IWH-Bauumfrage im ersten Quartal 2014: Klima am Bau deutlich aufgehellt
Die Geschäfte der 300 vom IWH befragten ostdeutschen Bauunternehmen sind zu Beginn des Jahres 2014 außerordentlich gut gelaufen. Die Unternehmen haben sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftsaussichten deutlich besser bewertet als zum Jahresende 2013. Beide Stimmungsindikatoren steigen um etwa zehn Saldenpunkte. Der Auftrieb bei der aktuellen Geschäftslage überrascht nicht, da es wegen des vergleichsweise milden Winterwetters kaum zu Produktionsbehinderungen gekommen ist.
30. April 2014
Die Saisonbereinigungsverfahren können solche im längerfristigen Vergleich eher ungewöhnlichen Wetterkonstellationen nicht herausfiltern. Die Aufhellung ist deshalb zu relativieren. Allerdings ist auch bei den Aussichten eine deutliche Aufwärtsbewegung zu beobachten. Der Auftragsfluss ist nach wie vor intakt, und die Liquiditätsausstattung fällt nochmals besser aus. Außerdem gehen die Unternehmen von größeren Möglichkeiten der Preisüberwälzung und damit steigenden Erträgen aus (vgl. Abbildung 2). Ungeachtet der witterungsbedingten Überbewertung der aktuellen Geschäfte sagen die Unternehmen ausgehend von den guten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch bis zum Herbst 2014 eine anhaltend gute Baukonjunktur voraus. Diese Gesamtentwicklung spiegelt sich in allen Sparten wider, allerdings mit unterschiedlicher Intensität.
Die Unternehmen aus dem Hoch- und dem Tiefbau, die vom milden Winter im besonderen Maße profitieren, signalisieren am aktuellen Rand den stärksten Auftrieb. Die Salden aus den positiven und negativen Meldungen zur Geschäftslage steigen hier um mehr als 20 Punkte. Die Aussichten werden von den Unternehmen ebenfalls als sehr vorteilhaft eingeschätzt. Auch ohne Berücksichtigung der flutbedingten Reparaturarbeiten bleibt die Wertschöpfung im Wohnungsbau und im öffentlichen Bau aufwärtsgerichtet. Zudem zieht mit der gesamtwirtschaftlichen Aufhellung auch der Wirtschaftsbau langsam an. So stellt sich die Auftragslage laut Umfrage zu Beginn des Jahres 2014 erneut günstiger dar als zuvor (vgl. Abbildung 2), besonders deutlich verbessert sie sich im Hochbau. Zugleich gehen die Unternehmen von weiter durchsetzbaren Baupreis- und Ertragssteigerungen und einer günstigeren Liquiditätsausstattung aus. Deutlich scheint sich hier die Situation im Tiefbau zu verbessern.
Im Ausbau verharrt die aktuelle Geschäftslage in etwa auf dem hohen Niveau vom Jahresende 2013. Hinsichtlich der zu erwartenden Baugeschäfte sind die Ausbauunternehmen aber wieder etwas optimistischer als zuvor. Auch wenn sich die gute Auftragslage nicht weiter verbessert, so sind bei offensichtlich hohen Auftragsbeständen die Produktionserwartungen weiter aufwärtsgerichtet. Hierzu dürften auch noch anstehende Baumaßnahmen zur Beseitigung von Flutschäden gehören. Bei den Ertrags- und Baupreiserwartungen fällt der Ausbaubereich allerdings mit einer stagnierenden Tendenz deutlich gegenüber den anderen Sparten ab.