Business Networks in the Leipzig, Dresden, Chemnitz and Halle Regions: Do Member Firms Locate in Spatial Proximity?
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2010
Abstract
Angesichts der kleinteiligen Unternehmenslandschaft in Ostdeutschland können Unternehmensnetzwerke dazu beitragen, dass die wirtschaftliche Leistungskraft der vernetzten Unternehmen gestärkt wird. Für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmensnetzwerken ist nicht zuletzt von Bedeutung, inwieweit eine Mischung von lokal konzentrierter Zusammenarbeit einerseits und Einbindung von
Partnern aus anderen Regionen, speziell aus dem Ausland, andererseits gegeben ist. Eine derartige Mischung wird in der regionalökonomischen Debatte als zweckmäßig erachtet: Persönliche Kontakte im Nahbereich sollen zu innovationsfördernden Flüssen von implizitem Wissen führen. Internationale
Vernetzungen erleichtern den Zugang zum weltweit führenden Stand des Wissens. Eine einseitige Betonung lokaler Vernetzungen ist nach gängiger Auffassung mit der Gefahr von Lock-in-Effekten verbunden. Der Blick auf die empirischen
Befunde für 93 Unternehmensnetzwerke mit Sitz in den Regionen Leipzig, Dresden, Chemnitz oder Halle zeigt, dass rund die Hälfte der Netzwerkmitglieder in der Sitzregion der betreffenden Netzwerke lokalisiert ist. Weitere 10% sind jeweils in den anderen drei Stadtregionen gelegen. Mehr als ein Drittel der Mitglieder sind in anderen deutschen Regionen außerhalb der vier genannten
Stadtregionen ansässig, davon wiederum reichlich die Hälfte in den übrigen Teilräumen in Sachsen und Sachsen-Anhalt, und lediglich knapp 2% im Ausland. Für den Transfer von international fortgeschrittenem Wissen kommen aber nicht nur die ausländischen Netzwerkmitglieder, sondern auch die öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen infrage, die in mehr als vier Fünfteln der untersuchten Netzwerke vertreten sind. Das Netzwerkkonzept als regionalpolitisches Konzept bleibt wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung ostdeutscher Regionen.
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28.04.2010 • 24/2010
Geballt: Unternehmen in Leipzig, Dresden, Chemnitz und Halle in lokalen Netzwerken
Angesichts der kleinteiligen Unternehmenslandschaft in Ostdeutschland setzt die Politik große Hoffnungen auf Unternehmensnetzwerke: Lokal konzentrierte Zusammenarbeit einerseits und Einbindung von Partnern aus anderen Regionen und dem Ausland andererseits sollen die wirtschaftliche Leistungskraft der vernetzten Unternehmen stärken. Eine heute erscheinende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gibt dem Optimismus Nahrung. In den Stadträumen Sachsens und Sachsen-Anhalts sind eine Reihe lokal stark konzentrierter Netzwerke entstanden, die ansatzweise auch Verflechtungspotenziale zu den anderen Zentren einer Metropolregion Mitteldeutschland aufweisen. Zwar fehlen noch weitgehend Netzwerkpartner aus dem Ausland, dafür sind in vielen Netzen Hochschulen vertreten, die ihrerseits in die internationalen Wissensnetze eingebunden sind.
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23.04.2010 • 20/2010
Einwanderung nach Ostdeutschland: Neue Chance 2011
In Deutschland – insbesondere in Ostdeutschland – hat sich aufgrund der Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung ein erheblicher demographischer Problemdruck aufgebaut. Zuwanderung könnte diesen Druck mindern. Während Westdeutschland zumindest seit der Zuwanderung von „Gastarbeitern“ in den 1950er Jahren eine Geschichte der Immigration aufweisen kann, fehlen in den ostdeutschen Ländern weitgehend solche Einwanderungserfahrungen und auch helfende Netzwerke ausländischer Bevölkerungsgruppen. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Ein Ausweg könnte nach Auffassung der Autoren die Einwanderung aus Mittelosteuropa sein. Die ab Mai 2011 in den Arbeitsmarkt drängenden Zu- und Einwanderer aus den östlichen Nachbarländern sollten daher nicht durch neuerliche Restriktionen abgeschreckt werden.
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16.12.2009 • 76/2009
Geförderte Berufsausbildung Ost: Imageprobleme bei Arbeitgebern?
Um dem Mangel an Lehrstellen zu begegnen und kleine Betriebe von Ausbildungskosten zu entlasten, wurde in Ostdeutschland ein System staatlich geförderter Berufsausbildung etabliert. Die praktischen Ausbildungsteile werden hier im Netzwerk mehrerer Betriebe oder in überbetrieblichen Ausbildungsstätten abgedeckt. Obwohl sie formell gleichwertige Berufsabschlüsse erwerben, haben die so geförderten Jugendlichen danach schlechtere Jobchancen als die Absolventen nicht geförderter Ausbildungsgänge. Dies zeigt eine neue Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), die am Mittwoch veröffentlicht wird.
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Langfristwirkung von Technologie- und Gründerzentren – Eine empirische Untersuchung von ausgezogenen Unternehmen an ausgewählten Standorten in den Neuen Bundesländern
Michael Schwartz
Wirtschaftspolitik in Forschung und Praxis, Bd. 47,
2009
Abstract
Technologie- und Gründerzentren (TGZ) sind das weltweit meistgenutzte Instrument zur Unterstützung junger innovativer Unternehmen. Allein in Deutschland existieren über 400 dieser Einrichtungen. Nahezu jede größere Stadt verfügt über eines dieser Zentren. Ziel der TGZ ist es, durch spezifische Förderstrukturen nachhaltiges Wachstum und das langfristige Überleben von innovativen Jungunternehmen über die Förderdauer hinaus zu sichern. Doch können TGZ diese Aufgabe tatsächlich erfüllen? Um dieser Frage nachzugehen, ist es zwingend erforderlich, die vormals geförderten, aber bereits ausgezogenen Unternehmen einer umfassenden Analyse ihrer seit dem Wegfall der Förderung vollzogenen Entwicklung zu unterziehen. Bislang allerdings haben insbesondere eingeschränkte Datenverfügbarkeiten diesbezügliche Forschungsvorhaben weitgehend unterbunden. Die entscheidende Frage “Was passiert mit den Unternehmen nach Beendigung der Förderung?“ ist bislang kaum beantwortet!
Die empirischen Analysen des Verfassers konzentrieren sich dabei auf die Überlebensprozesse, die Wachstumsdynamik sowie die Einbindung in Netzwerkstrukturen ehemaliger Förderempfänger aus fünf TGZ in den Neuen Bundesländern. Insgesamt 410 vormals geförderte Unternehmen wurden identifiziert und deren Entwicklungspfade analysiert. Aufgrund der sehr detaillierten Datenbasis war es dabei erstmalig auch möglich, bereits geschlossene Unternehmen in den Analysen zu berücksichtigen. Es werden beispielsweise folgende Fragen beantwortet: Sind die Unternehmen mehrheitlich auch außerhalb der schützenden Umgebung der TGZ lebensfähig? Bewirkt der Wegfall der Förderung eine sofortige Gefährdung der Überlebensfähigkeit? Welche Beschäftigungswirkung entfalten die Unternehmen? Zeigen sich nach dem Auszug aus den TGZ Wachstumskrisen? Welche Elemente der Förderung wirken positiv auf den Unternehmenserfolg? Ist es gelungen, die geförderten Unternehmen in Netzwerke und Wertschöpfungsketten einzubinden? Sind die ausgezogenen Unternehmen standorttreu?
Aus den reichhaltigen empirischen Ergebnissen lässt sich eine Vielzahl an Implikationen für eine effektivere Ausgestaltung des Förderspektrums der TGZ ableiten. Vor allem werden Empfehlungen an politische Entscheidungsträger und weitere Interessensgruppen, welche sich mit der Errichtung und dem Betrieb von Technologie- und Gründerzentren – nicht nur in den Neuen Bundesländern – beschäftigen, gegeben.
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Im Fokus: Unternehmensnetzwerke in Ostdeutschland und ihre Entwicklung
Christoph Hornych
Wirtschaft im Wandel,
No. 7,
2009
Abstract
Im Rahmen einer IWH-Studie zum Thema „Ökonomische Entwicklungskerne in Ostdeutschland“ war u. a. erstmalig eine flächendeckende Bestandsaufnahme von Unternehmensnetzwerken in den Neuen Ländern vorgenommen worden. Nachdem seit dieser Erhebung mehr als fünf Jahre vergangen sind, wird gegenwärtig der Frage nachgegangen, welche der damals identifizierten Netzwerke zum jetzigen Zeitpunkt noch bestehen. Dabei wird unterschieden, ob es sich bei den damals erfassten Netzwerken um geförderte oder um nicht geförderte Netzwerke handelt.
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Possible Ways for Developing a Media City: Chances for Newcomer Cities are rather Limited!
Christoph Hornych, Martin T. W. Rosenfeld, Michael Schwartz
Wirtschaft im Wandel,
No. 5,
2009
Abstract
Zahlreiche Städte sind bestrebt, sich als Zentren der Kreativ- und Medienwirtschaft zu etablieren. Hinter derartigen Strategien zur Entwicklung der lokalen Medienwirtschaft steht das Ziel, vom hohen Anteil des überregionalen Absatzes der Medienwirtschaft, von möglichen Imageeffekten sowie Rückflüssen von Gebühren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu profitieren. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag die Leistungsfähigkeit möglicher Instrumente der Kommunen, um die lokalen Standortbedingungen im Bereich der Medienwirtschaft zu verbessern. Eine Analyse der Standortpräferenzen der Branchen zeigt, dass in der Medienwirtschaft sowohl Lokalisations- als auch Urbanisierungseffekten eine hohe Bedeutung zukommt. Wesentliche wirtschaftspolitische Maßnahmen, die auf die Generierung bzw. Verstärkung dieser Effekte abzielen, können die Ansiedlung öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten, die Vergabe von Subventionen durch die Film- und Medienförderung der Länder, die Einrichtung von medienrelevanten Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen, die Errichtung von auf die Medienbranche spezialisierten Technologie- und Gründerzentren sowie die Netzwerk- und Quartiersentwicklung sein. Der Beitrag macht deutlich, dass die meisten dieser Instrumente hinsichtlich ihrer möglichen Effekte nur begrenzt wirksam sein können. Für Städte ohne eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt und ohne medienrelevante Bildungseinrichtungen sind die Chancen, sich neu als Medienstadt zu positionieren, eher als gering einzuschätzen.
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From University Town to Knowledge City: Strategies and Regulatory Hurdles in Germany
Peter Franz
Knowledge-Based Urban Development: Planning and Applications in the Information Era,
2008
Abstract
Im Bemühen um die Verbesserung ihrer Wirtschaftsleistung stellen Städte, die über Wissenschaftseinrichtungen verfügen, vermehrt Überlegungen an, diesen Standortfaktor als Grundlage für Stadtentwicklungsstrategien heranzuziehen.Ein Überblick über die quantitativen Voraussetzungen in, den deutschen Städten macht deutlich, dass sie gute Voraussetzungen für die Verfolgung einer derartigen „Knowledge city“-Strategie haben Eine Politikfeld-Analyse kommt zum Ergebnis, dass die Erfolgschancen einer „Knowledge city“-Strategie stark vom Geschick abhängen, Netzwerke zu knüpfen und Kooperationen einzuleiten. Eine besondere Hürde stellt bisher noch die geringe Autonomie der Hochschulen dar, was sich insbesondere im Vergleich zu den Universitäten in den USA herausstellt. Erste politische Reaktionen zeigen, daß die Problematik dieser Regulierungspraxis zunehmend erkannt wird und neue Hochschulgesetze einen Autonomiezuwachs von Wissenschaftseinrichtungen ermöglichen.
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Market Follows Standards
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2007
Abstract
Standards stellen einen wichtigen Teil des kodifizierten Wissens einer Gesellschaft dar. Normen sind jene Standards, die in einem allgemein zugänglichen Konsensverfahren geschaffen werden. Nur wenn ein ökonomisches Anwendungsinteresse besteht, werden Normen erstellt. Die dann zusammentretenden „interessierten Kreise“ müssen die Partizipationskosten weitgehend selbst finanzieren. Gelegentlich stößt der Staat den Normungsprozeß an, um durch entsprechende freiwillige Regeln die Staatstätigkeit zu entlasten, die er nun innerhalb vereinbarter Rahmenbedingungen an Private übergeben kann. In der Wertschöpfungskette der Wissensproduktion stehen Standards am Ende der formalisierten intellektuellen Eigentumsrechte. Eine wichtige Eigenschaft der im öffentlichen Konsens entwickelten Normen liegt darin, daß sie allgemein zugänglich sind und neben dem Nutzungsentgelt insbesondere die für sie grundlegenden Patente zu angemessenen Preisen verfügbar sind. Konsortien hingegen können Dritte von der Nutzung des durch sie geschaffenen Standards ausschließen. Insbesondere führt das Verweigern der Vergabe der erforderlichen Lizenzen, die in diesen Standards enthalten sind, zum Blockieren des Markteintritts von Konkurrenten, was gelegentlich zu Kartellproblemen infolge dann entstehender Marktmacht führt. Durch Normung sinken Kosten durch Verbund-, Netzwerk- und Kostendegressionseffekte. Genormte Güter oder Prozesse signalisieren Qualität, Stand der Technik sowie dauerhafte Präsenz am Markt und beschleunigen die Marktdurchdringung. Das Durchsetzen eines Industriestandards oder eines Konsortialstandards bietet zwar hohe Gewinnchancen, aber auch enorme Risiken des Scheiterns, insbesondere dann, wenn die Nachfrager zögern, weil sie nicht wissen, welche Technologie sich letztlich durchsetzt. Oft ist die zügige Marktpenetration mit einer Norm die bessere Strategie – trotz scheinbar erhöhter Konkurrenz. Von dieser Erfahrung profitiert die deutsche Wirtschaft. Ein geflügeltes Wort sagt daher: Wer die Norm hat, hat auch den Markt. Infolge der Globalisierung ist diese Aussage zunehmend international zu interpretieren. Für Europa, das sich im internationalen Wissenswettbewerb bewähren muß, ist daher das Vorhalten eines institutionell effizienten Normungswesens entscheidend für den künftigen Wohlstand. Die Globalisierung setzt das vorhandene System unter Druck. Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit Überlegungen zur künftigen europäischen Normung, die im Rahmen einer Arbeitsgruppe der europäischen Normungsorganisationen zur „Future Landscape of European Standardization (FLES)“ entwickelt wurden.
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„Knowledge Cities“: Wachstumsstrategien und institutionelle Barrieren für Städte mit Wissenschaftseinrichtungen
Peter Franz
Wirtschaft im Wandel,
No. 5,
2007
Abstract
Im Bemühen um eine verbesserte wirtschaftliche Entwicklung stellen Städte, die über Wissenschaftseinrichtungen verfügen, vermehrt Überlegungen an, diesen Standortfaktor als Grundlage für neue Wachstumsstrategien heranzuziehen. Ein Überblick über die quantitativen Voraussetzungen, die die deutschen Städte für die Verfolgung einer derartigen „Knowledge City“-Strategie haben, zeigt, daß 29% der deutschen Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern als Standort für Hochschulen und Forschungsinstitute dienen. Auch unter den Mittelstädten sind in quantitativer Hinsicht die Chancen für die Anwendung einer solchen Strategie gut verteilt. Die Analyse des Politikfelds nach Instrumenten und beteiligten Politikebenen ergibt, daß sich hier die Aufgabe einer komplexen Mehrebenenpolitik mit begrenzt autonomen Akteuren stellt. Gerade die Akteure auf der kommunalen Ebene, denen eine Initiativ- und Führungsrolle im Politikprozeß zukommt, verfügen über sehr geringe Entscheidungsmacht, so daß die Erfolgschancen einer „Knowledge City“-Strategie stark vom Geschick abhängen, Netzwerke zu knüpfen und Kooperationen einzuleiten. Eine besondere Hürde stellt bisher noch die geringe Autonomie der Hochschulen dar, die unter der Direktive der jeweiligen Landesregierung stehen. Erste politische Reaktionen wie z. B. in Nordrhein-Westfalen zeigen, daß die Problematik dieser Regulierungspraxis zunehmend erkannt und den Wissenschaftseinrichtungen ein Autonomiezuwachs ermöglicht wird. Würden diese ersten Anzeichen zu einem flächendeckenden Trend anwachsen, könnte dies mehr Städte motivieren, eine „Knowledge City“- Strategie einzuschlagen.
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