09.03.2017 • 12/2017
Kommentar: Einen kühlen Kopf und einen Plan – IWH-Präsident Reint E. Gropp zur EZB-Zinsentscheidung
Die Zinsen bleiben vorerst wie sie sind, das hat die Europäische Zentralbank (EZB) heute entschieden. Das ist keine Überraschung. Etwas überraschend ist es aber schon, dass keine eindeutigen Signale zum mittelfristigen Ausstieg gesendet wurden. „Die Zinsen am heutigen Tag konstant zu halten ist gut und richtig“, sagt Reint E. Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). „Doch die heutige Pressekonferenz hätte genutzt werden müssen, um eine angepasste mittelfristige Ausstiegsstrategie aus der Niedrigzinspolitik aufzuzeigen. Dass das nicht passiert ist, ist enttäuschend.“
Reint E. Gropp
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27.01.2017 • 10/2017
IWH-Industrieumfrage zum Jahresauftakt 2017: Ostdeutsche Hersteller gehen nach Aufschwung im Jahr 2016 von weiterhin günstigen Geschäftsaussichten aus
Die vom IWH befragten rund 300 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes Ostdeutschlands gehen nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2016 zuversichtlich in das neue Jahr. Die Umsätze stiegen im Jahr 2016 meist stärker als vor einem Jahr von ihnen erwartet. Bei den Konsumgüterherstellern war die Umsatzentwicklung besonders erfreulich. In allen Sparten war die Industriekonjunktur mit viel Schwung in das Jahr 2016 gestartet und bremste erst im späteren Verlauf des Jahres etwas ab. Mit Blick auf das Jahr 2017 zeigt sich die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen aber wieder optimistisch. Die Ertragslage konnte sich im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr zwar nicht weiter verbessern, jedoch schafften es mehr Unternehmen, aus der Verlustzone zu kommen. Die Exportunternehmen, die in den Jahren zuvor eine besonders gute Performance gezeigt hatten, konnten diesmal nicht durchweg überdurchschnittlichen glänzen. Das soll im Jahr 2017 wieder aufgeholt werden, wie Umsatz- und Beschäftigungspläne zeigen. Insbesondere die größeren ostdeutschen Industrieunternehmen planen häufig, ihren Personal-bestand zu erhöhen.
Birgit Schultz
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11.01.2017 • 5/2017
IWH-Bauumfrage zum Jahresauftakt 2017: Bauunternehmen blicken mit großer Zuversicht in das Jahr 2017
Das Baugewerbe in Ostdeutschland dürfte das Jahr 2016 laut IWH-Umfrage bei 300 Bauunternehmen mit einem Umsatzplus abgeschlossen haben. Die vor Jahresfrist geäußerten Erwartungen der Unternehmen sind sogar übertroffen worden. Am günstigsten fällt der Jahresabschluss im Ausbaugewerbe aus. Wegen der stärkeren Orientierung nach Westdeutschland und dort günstigerer Preisüberwälzungsspielräume konnten in dieser Sparte erhebliche Produktionszuwächse und auch Gewinne erzielt werden.
Für das Jahr 2017 sind die Bauunternehmen recht zuversichtlich. Der Anteil der Unternehmen, die steigende Umsätze erwarten, fällt fast doppelt so hoch aus wie der Anteil von Unternehmen, die von schrumpfenden Umsätzen ausgehen. Diese Tendenz zieht sich durch alle Bausparten, was auf eine breit angelegte Ausweitung der Bauproduktion im Jahr 2017 hindeutet. Die entscheidenden Hoffnungsträger bleiben wie im Jahr zuvor der Wohnungsneubau und die Wohnungsmodernisierung, die vor allem den Hoch- und Ausbauunternehmen zugutekommen. Im Unterschied zu den Vorjahren überwiegen nunmehr aber auch im Tiefbau die Hoffnungen auf eine Expansion gegenüber der Furcht vor Rückgängen, was wohl auf die tendenziell steigenden Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und in den Breitbandausbau zurückzuführen ist. Die positiven Produktionserwartungen dürften im Jahr 2017 auch Zuwächse bei der Beschäftigung nach sich ziehen. Den stärksten Personalaufbau sieht dabei der Hochbau vor.
Brigitte Loose
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04.01.2017 • 1/2017
IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2016: Bauproduktion im Osten derzeit stark vom Tiefbau getrieben
Das Geschäftsklima im Baugewerbe Ostdeutschlands hat sich laut Umfrage des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) Ende 2016 erneut verbessert. Das im Herbst 2016 erreichte Niveau, das bereits den Höchststand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1993 markierte, ist damit nochmals überschritten worden (vgl. Abbildung 1). Die Geschäftslage verbesserte sich mit einem Saldenpunkt nur leicht, die Geschäftsaussichten mit fünf Saldenpunkten allerdings merklich. Die Umfrage deutet somit auf eine nach wie vor aufwärtsgerichtete Bauproduktion bis zu Sommer 2017 hin.
Brigitte Loose
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On the Nonexclusivity of Loan Contracts: An Empirical Investigation
Hans Degryse, Vasso Ioannidou, Erik von Schedvin
Management Science,
Nr. 12,
2016
Abstract
We study how a bank's willingness to lend to a previously exclusive firm changes once the firm obtains a loan from another bank ("outside loan") and breaks an exclusive relationship. Using a difference-in-difference analysis and a setting where outside loans are observable, we document that an outside loan triggers a decrease in the initial bank's willingness to lend to the firm, i.e., outside loans are strategic substitutes. Consistent with concerns about coordination problems and higher indebtedness, we find that this reaction is more pronounced the larger the outside loan and it is muted if the initial bank's existing and future loans retain seniority and are protected with valuable collateral. Our results give a benevolent role to transparency enabling banks to mitigate adverse effects from outside loans. The resulting substitute behavior may also act as a stabilizing force in credit markets limiting positive comovements between lenders, decreasing the possibility of credit freezes and financial crises.
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Gender Wage Discrimination: Does the Extent of Competition in Labor Markets Explain why Female Workers are Paid Less than Men?
Boris Hirsch
IZA World of Labor,
Nr. 310,
2016
Abstract
There are pronounced and persistent wage differences between men and women in all parts of the world. A significant element of these wage disparities can be attributed to differences in worker and workplace characteristics, which are likely to mirror differences in worker productivity. However, a large part of these differences remains unexplained, and it is common to attribute them to discrimination by the employer that is rooted in prejudice against female workers. Yet recent empirical evidence suggests that, to a large extent, the gaps reflect “monopsonistic” wage discrimination—that is, employers exploiting their wage-setting power over women—rather than any sort of prejudice.
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29.09.2016 • 40/2016
Gemeinschaftsdiagnose im Herbst 2016: Deutsche Wirtschaft gut ausgelastet – Wirtschaftspolitik neu ausrichten
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem moderaten Aufschwung, der von einem stabilen Arbeitsmarkt und kräftigen Konsum gestützt wird. Davon gehen die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute aus. Das Bruttoinlandsprodukt wird demnach im nächsten Jahr um 1,4 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent wachsen. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von 1,9 Prozent erwartet, so die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Gemeinschaftsdiagnose. Im Frühjahr gingen die Institute noch von einem Wachstum von 1,6 Prozent für dieses und 1,5 Prozent für nächstes Jahr aus.
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22.09.2016 • 39/2016
Ausgeprägtes Finanzmarktwissen könnte zu mehr Selbstständigkeit führen
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person selbstständig ist, hängt auch davon ab, über wie viel Finanzwissen die betreffende Person verfügt. Diesen Zusammenhang bestätigt eine neue Studie vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (IWH).
Walter Hyll
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11.08.2016 • 34/2016
Banken-Stresstest 2016: Deutsche und italienische Banken mit ähnlichen Ergebnissen
Europäische Bankenaufsicht (EBA) und Europäische Zentralbank (EZB) haben die Ergebnisse ihres Banken-Stresstests 2016 vorgelegt. Der Test zeigt, dass die meisten europäischen Banken unter den angenommenen Stressszenarien recht stabil bleiben würden. „Bedenklich stimmt allerdings, dass die italienischen Banken nicht schlechter abschneiden als die deutschen Großbanken“, kommentiert IWH-Präsident Reint E. Gropp. „Eine Aufstockung des Eigenkapitals der beiden deutschen Großbanken scheint angeraten zu sein. Außerdem hat der Stresstest leider zwei entscheidende Faktoren nicht berücksichtigt: Erstens wurde eine lang anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB nicht simuliert. Und zweitens berücksichtigt der Test nicht die Möglichkeit, dass viele kleine Institute gleichzeitig in Schwierigkeiten geraten könnten, was wiederum im Kontext der schwindenden Zinsmargen immer wahrscheinlicher werden könnte“, sagt Gropp. Der Stresstest sollte auch nicht davon ablenken, dringend die Probleme der italienischen Banken zu lösen.
Reint E. Gropp
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The Forward-looking Disclosures of Corporate Managers: Theory and Evidence
Reint E. Gropp, Rasa Karapandza, Julian Opferkuch
IWH Discussion Papers,
Nr. 25,
2016
Abstract
We consider an infinitely repeated game in which a privately informed, long-lived manager raises funds from short-lived investors in order to finance a project. The manager can signal project quality to investors by making a (possibly costly) forward-looking disclosure about her project’s potential for success. We find that if the manager’s disclosures are costly, she will never release forward-looking statements that do not convey information to external investors. Furthermore, managers of firms that are transparent and face significant disclosure-related costs will refrain from forward-looking disclosures. In contrast, managers of opaque and profitable firms will follow a policy of accurate disclosures. To test our findings empirically, we devise an index that captures the quantity of forward-looking disclosures in public firms’ 10-K reports, and relate it to multiple firm characteristics. For opaque firms, our index is positively correlated with a firm’s profitability and financing needs. For transparent firms, there is only a weak relation between our index and firm fundamentals. Furthermore, the overall level of forward-looking disclosures declined significantly between 2001 and 2009, possibly as a result of the 2002 Sarbanes-Oxley Act.
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