Die Zukunft des europäischen Finanzsystems – zwischen Risiken und mangelnder Wettbewerbsfähigkeit?
Thorsten Beck, Hans-Peter Burghof, Markus Demary, Harald Hau, Aurora Li, Melina Ludolph, Michael Peters, Tim-Ole Radach, Dorothea Schäfer, Sascha Steffen, Niklas Taft, Marcel Thum, Lena Tonzer, Karlheinz Walch, Benjamin Weigert
ifo Schnelldienst,
Nr. 7,
2024
Abstract
In ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht erklärt die EZB, dass sich die Stabilität im Finanzsystem verbessert habe. Auch die Stellungnahme des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB) hat die Widerstandsfähigkeit des Bankensystems anerkannt. Die Turbulenzen um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse hatten im vergangenen Sommer noch Bedenken geschürt. Aktuell bleiben erhöhte Risiken – u. a. durch die geopolitische Unsicherheit oder die Entwicklungen auf den Immobilienmärkten. Auf institutioneller Ebene fehlen zudem wichtige Schritte zu einer Bankenunion und einer Stärkung eines europäischen Kapitalmarkts. Wie steht es um die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Bankensektors? Reichen die bisherigen Instrumente zum Abfedern möglicher Risiken aus? Haben die Entwicklungen auf dem Markt der US-Gewerbeimmobilien und die Insolvenz der Signa-Gruppe Auswirkungen auf deutsche und europäische Banken? Wirken sich Klimarisiken auf die Stabilität aus? Und wie stark trägt die Governance der Banken zu ihrer Solidität bei?
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13.06.2024 • 17/2024
Konjunktur aktuell: Deutsche Wirtschaft noch in der Defensive – aber erste Anzeichen für ein Ende des Abschwungs
In der ersten Jahreshälfte 2024 vermehren sich für Deutschland die Anzeichen für eine konjunkturelle Besserung. Im Sommerhalbjahr wird die Produktion aber wohl nur verhalten ausgeweitet. Ab Herbst dürfte die Belebung mit höheren Realeinkommen und leicht steigenden Exporten Fahrt aufnehmen. Nach der Sommerprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 um 0,3% expandieren, im Jahr 2025 um 1,5% (Ostdeutschland: 0,6% und 1,4%). Im März hatten die IWH-Konjunkturforscher ein Plus von 0,2% für Deutschland im Jahr 2024 und ebenfalls 1,5% für 2025 erwartet.
Oliver Holtemöller
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10.04.2024 • 12/2024
IWH-Insolvenztrend: Zahl der Firmenpleiten im März abermals auf Rekordniveau
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften ist im März auf einen weiteren Höchstwert gestiegen. Nie seit Beginn der Erhebung durch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Januar 2016 gab es mehr Firmenpleiten. Allerdings ist ein Ende des Anstiegs der Insolvenzzahlen in Sicht.
Steffen Müller
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Climate Stress Tests, Bank Lending, and the Transition to the Carbon-neutral Economy
Larissa Fuchs, Huyen Nguyen, Trang Nguyen, Klaus Schaeck
IWH Discussion Papers,
Nr. 9,
2024
Abstract
We ask if bank supervisors’ efforts to combat climate change affect banks’ lending and their borrowers’ transition to the carbon-neutral economy. Combining information from the French supervisory agency’s climate pilot exercise with borrowers’ emission data, we first show that banks that participate in the exercise increase lending to high-carbon emitters but simultaneously charge higher interest rates. Second, participating banks collect new information about climate risks, and boost lending for green purposes. Third, receiving credit from a participating bank facilitates borrowers’ efforts to improve environmental performance. Our findings establish a hitherto undocumented link between banking supervision and the transition to net-zero.
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12.03.2024 • 8/2024
Risiko im Bankensektor: Vier von zehn Top-Aufsehern stammen aus Finanzindustrie
Europas Banken erzielen Überrenditen am Aktienmarkt, wenn ihre Beschäftigten in den Vorstand der Finanzaufsichtsbehörde wechseln. Das kommt häufiger vor als bekannt, zeigt eine Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Der Befund deutet auf ein Risiko für die Finanzstabilität hin. Die Politik sollte die Aufsicht verbessern.
Michael Koetter
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11.03.2024 • 7/2024
IWH-Insolvenztrend: Zahl der Firmenpleiten steigt im Februar deutlich
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften klettert im Februar auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung durch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Jahr 2016. Rekordwerte sind vor allem im Süden Deutschlands zu verzeichnen.
Steffen Müller
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07.03.2024 • 6/2024
Konjunktur aktuell: Deutschland in der Stagnation festgefahren – privater Konsum weiter unter dem Niveau von vor der Pandemie
Die Konsum- und Investitionszurückhaltung in Deutschland lässt sich zum Teil durch Realeinkommensverluste aufgrund der hohen Inflation und Produktionsrückgänge in den energieintensiven Wirtschaftszweigen erklären. Darüber hinaus lasten aber auch Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland auf der Ausgabenbereitschaft von privaten Haushalten und Unternehmen. Nach der Frühjahrsprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 um lediglich 0,2% expandieren, für 2025 beinhaltet die Prognose einen Zuwachs um 1,5% (Ostdeutschland: 0,5% und 1,4%). Im vergangenen Dezember waren die IWH-Konjunkturforscher von einem Plus von 0,5% für Deutschland im Jahr 2024 und von 1,2% für 2025 ausgegangen.
Oliver Holtemöller
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Klimastresstests, Kreditvergabeverhalten der Banken und der Übergang zur klimaneutralen Wirtschaft
Larissa Fuchs, Huyen Nguyen, Trang Nguyen, Klaus Schaeck
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2024
Abstract
Kann die Bankenaufsicht den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft unterstützen, indem sie die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen beeinflusst? Dieser Beitrag untersucht die Kreditvergabe der Banken vor und nach dem weltweit ersten Klimastresstest in Frankreich und die Reaktion der kreditnehmenden Unternehmen. Die dem Stresstest unterworfenen Banken geben kohlenstoffintensiven Unternehmen mehr Kredite. Zugleich verlangen sie ihnen aber höhere Zinssätze ab. Die kohlenstoffintensiven Kreditnehmer, deren Banken sich dem Klimastresstest unterzogen haben, verpflichten sich eher zu ehrgeizigen Emissionszielen und integrieren eher Umweltaspekte in die Bewertung von Investitionsprojekten. Jedoch reduzieren sie weder direkt ihre Kohlenstoffemissionen noch beenden sie Beziehungen zu klimaschädlichen Lieferanten. Die Studie belegt somit einen kausalen Zusammenhang zwischen Klimastresstests der Banken und der Verringerung des Transitionsrisikos der Kreditnehmer.
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Supranational Rules, National Discretion: Increasing versus Inflating Regulatory Bank Capital?
Reint E. Gropp, Thomas Mosk, Steven Ongena, Ines Simac, Carlo Wix
Journal of Financial and Quantitative Analysis,
Nr. 2,
2024
Abstract
We study how banks use “regulatory adjustments” to inflate their regulatory capital ratios and whether this depends on forbearance on the part of national authorities. Using the 2011 EBA capital exercise as a quasi-natural experiment, we find that banks substantially inflated their levels of regulatory capital via a reduction in regulatory adjustments — without a commensurate increase in book equity and without a reduction in bank risk. We document substantial heterogeneity in regulatory capital inflation across countries, suggesting that national authorities forbear their domestic banks to meet supranational requirements, with a focus on short-term economic considerations.
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Is Risk the Fuel of the Business Cycle? Financial Frictions and Oil Market Disturbances
Christoph Schult
IWH Discussion Papers,
Nr. 4,
2024
Abstract
I estimate a dynamic stochastic general equilibrium (DSGE) model for the United States that incorporates oil market shocks and risk shocks working through credit market frictions. The findings of this analysis indicate that risk shocks play a crucial role during the Great Recession and the Dot-Com bubble but not during other economic downturns. Credit market frictions do not amplify persistent oil market shocks. This result holds as long as entry and exit rates of entrepreneurs are independent of the business cycle.
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