr. Johannes Koenen und Tobias Lohse erarbeitet. Bezogen auf das Verarbeitende Gewerbe zeige sich eine positive Entwicklung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben bei den direkt Geförderten, aber Spillover-Effekte auf nicht geförderte Unternehmen in der gleichen Region seien nur sehr klein, was allerdings auch mit einem zu kurzen Beobachtungszeitraum zu tun haben könne.

Anschließend referierte Prof. Dr. Marco Caliendo, Universität Potsdam, über die „Existenzgründungsförderung für Arbeitslose: Evaluationsergebnisse und offene Fragen“. Die Untersuchung zeigt, dass diese Förderung effektiv und langfristig die Beschäftigungsraten und die Verbleibenswahrscheinlichkeit in der Selbstständigkeit hoch seien. Allerdings könnten die Gründungen aus Arbeitslosigkeit nicht die Ergebnisse regulärer Gründungen erreichen. Für die weitere Optimierung der Förderung seien Feldexperimente erstrebenswert.

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Dr Gerhard Heimpold
Dr Gerhard Heimpold
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