Medienanfragen richten Sie bitte an:
Telefon: +49 345 7753-720
Email: presse@iwh-halle.de
Team Kommunikation
Unsägliche Industriepolitik und ein übergriffiger StaatReint GroppThe Pioneer, 1. März 2025
We give an overview of the "German model" of industrial relations. We organize our review by focusing on the two pillars of the model: sectoral collective bargaining and firm-level codetermination. Relative to the United States, Germany outsources collective bargaining to the sectoral level, resulting in higher coverage and the avoidance of firm-level distributional conflict. Relative to other European countries, Germany makes it easy for employers to avoid coverage or use flexibility provisions to deviate downwards from collective agreements. The greater flexibility of the German system may reduce unemployment, but may also erode bargaining coverage and increase inequality. Meanwhile, firm-level codetermination through worker board representation and works councils creates cooperative dialogue between employers and workers. Board representation has few direct impacts owing to worker representatives' minority vote share, but works councils, which hold a range of substantive powers, may be more impactful. Overall, the German model highlights tensions between efficiency-enhancing flexibility and equity-enhancing collective action.
Kleine und mittlere Unternehmen spielen eine tragende Rolle in der deutschen Wirtschaftsstruktur. Der Finanzierungsbedarf dieser Unternehmen wird dabei traditionell durch regional tätige Banken bedient, insbesondere durch dem Regionalprinzip verpflichtete Sparkassen in öffentlicher Hand und durch Genossenschaftsbanken, die sich ebenfalls in regional abgegrenzten Märkten um ihre Kunden kümmern.
Staatliche Banken in Deutschland verfolgen einen lokalen Entwicklungsauftrag in ihrer jeweiligen Gemeinde. Da sie dem Staat gehören, sind sie jedoch politischem Einfluss ausgesetzt. Dies birgt das Risiko, dass eine politisierte Mittelvergabe den Entwicklungsauftrag beeinträchtigt. Dennoch ist erstaunlich wenig darüber bekannt, ob die Kreditvergabe durch Banken in staatlichem Besitz in erster Linie dem Ziel der Entwicklung der Region oder einem politischen Ziel dient. In diesem Beitrag wird untersucht, wie sich ein Wechsel der Regierungspartei auf Landesebene auf die Kreditvergabe durch Sparkassen an die Landesregierung in Deutschland zwischen 1992 und 2018 ausgewirkt hat. Die Schätzergebnisse bestätigen: Lokale Sparkassen erhöhen nach einem wahlbedingten Wechsel der Regierungspartei die Kreditvergabe an die Landesregierung – auf Kosten der Kreditvergabe an lokale Haushalte. Ein Regierungswechsel kann also die Indienstnahme der Sparkassen für landespolitische Ziele aktivieren und möglicherweise ihren öffentlichen Auftrag zur lokalen Entwicklung beeinträchtigen.