25.07.2006 • 23/2006
Ostdeutsche Wirtschaft: Wachstum der Produktion bleibt erneut im Ost-West-Vergleich zurück
Das vergangene Jahr war kein gutes Jahr für die ostdeutsche Wirtschaft. Während im früheren Bundesgebiet der konjunkturelle Aufschwung einsetzte, stagnierte die gesamtwirtschaftliche Produktionsaktivität im Osten, ging die Beschäftigung zurück, und der Aufholprozeß kam trotz sinkender Einwohnerzahl nicht voran. Maßgeblich waren altbekannte Strukturschwächen, die im Jahr 2005 besonders stark zum Durchbruch kamen: der Wegfall der flutbedingten Sonderentwicklung in der Bauwirtschaft, die bis zum Vorjahr für zusätzliche Aufträge gesorgt hatte, und der Abbau der Beschäftigung im Staatssektor.
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11.07.2006 • 22/2006
Freiberg und Halle vereinbaren Zusammenarbeit in Forschung und Lehre
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der TU Bergakademie Freiberg und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) arbeiten zukünftig in Lehre und Forschung enger zusammen. Dies legten beide Institutionen in einem Kooperationsvertrag fest, den der Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Georg Unland, der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Bruno Schönfelder, und der Präsident des IWH, Prof. Ulrich Blum, am 4. Juli 2006 in Freiberg unterzeichneten.
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06.07.2006 • 21/2006
Ostdeutsches Baugewerbe im Juni 2006: Stimmung anhaltend gut
Das Geschäftsklima wird im Juni laut Umfrage des IWH unter 300 ostdeutschen Bauunternehmen günstiger beurteilt als in der vorangegangenen Befragung im April. Aber auch gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein deutlich verbessertes Bild. Mit drei Vierteln positiver Stimmen sowohl bei der Geschäftslage als auch bei den Geschäftsaussichten wird eine Situation angezeigt, die es in den letzten zehn Jahren nicht gab. Maßgeblich sind zum einen immer noch Nachholeffekte nach dem sehr langanhaltenden Winter. Zum anderen überdecken zur Zeit Sonderfaktoren die an sich abwärtsgerichtete Tendenz auf dem ostdeutschen Baumarkt.
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03.07.2006 • 20/2006
Jeder zweite Zusatzjob wird im Osten angeboten
Dem Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitslose in Ostdeutschland begegnet die Bundesagentur für Arbeit mit einem überproportional hohen Angebot an Arbeitsgelegenheiten. Fast die Hälfe der im Juni 2006 in Deutschland angebotenen ca. 280 000 Arbeitsgelegenheiten stehen in Ostdeutschland zur Verfügung. Etwa 95% der Arbeitsgelegenheiten werden dabei in der sogenannten Mehraufwandsvariante (Zusatz- bzw. Ein-Euro-Jobs) bereitgestellt. Bei ca. 5% handelt es sich um die sogenannte Entgeltvariante, bei der ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis begründet wird und bei der Hilfebedürftige an Stelle des Arbeitslosengeldes II das übliche Arbeitsentgelt erhalten. Je 100 Arbeitslose im Rechtskreis des SGB II wurden im Jahr 2005 in Ostdeutschland 15,9 und in Westdeutschland 8,6 Arbeitsgelegenheiten der Mehraufwands- und der Entgeltvariante gefördert.
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19.06.2006 • 18/2006
Hartz IV optimieren
Wahrheiten sind oft unbequem und man möchte sie lieber verdrängen. Und so scheint es auch mit Hartz-IV zu sein. Hat Hartz-IV seit 2005 Menschen arm gemacht, die vorher nicht arm waren oder wird jetzt nur das ganze Ausmaß der relativen Armut in Deutschland transparent, das bereits seit mehreren Jahren bestand, aber der Politik und der Öffentlichkeit nicht bewußt war oder nicht bewußt sein wollte? Hartz-IV hat keine neue Armut gebracht. Sicher, einige stehen etwas schlechter als vor dem ALG-II, vorwiegend Bezieher der Arbeitslosenhilfe, während sich Bezieher der früheren Sozialhilfe, etwas besser stellen – aber für die überwiegende Mehrzahl dürfte sich die finanzielle Lage nicht dramatisch verändert haben. Was also ist neu oder dramatisch an Hartz-IV?
Herbert Buscher
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09.06.2006 • 17/2006
Zur aktuellen Diskussion um den Solidarpakt II
Die meisten ostdeutschen Länder verstoßen – so ein verbreiteter Vorwurf – regelmäßig gegen die im Solidarpakt II vereinbarten Bestimmungen und verwenden die zur Verfügung gestellten Mittel teilweise für konsumtive Zwecke. Tatsächlich sollen die Solidarpakt-Gelder primär für den Abbau der Infrastrukturlücke verwendet werden – und insoweit wäre eine derartige „Mittelverschwendung“ der ostdeutschen Länder in der Tat kontraproduktiv.
Joachim Ragnitz
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09.06.2006 • 16/2006
Konjunktur aktuell: Trotz steigender Abwärtsrisiken legt Binnenkonjunktur in Deutschland vorübergehend einen höheren Gang ein
Die deutsche Wirtschaft ist in den ersten Monaten dieses Jahres nach kurzzeitiger Pause auf den Aufschwungpfad zurückgekehrt. Treibende Kraft war die Nachfrage aus dem Ausland. Aber auch die Unternehmen in Deutschland schafften mehr Ausrüstungs- und die privaten Haushalte mehr Konsumgüter als Ende 2005 an. Der Aufschwung entwickelte sich damit auf einer breiten Basis. Seine Stärke blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Die Expansion der Nachfrage zog eine hohe Dynamik der Importe nach sich. Dies bremste den Produktionsanstieg. Zudem stand die besonders ungünstige Witterung in den Wintermonaten der Entfaltung der Bauaktivitäten im Wege. So fiel der Start im neuen Jahr verhalten aus.
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07.06.2006 • 15/2006
IWH-Industrieumfrage im Mai 2006: Stimmungsaufschwung erreicht die mittelständischen Unternehmen
Das Stimmungshoch im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe hält an, wie die IWH-Befragung unter rund 300 Industrieunternehmen signalisiert. Die seit geraumer Zeit erkennbare Erwärmung des Geschäftsklimas setzte sich im Mai weiter fort. Gegenüber der Vorperiode fallen die Einschätzungen zu Lage und Aussichten nochmals günstiger aus, wenn auch geringfügig. In längsschnittlicher Betrachtung gibt es seit März mehr positive als negative Entwicklungen: Jedes fünfte Unternehmen sieht eine Verbesserung der Geschäftslage, jedes sechste schätzt ein, daß sich die Geschäftsaussichten verbessert haben. Eine Verschlechterung konstatieren demgegenüber 14% bei der Lage und 12% bei den Aussichten. Vor allem in kleineren und mittelgroßen Unternehmen wird die Geschäftslage deutlich positiver bewertet als zum Ende des ersten Quartals 2006. In den Kleinunternehmen wurden ähnliche Werte zuletzt im Jahr 2000 erreicht.
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29.05.2006 • 14/2006
Importgehalt der in Deutschland produzierten Exportgüter ist gesunken
In der Öffentlichkeit hält sich die Behauptung, daß sich Deutschland mehr und mehr zu einer „Basarökonomie“ entwickelt. Als Beleg dient der steigende Importgehalt der Exporte. Allerdings verbergen sich dahinter verschiedenartige Zusammenhänge. Es sind zwei Hauptkomponenten der Exporte zu unterscheiden, und zwar die im Inland hergestellten Exportgüter und die sogenannten Re-Exporte. Bei Re-Exporten handelt es sich um Güter, die zum Zwecke der unmittelbaren Wiederausfuhr importiert werden und die damit so gut wie keine Beziehung zur einheimischen Produktion haben. Entsprechend ist zu unterscheiden zwischen den exportinduzieren Importen, die für die inländische Produktion von Exportgütern benötigt werden und jenen, die ohne Weiterverarbeitung im Inland wieder (re-)exportiert werden.
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24.05.2006 • 12/2006
IWH-Konjunkturbarometer: Ostdeutsche Wirtschaft mit schwachem Start
Die ostdeutsche Wirtschaft ist von einem niedrigen Niveau aus in das neue Jahr gestartet. Das Schlußquartal verlief äußerst schwach, obwohl das Verarbeitende Gewerbe und selbst das Baugewerbe – sonst mitverantwortlich für Rückschläge – deutlich zulegten. Die negativen Wachstumsbeiträge kamen diesmal aus dem Dienstleistungssektor, insbesondere von Handel, Gastgewerbe und Verkehr, vor allem aber vom öffentlichen Bereich. In den ersten Monaten des neuen Jahres wurden diese Rückgänge gestoppt. Allerdings rutschte das Baugewerbe – nicht zuletzt wegen der Unbilden des verhältnismäßig lang anhaltenden Winterwetters – deutlich ins Minus. Das Verarbeitende Gewerbe zog dagegen weiter kräftig durch.
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