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Was ist Rent-Sharing?
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Rent-Sharing in der deutschen Industrie ist bedeutsam und asymmetrisch
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Arbeitsmarktmacht ist wichtig
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Endnoten All on one page

Rent-Sharing in der deutschen Industrie ist bedeutsam und asymmetrisch

Eine deskriptive Analyse der Datenbasis (Amtliche Firmendaten für Deutschland) zeigt zunächst, dass Strom auf Unternehmensebene der wichtigste Energieträger ist, gefolgt von Erdgas und leichtem Heizöl. Über die Hälfte des Verbrauchs (in kWh) entfällt auf Strom, etwa 30% auf Erdgas und 14% auf leichtes Heizöl.4 Die Industrieunternehmen unterscheiden sich stark sowohl in ihrer Energieintensität als auch in ihrem Energiemix. Zum Beispiel nutzt mehr als ein Viertel der Unternehmen kein Erdgas, während in anderen Unternehmen Erdgas mehr als 70% des Energiebedarfs deckt. Veränderungen im Energiemix innerhalb von Unternehmen waren trotz Preisänderungen kaum zu beobachten. Bezüglich der Energieintensität, gemessen in kWh pro Beschäftigte (Vollzeitäquivalente) und Jahr, verbraucht ein Unternehmen am 90. Perzentil etwa das zwanzigfache eines Unternehmens am 10. Perzentil. Im Beobachtungszeitraum (2003 bis 2017) stiegen die unternehmensspezifischen Energiepreise im Durchschnitt um 3,1% pro Jahr an. 

Unser Hauptergebnis ist eine Rent-Sharing-Elastizität von 0,2. Diese Elastizität misst den prozentualen Zusammenhang zwischen Ertragsänderungen und Löhnen: Eine zehnprozentige Abnahme im Ertrag (hier gemessen als Wertschöpfung pro Vollzeitäquivalent) führt im selben Jahr zu einer zweiprozentigen Senkung des Lohnes pro Beschäftigtem (Vollzeitäquivalent). Wenn hier von Lohnsenkung gesprochen wird, ist vor allem ein geringeres Lohnwachstum gemeint und nicht zwangsläufig eine Reduktion des Lohns. Eine Elastizität von 0,2 liegt im internationalen Vergleich am oberen Ende der Skala. Vergleicht man das Ergebnis jedoch nur innerhalb der kleinen Gruppe von Studien, die in der Lage sind, exogene Variationen in den Erträgen auf Unternehmensebene abzubilden, sind die deutschen Werte moderat. So wurden beispielsweise für die USA und das Vereinigte Königreich Elastizitäten von 0,5 oder höher gemessen. 

Wir finden zudem heraus, dass dieser Zusammenhang für kleinere Unternehmen deutlicher ausgeprägt ist als für große Unternehmen. Kleinere Unternehmen geben Schwankungen im Ertrag stärker an die Beschäftigten weiter als Großunternehmen – sicherlich auch eine Folge von Tarifverträgen, die Flexibilität bei den Löhnen einschränken und eher in größeren Unternehmen verbreitet sind. Interessant ist auch, dass Ertragssteigerungen nicht in Lohnerhöhungen umgewandelt werden. Somit ist das Rent-Sharing – zumindest wenn es durch Kostenänderungen getrieben ist – in der deutschen Industrie asymmetrisch: steigende Kosten führen zu sinkenden Löhnen, aber sinkende Kosten erhöhen die Löhne nicht.

Auswirkungen von Energiepreisänderungen auf Unternehmensebene

Obwohl nicht im Fokus der Studie, sind vor dem Hintergrund der jüngsten Energiepreisschocks auch die direkten Effekte der Energiepreisänderungen auf Löhne und auf die Produktivität von großem Interesse. In diesem Zusammenhang finden wir heraus, dass eine zehnprozentige Erhöhung der firmenspezifischen Energiepreise die Arbeitsproduktivität um 1,1% senkt. Die Unternehmen reduzieren dabei die Produktion, jedoch nicht ihre Beschäftigung. Auch die Beschäftigtenstruktur bleibt konstant. Die gleiche Erhöhung der Energiepreise senkt die Löhne um 0,3%, während Senkungen der Energiepreise keine Erhöhung der Löhne bewirken. Somit profitieren Beschäftigte nicht von sinkenden Energiepreisen. Bei steigenden Energiepreisen wachsen ihre Löhne jedoch langsamer als die ihrer Kolleginnen und Kollegen in anderen, nicht oder weniger stark von Energiepreissteigerungen betroffenen, aber sonst vergleichbaren Unternehmen.

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Arbeitsmarktmacht ist wichtig

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