06.09.2022 • 21/2022
IWH-Insolvenztrend: Ein Viertel mehr Firmenpleiten als im Vorjahr, Tendenz steigend
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften liegt im August 26% über dem Vorjahreswert, zeigt die aktuelle Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Für den Herbst ist mit zunehmenden Insolvenzzahlen zu rechnen.
Steffen Müller
Lesen
28.06.2022 • 15/2022
Gefahr einer Gaslücke gegenüber April deutlich verringert – aber Versorgungsrisiken bleiben
Die Wahrscheinlichkeit einer Versorgungslücke mit Erdgas im Fall eines Stopps russischer Lieferungen ist gegenüber April deutlich gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktualisierte Simulationsrechnung der an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Institute. Trotz mittlerweile deutlich besser gefüllter Speicher sind damit aber noch nicht alle Risiken für die Gasversorgung der Industrie im Winterhalbjahr 2022/2023 gebannt. Es ist daher ratsam, zeitnah die Preissignale bei den Verbrauchern ankommen zu lassen.
Lesen
Das Potenzial von Bankkreditspreads für die Konjunkturprognose
Daniel Streitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2022
Abstract
Prognosemodelle für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung verwenden häufig marktbasierte Indikatoren wie Spreads von Unternehmensanleihen, die den Risikoaufschlag gegenüber einem Referenzzins angeben. Anleihespreads bilden jedoch nur die Entwicklung von Risiken für Unternehmen ab, die regelmäßig Anleihen emittieren – im Durchschnitt größere, sichere Firmen. Neuartige Daten zu Bankkrediten, die im Sekundärmarkt gehandelt werden, erlauben auch die Konstruktion von Kreditspreads. Kreditmarktdaten umfassen ein breiteres Spektrum an Firmen, inklusive kleinerer Firmen, die stärker von Finanzmarktfriktionen betroffen sind. Tests zeigen, dass Kreditspreads tatsächlich mehr Informationen über wirtschaftliche Entwicklungen beinhalten als Anleihespreads und daher das Potenzial haben, Prognosemodelle zu verbessern.
Artikel Lesen
Understanding Post-Covid Inflation Dynamics
Martín Harding, Jesper Lindé, Mathias Trabandt
Abstract
We propose a macroeconomic model with a nonlinear Phillips curve that has a flat slope when inflationary pressures are subdued and steepens when inflationary pressures are elevated. The nonlinear Phillips curve in our model arises due to a quasi-kinked demand schedule for goods produced by firms. Our model can jointly account for the modest decline in inflation during the Great Recession and the surge in inflation during the Post-Covid period. Because our model implies a stronger transmission of shocks when inflation is high, it generates conditional heteroscedasticity in inflation and inflation risk. Hence, our model can generate more sizeable inflation surges due to cost-push and demand shocks than a standard linearized model. Finally, our model implies that the central bank faces a more severe trade-off between inflation and output stabilization when inflation is high.
Artikel Lesen
Bank Failures, Local Business Dynamics, and Government Policy
Salvador Contreras, Manthos D. Delis, Amit Ghosh, Iftekhar Hasan
Small Business Economics,
Nr. 4,
2022
Abstract
Using MSA-level data over 1994–2014, we study the effect of bank failures on local business dynamics, in the form of net business formation and net job creation. We find that at least one bank failure in the metropolitan statistical area (MSA) with the mean population prevents approximately 475 net businesses from forming in that area, compared with MSAs that experience no bank failures, ceteris paribus. The equivalent effect on net job creation is 16,433 net job losses. Our results are even stronger for small businesses, which are usually more dependent on bank-firm relationships. These effects point to significant welfare losses stemming from bank failures, highlighting an important role for government intervention. We show that the Troubled Asset Relief Program (TARP) is effective in reducing the negative effects of bank failures on local business dynamics. This positive effect of TARP is quite uniform across small and large firms.
Artikel Lesen
Resolving the Missing Deflation Puzzle
Martín Harding, Jesper Lindé, Mathias Trabandt
Journal of Monetary Economics,
March
2022
Abstract
A resolution of the missing deflation puzzle is proposed. Our resolution stresses the importance of nonlinearities in price- and wage-setting when the economy is exposed to large shocks. We show that a nonlinear macroeconomic model with real rigidities resolves the missing deflation puzzle, while a linearized version of the same underlying nonlinear model fails to do so. In addition, our nonlinear model reproduces the skewness of inflation and other macroeconomic variables observed in post-war U.S. data. All told, our results caution against the common practice of using linearized models to study inflation and output dynamics.
Artikel Lesen
23.02.2022 • 4/2022
Einladung zur Konferenz „Wirtschaft nach Corona – Was tun für den Ausstieg aus dem Krisenmodus?“ am 1. März 2022
Zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie wird eine veränderte Normalität greifbar. Mit welchen Risiken, aber auch mit welchen Chancen Politik und Unternehmen jetzt zu tun haben, diskutiert eine Online-Konferenz am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Zur Eröffnung spricht die FDP-Politikerin Katja Hessel, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen.
Oliver Holtemöller
Lesen
26.01.2022 • 2/2022
Investitionen, Auslastungsgrad und öffentliche Finanzen in der mittleren Frist: Implikationen des Zweiten Nachtragshaushalts 2021
Die Bundesregierung plant, mit dem Zweiten Nachtragshaushalt 2021 dem Energie- und Klimafonds eine Rücklage in Höhe von 60 Mrd. Euro zuzuführen. Die Mittel sollen auch die gesamtwirtschaftlichen Folgekosten der Pandemie verringern. Nach der Mittelfristprojektion des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) dürften die beabsichtigten Mehrausgaben auf dem Höhepunkt ihrer Wirksamkeit im Jahr 2024 die Produktion um etwa 0,5% steigern. „Allerdings werden die zusätzlichen Investitionen die seit Pandemiebeginn ausgebliebene Investitionstätigkeit bei Weitem nicht kompensieren“, sagt Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident des IWH. Den positiven gesamtwirtschaftlichen Effekten steht zudem gegenüber, dass der Nachtragshaushalt das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Schuldenbremse reduzieren dürfte.
Oliver Holtemöller
Lesen
Spillover Effects in Empirical Corporate Finance
Tobias Berg, Markus Reisinger, Daniel Streitz
Journal of Financial Economics,
Nr. 3,
2021
Abstract
Despite their importance, the discussion of spillover effects in empirical research often misses the rigor dedicated to endogeneity concerns. We analyze a broad set of workhorse models of firm interactions and show that spillovers naturally arise in many corporate finance settings. This has important implications for the estimation of treatment effects: i) even with random treatment, spillovers lead to a complicated bias, ii) fixed effects can exacerbate the spillover-induced bias. We propose simple diagnostic tools for empirical researchers and illustrate our guidance in an application.
Artikel Lesen
Investitionen, Auslastungsgrad und Öffentliche Finanzen in der mittleren Frist: Implikationen des Zweiten Nachtragshaushalts 2021
Andrej Drygalla, Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Götz Zeddies
Konjunktur aktuell,
Nr. 4,
2021
Abstract
Die Bundesregierung plant, mit dem Zweiten Nachtragshaushalt 2021 dem Energie- und Klimafonds eine Rücklage in Höhe von 60 Mrd. Euro zuzuführen. Die Mittel sollen in den Folgejahren in Investitionen in den Klimaschutz und die Transformation der Wirtschaft fließen und zugleich gesamtwirtschaftliche Folgekosten der Pandemie verringern. Diese pandemiebedingten Einbußen sind auch in der mittleren Frist erheblich. Zwar dürften Nachholeffekte beim privaten Konsum die im Jahr 2021 noch deutliche Unterauslastung bis zum Jahr 2024 vollständig verschwinden lassen. Jedoch liegt das Produktionspotenzial in den kommenden Jahren mehr als 1,5% unter dem Ende 2019 vom IWH prognostizierten Wert, vor allem wegen eines geringeren Arbeitsangebots, unter anderem aufgrund deutlich niedrigerer Zuwanderung von Arbeitskräften. Die Investitionen sind gemäß aktueller Mittelfristprojektion im Jahr 2024 ebenfalls noch deutlich niedriger. Die Effekte des Nachtragshaushalts auf Investitionstätigkeit und Produktion lassen sich mit Hilfe des finanzpolitischen Simulationsmodells des IWH abschätzen. Die beabsichtigten Mehrausgaben dürften auf dem Höhepunkt ihrer Wirksamkeit im Jahr 2024 die gesamtwirtschaftliche Aktivität um etwa 0,5% steigern. Allerdings werden die zusätzlichen Investitionen die seit Pandemiebeginn ausgebliebene Investitionstätigkeit bei Weitem nicht kompensieren können. Eine Bewertung des Nachtragshaushals hat die positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte zusätzlicher Investitionen und die negativen Effekte auf die Glaubwürdigkeit der Schuldenbremse gegeneinander abzuwägen.
Artikel Lesen