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Konjunktur aktuell: Frostige Aussichten für die deutsche Wirtschaft

Zur Jahreswende dürfte die weltweite Produktion weiterhin in etwa so schnell wie in der Dekade vor der Pandemie expandieren. Die Konjunktur im Euroraum ist nur verhalten, und die Stagnation der deutschen Wirtschaft setzt sich fort. Die Industrie verliert an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen und Verbraucher halten sich aufgrund unklarer wirtschaftspolitischer Aussichten mit ihren Ausgaben zurück. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Jahr 2024 um 0,2% sinken und im Jahr 2025 um 0,4% expandieren.

12. Dezember 2024

Autoren Arbeitskreis Konjunktur des IWH

Zur Jahreswende dürfte die weltweite Produktion weiterhin in etwa so schnell wie in der Dekade vor der Pandemie expandieren. Die Konjunktur ist in den USA nach wie vor bemerkenswert robust, im Euroraum dagegen nur verhalten. In China belastet weiterhin eine Immobilienkrise den Wohnungsbau sowie die Finanzen von Haushalten und Unternehmen sowie der regionalen Gebietskörperschaften. Für das Jahr 2025 muss damit gerechnet werden, dass der gewählte US-Präsident sein Wahlkampfversprechen von Zollerhöhungen teilweise einlöst. In den USA werden wegen der Überauslastung der Wirtschaft höhere Preise und eine restriktivere Geldpolitik die Folge sein. Negativ sind die Folgen für den Welthandel und die deutschen Exporte, auch verliert die internationale Arbeitsteilung an Effizienz. Kurzfristig dürften allerdings Handel und Produktion von Versuchen profitieren, Zollerhöhungen durch rasche Geschäftsabschlüsse zuvorzukommen.

Zum Jahresende 2024 setzt sich die Stagnation der deutschen Wirtschaft fort. Die gesamtwirtschaftliche Produktion und die Exporte sind derzeit lediglich in etwa so hoch wie im Jahr 2019. Deutlich unter ihrem damaligen Stand liegen die Ausrüstungsinvestitionen. Mit dem schlechteren Exportgeschäft scheint auch der Bedarf an neuen Ausrüstungen zu sinken. Die strukturellen Probleme wie die Verteuerung der Energie in Deutschland, die Alterung der Erwerbsbevölkerung und der Fachkräftemangel sind nicht leicht zu lösen. Das führt zu Verunsicherung, mit der Folge, dass die privaten Haushalte mehr sparen. In den ersten Monaten des kommenden Jahres wird die vorläufige Haushaltsführung des Bundes die öffentlichen Ausgaben limitieren. Wenn danach eine Regierungsbildung die wirtschaftspolitische Unsicherheit verringert, dürfte der private Konsum aber etwas anziehen, schließlich sind die realen Nettolöhne zuletzt deutlich gestiegen. Ein kräftiger Aufschwung ist indes nicht zu erwarten.

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