Konjunktur aktuell: Aufschwung in Deutschland geht weiter – Krisenprävention und Krisenmanagement in Europa unter Reformdruck
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2011
Abstract
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt steigt im Jahr 2010 preisbereinigt um 3,7%. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich der Aufschwung in den beiden kommenden Jahren fortsetzen wird und das reale Bruttoinlandsprodukt 2011 um 2,3% und 2012 um 1,7% zulegt. Damit gelingt es der deutschen Wirtschaft, den Aufholprozess nach der weltweiten Finanzkrise als Startrampe für den Aufschwung zu nutzen. Käme es jedoch zu einer weiteren Zuspitzung der europäischen Schulden- und Vertrauenskrise oder wegen der äußerst expansiven Wirtschaftspolitik in den USA zu einem Verlust des Vertrauens in den US-Dollar, würde dies die konjunkturellen Erwartungen erheblich dämpfen. Entscheidend ist jetzt, dass die europäische Wirtschaftspolitik Krisenprävention und Krisenmanagement nachhaltig verbessert.
Die weltwirtschaftliche Erholung setzt sich fort. Die Produktion stieg in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bis in den Herbst 2010 hinein weiter, in den USA sogar wieder etwas beschleunigt. Auch in der Europäischen Union nahm die Produktion deutlich zu – trotz der irischen Krise und umfangreicher Sparpakete in Großbritannien und Spanien. In den meisten Schwellenländern bemühte sich die Wirtschaftspolitik schon das ganze Jahr über, eine Überhitzung zu verhindern, ohne die vielfach hohe Wachstumsdynamik zu beschädigen. Auch deswegen hat sich der Aufschwung insbesondere in Asien seit dem Frühjahr verlangsamt. Für die Wachstumszentren China und Indien sprechen aber Stimmungsindikatoren wieder für ein Anziehen der Konjunktur im Winterhalbjahr. Davon dürften die Nachbarländer, etwa die zuletzt wieder schwächelnde Konjunktur in Japan, profitieren.
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Macroeconomic Challenges in the Euro Area and the Acceding Countries
Katja Drechsel
Dissertation, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück,
2010
Abstract
deutscher Titel: Makroökonomische Herausforderungen für die Eurozone und die Beitrittskandidaten
Abstract: The conduct of effective economic policy faces a multiplicity of macroeconomic challenges, which requires a wide scope of theoretical and empirical analyses. With a focus on the European Union, this doctoral dissertation consists of two parts which make empirical and methodological contributions to the literature on forecasting real economic activity and on the analysis of business cycles in a boom-bust framework in the light of the EMU enlargement. In the first part, we tackle the problem of publication lags and analyse the role of the information flow in computing short-term forecasts up to one quarter ahead for the euro area GDP and its main components. A huge dataset of monthly indicators is used to estimate simple bridge equations. The individual forecasts are then pooled, using different weighting schemes. To take into consideration the release calendar of each indicator, six forecasts are compiled successively during the quarter. We find that the sequencing of information determines the weight allocated to each block of indicators, especially when the first month of hard data becomes available. This conclusion extends the findings of the recent literature. Moreover, when combining forecasts, two weighting schemes are found to outperform the equal weighting scheme in almost all cases. In the second part, we focus on the potential accession of the new EU Member States in Central and Eastern Europe to the euro area. In contrast to the discussion of Optimum Currency Areas, we follow a non-standard approach for the discussion on abandonment of national currencies the boom-bust theory. We analyse whether evidence for boom-bust cycles is given and draw conclusions whether these countries should join the EMU in the near future. Using a broad range of data sets and empirical methods we document credit market imperfections, comprising asymmetric financing opportunities across sectors, excess foreign currency liabilities and contract enforceability problems both at macro and micro level. Furthermore, we depart from the standard analysis of comovements of business cycles among countries and rather consider long-run and short-run comovements across sectors. While the results differ across countries, we find evidence for credit market imperfections in Central and Eastern Europe and different sectoral reactions to shocks. This gives favour for the assessment of the potential euro accession using this supplementary, non-standard approach.
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Deutschland im Aufschwung - Wirtschaftspolitik vor wichtigen Entscheidungen: Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2010
Dienstleistungsauftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
2010
Abstract
Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung. Die Institute prognostizieren eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts um 3,5 % für das Jahr 2010 und um 2,0 % für das Jahr 2011. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich dabei weiter verbessern. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte im Jahresdurchschnitt 2011 erstmals seit 1992 unter 3 Millionen liegen. Die Defizitquote des Staates dürfte auf 2,7 % sinken. Die Wirtschaftspolitik in Deutschland muss den angekündigten Konsolidierungspfad weitergehen. Auf europäischer Ebene sind Insolvenzordnungen für Staaten und Banken erforderlich. Ein strengerer Stabilitäts- und Wachstumspakt könnte als ergänzende Maßnahme sinnvoll sein. Eine Verlängerung des Rettungsschirms für Euroländer oder die Einführung von gepoolten Staatsanleihen sind dagegen genauso abzulehnen wie der von der EU-Kommission vorgeschlagene Mechanismus zur Vermeidung und Korrektur makroökonomischer Ungleichgewichte.
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Currency Crisis Prediction Using ADR Market Data: An Options-based Approach
Stefan Eichler, Dominik Maltritz
International Journal of Forecasting,
No. 4,
2010
Abstract
During capital control episodes, large price deviations between American Depositary Receipts (ADR) and their underlying stocks signal that a currency crisis is about to occur. We interpret this price spread as the price of a call option. Using option pricing theory we derive detailed information about both the probability of a currency crisis and the expected magnitude of devaluation. Analyzing daily ADR market data preceding the Venezuelan crisis (1996), our approach predicts crisis probabilities of almost 100% and forecasts the exchange rate after floating quite accurately. During the Argentine crisis (2002), the estimated exchange rates are similar to the actual ones.
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04.06.2010 • 30/2010
Gemeinschaftsdiagnose: IWH-Forscher weiter im Kreis der führenden Konjunkturexperten
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird auch in den kommenden drei Jahren an dem gemeinsamen Konjunkturgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute für die Bundesregierung mitarbeiten. Am Donnerstag verkündete das Bundeswirtschaftsministerium die Entscheidung zugunsten der Bietergemeinschaft des IWH mit dem neuen Partner, der Kiel Economics Research & Forecasting GmbH & Co. KG. Ebenfalls beteiligt sind das ifo Institut für Wirtschaftsforschung e. V. an der Universität München gemeinsam mit der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich KOF, das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel gemeinsam mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung e. V. Essen mit dem Institut für Höhere Studien Wien.
Oliver Holtemöller
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Erholung setzt sich fort – Risiken bleiben groß: Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2010
Wirtschaft im Wandel,
1. Sonderausgabe
2010
Abstract
Im Frühjahr 2010 schreitet die Erholung der Weltwirtschaft voran, die Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 wird allmählich überwunden. Allerdings ist das Tempo der Expansion in den einzelnen Weltregionen sehr unterschiedlich. In einigen Schwellenländern, vor allem in Asien, ist es ausgesprochen hoch, und vereinzelt besteht sogar die Gefahr einer konjunkturellen Überhitzung. Dagegen ist in den Industrieländern die Auslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten weiterhin gering. Hier hat sich die Erholung noch nicht gefestigt, sondern wird nach wie vor maßgeblich von der expansiven Wirtschaftspolitik getragen. Von der verhältnismäßig frühen und kräftigen Erholung von Produktion und Nachfrage in den asiatischen Schwellenländern gingen im Jahr 2009 spürbare Impulse auf die Industrieländer aus, deren reale Außenbeiträge auch deshalb merklich stiegen. Zwar war es auch in den Schwellenländern im Herbst 2008 zu einem Einbruch der Produktion gekommen, der teilweise sogar ausgesprochen heftig ausfiel. Doch zeigt sich nun, dass die Auswirkungen der Finanzkrise den mittelfristigen Wachstumspfad aufgrund zumeist solider Finanzsektoren und eines allgemein günstigen makroökonomischen Umfeldes in den Schwellenländern insgesamt offenbar nur wenig verändert haben. Insofern kann durchaus von einer Abkopplung wichtiger Schwellenländer von der Entwicklung in den Industrieländern gesprochen werden.
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Should We Trust in Leading Indicators? Evidence from the Recent Recession
Katja Drechsel, Rolf Scheufele
Abstract
The paper analyzes leading indicators for GDP and industrial production in Germany. We focus on the performance of single and pooled leading indicators during the pre-crisis and crisis period using various weighting schemes. Pairwise and joint significant tests are used to evaluate single indicator as well as forecast combination methods. In addition, we use an end-of-sample instability test to investigate the stability of forecasting models during the recent financial crisis. We find in general that only a small number of single indicator models were performing well before the crisis. Pooling can substantially increase the reliability of leading indicator forecasts. During the crisis the relative performance of many leading indicator models increased. At short horizons, survey indicators perform best, while at longer horizons financial indicators, such as term spreads and risk spreads, improve relative to the benchmark.
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