IWH-Tarif-Check: Im Baugewerbe wird künftig auch real deutlich mehr gezahlt: Starker Anstieg der Tariflöhne, ostdeutsche Beschäftigte holen aber nicht weiter auf
Werden alle Teilkomponenten berücksichtigt, steigt der durchschnittliche jährliche Tariflohn im Bauhauptgewerbe im Tarifgebiet Ost in den Jahren 2018 und 2019 in etwa gleich stark wie im Tarifgebiet West. Damit beträgt der Lohnabstand zum Tarifgebiet West weiterhin 7%. Bereinigt man den jährlichen Tariflohnanstieg um die zu erwartenden Be- und Entlastungseffekte durch Inflation und Lohnabzüge, so ergeben sich in beiden Tarifgebieten reale Netto-Tariflohnveränderungen von 3,5% im Jahr 2018 und rund 4% im Jahr 2019. Verglichen mit dem Jahr 2014 steigen die Einkommen damit deutlich.
Um einen Eindruck zu bekommen, wie hoch der reale Einkommenszuwachs durch Tariflohnabschlüsse ist, wird um Inflation sowie Be- und Entlastungseffekte durch Lohnsteuer und Sozialversicherung bereinigt. So dürften die Verbraucherpreise in diesem Jahr um 1,5%, im nächsten Jahr um 1,7% und danach um 1,8% steigen. Das verringert den realen Lohnzuwachs um jeweils diese Beträge. Zudem steigt die Lohnsteuer progressiv und lässt so den verbleibenden Netto-Lohnzuwachs geringer ausfallen. Allerdings sinken gleichzeitig die Beitragssätze zur Sozialversicherung für die Arbeitnehmer in diesem und im nächsten Jahr, sodass hier eine deutliche Entlastung stattfindet.
Die Ergebnisse des IWH-Tarif-Checks werden im Rahmen einer Kooperation des IWH mit dem MDR-Fernsehen vom MDR graphisch aufbereitet und im Nachrichtenprogramm „MDR Aktuell“ gesendet sowie auf der MDR-Website veröffentlicht.
Alle bisherigen Ausgaben des IWH-Tarif-Checks und des MDR-Aktuell-Tarif-Checks sind auch auf der IWH-Website nachzulesen.
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