Editorial
Als zehn mittel- und osteuropäische Länder der EU beitraten, verpflichteten sie sich, auch auf einen Beitritt zur Währungsunion hinzuarbeiten. Im Allgemeinen stieß dieses Vorhaben auf breite Unterstützung in der Bevölkerung. In einigen EU-Kandidatenländern war sogar noch vor dem EU-Beitritt eine einseitige Übernahme des Euro in Erwägung gezogen worden. Die Stimmung hat sich jedoch nach dem Ausbruch der Finanzkrise und mit den Schwierigkeiten, in die die Währungsunion geraten ist, verschlechtert. Die Unterstützung der Bevölkerung für eine schnellstmögliche Euro-Einführung bröckelt, einige Regierungen haben sie von ihrer Prioritätenliste gestrichen, und in den Forschungsinstitutionen der Länder mehren sich die Studien, die die Vorteile einer eigenen Währung bei der Bekämpfung externer Schocks herausstellen.