Moral und Aktienerträge: Die Rolle von Dividenden und ethischen Bedenken bei der Bewertung von „Sin Stocks“
Stefano Colonnello, Talina Sondershaus
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2018
Abstract
Forschungsergebnisse aus den letzten Jahren zeigen: Renditen von so genannten „Sin Stocks“, das heißt Aktien von Unternehmen, die aus Sicht der Investoren moralisch verwerflichen Tätigkeiten nachgehen, sind durchschnittlich höher als Renditen anderer Unternehmen. Aber warum gibt es hier einen Unterschied, und was könnten die Faktoren sein, die diesen Unterschied hervorrufen? Ein neues Arbeitspapier des IWH zeigt theoretisch und datenbasiert, wodurch unterschiedliche Renditen hervorgerufen werden. Dabei werden bisherige Erklärungsversuche, die auf dem so genannten „Boykott-Risiko“ basieren, um neue Ansätze ergänzt. Es werden zunächst in einem theoretischen Rahmen Situationen beschrieben, in denen die Möglichkeit, ethische Ansprüche der Investoren durch höhere Dividendenzahlungen zu ersetzen, sowie die Risikobereitschaft der Investoren die zentrale Rolle für unterschiedliche Renditen spielen. Im zweiten Teil werden diese hypothetischen Szenarien anhand von Daten zu US-Firmen über 50 Jahre getestet. Es zeigt sich, dass insbesondere Investoren, die sehr risikoscheu sind und lieber höhere Dividendenzahlungen von Unternehmen erhalten würden, die ihren ethischen Ansprüchen genügen, für ihr eingegangenes Risiko mittels höherer Erträge kompensiert werden wollen.
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Pricing Sin Stocks: Ethical Preference vs. Risk Aversion
Stefano Colonnello, Giuliano Curatola, Alessandro Gioffré
Abstract
We develop a model that reproduces the return and volatility spread between sin and non-sin stocks, where investors trade off dividends with the ethical assessment of companies. We relax the assumption of boycott behaviour and investigate the role played by the dividend share of sin stocks on their return and volatility spread relative to non-sin stocks. We empirically show that the dividend share predicts a positive return and volatility spread. This pattern is reproduced by our model when dividends and ethicalness are complementary goods and investors are sufficiently risk averse.
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Socially Gainful Gender Quotas
Walter Hyll, Oded Stark
Journal of Economic Behavior and Organization,
No. 105,
2014
Abstract
We study the impact of gender quotas on the acquisition of human capital. We assume that individuals’ formation of human capital is influenced by the prospect of landing high-pay top positions, and that these positions are regulated by gender-specific quotas. In the absence of quotas, women consider their chances of getting top positions to be lower than men’s. The lure of top positions induces even men of relatively low ability to engage in human capital formation, whereas women of relatively high ability do not expect to get top positions and do not therefore engage in human capital formation. Gender quotas discourage men who are less efficient in forming human capital, and encourage women who are more efficient in forming human capital. We provide a condition under which the net result of the institution of gender quotas is an increase in human capital in the economy as a whole.
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Evaluierung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) zur Förderung von Projekten im Forschungsbereich
Jutta Günther, Iciar Dominguez Lacasa, Michael Fritsch, Nicole Nulsch, Viktor Slavtchev, Michael Schwartz, Mirko Titze, Katja Wilde
IWH-Sonderhefte,
No. 1,
2010
Abstract
Die vorliegende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) evaluiert das Programm „Förderung von Projekten im Forschungsbereich“ des Ministeriums. Das Programm richtet sich an Wissenschaftseinrichtungen in Sachsen. Es zielt auf die Stärkung der Spitzenforschung, der Profilbildung, der Drittmittelfähigkeit, der Internationalisierung sowie der Vernetzung der Wissenschaftseinrichtungen untereinander und mit der Wirtschaft. Gefördert werden grundlagenorientierte Projekte, Geräteausstattungen, Aufenthalte von Gastwissenschaftlern sowie wissenschaftliche Tagungen. Die Finanzierung des Programms erfolgt ausschließlich aus Landesmitteln.
Im Zeitraum 2002 bis 2008 wurden insgesamt 745 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 20,51 Mio. Euro in 41 Wissenschaftseinrichtungen gefördert. Über 90% der Mittel entfielen auf die Fördergegenstände Projektförderung sowie Geräteausstattung. Befragt wurden 311 für die Fördervorhaben zuständige Wissenschaftler, von denen sich 69% an der Befragung beteiligten. Hinsichtlich der erreichten Effekte nannten die meisten Fördermittelempfänger die „Stärkung der Profilbildung“ (82%, über alle Förderlinien). Bei der Projektförderung sowie der Förderung der Geräteausstattung hoben die Befragten die hohe Wirkung auf die „Stärkung der Drittmittelfähigkeit“ hervor (über 90%). Damit wurden in der Einschätzung der Fördermittelempfänger wesentliche Zielvorgaben des Programms erreicht. Die Erhöhung der Verbundfähigkeit mit der Wirtschaft spielte aus Sicht der Befragten eine untergeordnete Rolle (54% Zustimmung). Der Grund für diesen relativ niedrigen Wert dürfte darin liegen, dass das Förderprogramm vor allem auf grundlagenorientierte Forschung abzielt. Die wissenschaftlichen Tagungen haben einen starken Effekt auf die Vernetzung der Wissenschaftseinrichtungen untereinander, insbesondere mit solchen im Ausland. Damit ist ein weiteres wesentliches Ziel des Programms erreicht worden.
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Monopolistic Competition and Costs in the Health Care Sector
Ingmar Kumpmann
IWH Discussion Papers,
No. 17,
2009
Abstract
Competition among health insurers is widely considered to be a means of enhancing efficiency and containing costs in the health care system. In this paper, it is argued that this could be unsuccessful since health care providers hold a strong position on the market for health care services. Physicians exert a type of monopolistic power which can be described by Chamberlin’s model of monopolistic competition. If many health insurers compete with one another, they cannot counterbalance the strong bargaining position of the physicians. Thus, health care expenditure is higher, financing either extra profits for physicians or a higher number of them. In addition, health insurers do not have an incentive to contract selectively with health care providers as long as there are no price differences between physicians. A monopolistic health insurer is able to counterbalance the strong position of physicians and to achieve lower costs.
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