Humankapital in der Transformation - Das Beispiel der neuen Länder
Ralf Müller
IWH Discussion Papers,
Nr. 126,
2000
Abstract
Zwischen der Humankapitalausstattung und der Produktivität von Volkswirtschaften gibt es einen engen Zusammenhang. Folglich könnte für die Erklärung der Produktivi-tätslücke zwischen den alten und neuen Ländern neben anderen Faktoren auch Unter-schiede in der Ausstattung mit Humankapital eine Rolle spielen. Die Analyse zeigt je-doch, dass Humankapitalnachteile der neuen Länder nach 1990 weitgehend auf im Ar-beitsprozess gebildetes Wissen beschränkt waren, die im Zeitverlauf an Bedeutung ver-loren. Für im formalen Bildungssystem (Schulen, Universitäten) gebildetes Humankapi-tal bestand dagegen schon zu Beginn der Transformation ein hohes Niveau, das gegen-über den alten Ländern bis heute eher Vorteile aufweist. Letztlich erweist sich das Hu-mankapital für die neuen Länder eher als ein nachfrageseitiges denn als ein angebotssei-tiges Problem. Dies gründet auf der Branchen- und Unternehmensstruktur der neuen Länder, die im Vergleich zu den alten Ländern geringe Qualifikationsansprüche stellt.
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Kapitalausstattung ostdeutscher Arbeitsplätze: Rückstand nicht überbewerten
Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2000
Abstract
Die Entstehung neuer, wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze ist maßgeblich von der Höhe der Investitionen abhängig. Diesbezüglich ist in Ostdeutschland viel geschehen: Seit Anfang der neunziger Jahre sind in der gewerblichen Wirtschaft der neuen Länder rund 800 Mrd. DM investiert worden. Die Ausstattung der Arbeitsplätze mit Maschinen und anderen Anlagegütern hat sich im Zuge dessen deutlich erhöht, liegt aber immer noch deutlich unter westdeutschen Vergleichswerten. Lediglich im Verarbeitenden Gewerbe hat die Kapitalintensität westdeutsches Niveau inzwischen beinahe erreicht. Dennoch kann nicht davon gesprochen werden, dass in Ostdeutschland eine kapitalintensive Produktionsweise verwirklicht wäre. Die vergleichsweise geringe Kapitalintensität geht im Wesentlichen auf zwei Ursachen zurück. Von Bedeutung ist zum einen die kleinbetriebliche Struktur der ostdeutschen Wirtschaft; kleinere Unternehmen operieren aber typischerweise mit einer geringeren Kapitalausstattung der Arbeitsplätze als größere Unternehmen. Zweiter Grund sind die von Westdeutschland abweichenden Faktorpreisrelationen in den neuen Ländern: Trotz Investitionsförderung liegen die für die Wahl der Faktoreinsatzverhältnisse relevanten Lohn-Zins-Relationen in Ostdeutschland niedriger als in Westdeutschland, was arbeitsintensivere Produktionsverfahren begünstigt.
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Deutschland 1998/99 - Binnennachfrage stärkt Aufschwung
Brigitte Loose, Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig, Ingrid Haschke, Ruth Grunert, Michael Seifert, Silke Tober, Christian Schumacher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
1998
Abstract
Der Aufsatz analysiert und prognostiziert die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und im Euroraum in ausführlicher Form für das laufende Jahr 1998 und das Folgejahr 1999. Die Impulse aus dem Ausland bleiben im Prognosezeitraum kräftig, auch wenn sie infolge der negativen Auswirkungen, die direkt und indirekt auf den deutschen Export von der Ausbreitung des Krisenherdes in Asien ausgehen, an Stärke verlieren. Die Binnenkonjunktur wird 1998 als Antriebskraft der gesamtwirtschaftlichen Produktion gegenüber der Auslandsnachfrage an Bedeutung gewinnen und im Jahr 1999 in etwa mit ihr gleichziehen. In Ostdeutschland wird dabei die Schwächephase langsam überwunden, so dass im Jahr 1999 hinsichtlich der Wachstumsdynamik fast wieder zu Westdeutschland aufgeschlossen werden kann. Die Kräftigung des konjunkturellen Aufschwungs zeigt auch erste Spuren am Arbeitsmarkt, vor allem in Westdeutschland.
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Neue Arbeitswelt: Zukünftige Quellen des Wachstums und des Bürgereinkommens – Wel-che Konsequenzen ergeben sich aus der vorrangigen Bedeutung von Wissen und Kapital?
Ulrich Blum
Rechtsstaat, Finanzverfassung, Globalisierung – Neue Balance zwischen Staat und Bürger,
1998
Abstract
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Kombilohn für Sozialhilfeempfänger - fiskalische Grenzen eines Reformvorschlages
Wolfram Kempe, Christian Dreger, Jürgen Kolb, Lioba Trabert
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
1998
Abstract
In diesem Beitrag werden die Konsequenzen der Einführung eines Kombilohns für Sozialhilfeempfänger anhand des Vorschlags des Bundesministeriums für Gesundheit untersucht. Nach Erläuterung der sogenannten Sozialhilfefalle werden die Ergebnisse einer mikroökonometrischen Arbeitsangebotsschätzung präsentiert. Es zeigt sich, dass nur sehr bescheidene Beschäftigungserfolge zu erwarten sind, dafür ist mit bedeutenden fiskalischen Risiken für die Sozialhilfeträger zu rechnen.
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Verdeckte Arbeitslosigkeit in West- und Ostdeutschland: Die Bedeutung der stillen Reserve
Lioba Trabert
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
1997
Abstract
In Ost- und Westdeutschland kann noch immer nicht von einem einheitlichen Arbeitsmarkt gesprochen werden. Ein Vergleich der beiden Teilarbeitsmärkte allein auf Basis der Arbeitslosenquote gibt daher nur ein unvollständiges Bild wieder. Neben der offenen gibt es einen quantitativ bedeutsamen Umfang verdeckter Arbeitslosigkeit in Form arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen sowie der Stillen Reserve. Die Stille Reserve umfaßt alle Personen, die eine Beschäftigung suchen, aber in der amtlichen Arbeitsmarktstatistik nicht registriert sind. Während in Ostdeutschland der Aufbau einer Stillen Reserve bisher kaum stattgefunden hat, arbeitsmarktpolitische Programme hingegen eine vorherrschende Position einnehmen, ist es in Westdeutschland eher umgekehrt. Hier erreicht die Stille Reserve – je nach Abgrenzung –ein Volumen von rund 600.000 bis 2,2 Millionen Personen. Auch wenn die Stille Reserve ihrem Ausmaß nach und hinsichtlich der Wiederbeschäftigungschancen nicht die gleiche Bedeutung wie die offene Arbeitslosigkeit erlangt, stellt sie – wie auch der Umfang arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen – ein wichtiges Element zur Quantifizierung des Arbeitsmarktungleichgewichts dar. Allzuoft wird in wirtschafts- und beschäftigungspolitischen Fragestellungen vernachlässigt, daß die verdeckte Arbeitslosigkeit ein zusätzliches Arbeitsangebotspotential darstellt und deswegen ein Zuwachs an Beschäftigung nicht zwangsläufig mit der Reduzierung der offenen Arbeitslosigkeit verbunden ist.
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