Zur Diskussion um den Produktivitätsrückstand Ostdeutschlands
Joachim Ragnitz
Einzelveröffentlichungen,
No. 7,
2005
Abstract
Ostdeutschland steht als Investitions- und Produktionsstandort in scharfer Konkurrenz zu anderen Regionen der Welt. Zur Beurteilung der Konkurrenzfähigkeit des Standorts wird dabei neben den standortspezifischen Kosten häufig als weiterer Indikator die in Ostdeutschland verwirklichte Produktivität herangezogen. Dabei spielt die Arbeitsproduktivität, also die erreichbare Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen bzw. je Erwerbstätigenstunde, eine besondere Rolle.
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IWH Construction Survey East Germany, early 2005: profitability declined, sales expectations negative
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2005
Abstract
Die Bauinvestitionen in Ostdeutschland sind nach Rückgängen von jeweils etwa 10% in den Jahren 2000 bis 2002 nun bereits das zweite Jahr in Folge mit „nur“ 6% geschrumpft. Sonderfaktoren, vor allem Vorzieheffekte infolge der Kürzung der Eigenheimzulage, infrastrukturelle Maßnahmen zur Beseitigung der Flutschäden und einzelne Großprojekte, haben den zuvor beobachteten steilen Abwärtstrend auch im Jahr 2004 abgemildert. Die Beschäftigung ist dabei etwas stärker als im Vorjahr abgebaut worden, was sich positiv auf Produktivität und Lohnstückkosten auswirken wird. Der Wettbewerbsdruck auf die ostdeutschen Bauunternehmen hält aber nach wie vor an. Obwohl die Bauinvestitionen pro Kopf der Bevölkerung inzwischen westdeutschen Verhältnissen entsprechen, kommen in Ostdeutschland auf 1 000 Einwohner immer noch 43 Bauarbeiter, das sind 73% mehr als in Westdeutschland. Vor diesem Hintergrund haben die im IWH-Panel vertretenen Bauunternehmen im Dezember 2004 folgende Meldungen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage und zur Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung abgegeben.
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Correlation between growth and employment in the new EU member countries
Hubert Gabrisch, Willem Wolters
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2005
Abstract
Die Arbeitslosenquote blieb in den neuen EU-Ländern trotz starken Wirtschaftswachstums bis zuletzt hoch, mit allerdings starken Unterschieden zwischen den Ländern (von 6,5% bis 20%). Offensichtlich besaß das Wirtschaftswachstum in den meisten Ländern bisher nur eine schwache Beschäftigungswirkung. Ein Überblick über die möglichen Gründe zeigt, dass neben der Arbeitsproduktivität und dem sektoralen Wandel institutionelle Faktoren eine bestimmende Rolle spielten, darunter die weit verbreitete Existenz einer Schattenwirtschaft, Emigration und Arbeitsmarktinstitutionen. In einem makroökonomischen Modell, das auf das Okuns Gesetz zurückgeht, wird der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Beschäftigung/Arbeitslosigkeit empirisch getestet, wobei die Koeffizienten Aufschluss über die mögliche Rolle der verschiedenen Einflussfaktoren geben. Generell zeigt sich eine rückläufige Trendrate der Produktivität. Dem steht allerdings eine Verschlechterung der Fähigkeit der institutionellen Rahmenbedingungen der Wirtschaft gegenüber, Wachstum in Beschäftigung zu transformieren. Sonderfaktoren spielen insbesondere in Polen eine Rolle. Für die meisten Länder zeichnet sich ab, dass bereits bei BIP-Wachstumsraten von 3% bis 5% die Arbeitslosigkeit sinkt, aber nicht unbedingt auch Beschäftigung aufgebaut wird. Dies könnte damit zusammenhängen, dass die Schattenwirtschaft eine große Anziehungskraft für Unternehmen und Beschäftigte ausübt. Einem stärkeren Rückgang von Beschäftigungsschwellen stehen seit Mai 2004 EU-Programme zur Förderung der Frühverrentung im Agrarsektor gegenüber. Damit ist das Beschäftigungsziel der EU bis 2010 (70% Beschäftigungsquote durchschnittlich) nicht mehr zu erreichen.
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East German construction firms on the average with small profits
Brigitte Loose, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
No. 14,
2004
Abstract
Der Beitrag behandelt die Entwicklung der Kosten- und Ertragslage im Baugewerbe Ost- und Westdeutschlands seit Anfang der 90er Jahre. Im Zuge des Baubooms haben die ostdeutschen Anbieter von Bauleistungen Mitte der neunziger Jahre ihre Lohnstückkosten unter das westdeutsche Niveau senken können. In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre gingen die Vorteile bei stark abnehmender Produktivität jedoch wieder verloren. Trotzdem werden im Schnitt Gewinne erwirtschaftet. Die Rendite liegt allerdings in den beiden zuletzt beobachteten Jahren 2001 und 2002 um etwa einen Prozentpunkt unter den westdeutschen Werten.
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Kommunale Wirtschaftsförderung - Eine theoretische und empirische Analyse
Peter Haug
Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 97,
2004
Abstract
Die kommunale Wirtschaftsförderung hat in der jüngeren Vergangenheit in Deutschland – bedingt durch die schlechte Arbeitsmarkt- und Haushaltslage in vielen Kommunen – an Aufmerksamkeit in Politik und Wissenschaft gewonnen. In der im deutschsprachigen wie auch großteils im angelsächsischen Raum zu diesem Thema erschienenen Literatur dominieren fast ausschließlich juristische oder eher betriebswirtschaftlich orientierte Arbeiten. Diese berühren in der Regel weder die Frage der normativen Rechtfertigung dieser Form der kommunalen Wirtschaftspolitik aus volkswirtschaftlicher Perspektive noch die Ergebnisanalyse. Vor allem die isolierte Gemeinwohlsicht der einzelnen Kommune wird dabei in den Vordergrund gestellt. Diese Arbeit untersucht daher vor allem die Auswirkungen kommunaler Wirtschaftsförderung auf die gesamtwirtschaftlich effiziente Unternehmensansiedlung bzw. allgemein auf die räumliche Faktorallokation. Zunächst wird eine Bestandsaufnahme der vorhandenen empirischen Untersuchungen zum Thema Wirtschaftsförderung und unternehmerische Standortentscheidungen vorgenommen. Im theoretischen Teil wird die kommunale Wirtschaftsförderung in den Modellansatz der neoklassischen Wachstumstheorie integriert, unter Berücksichtigung von Faktorwanderungen, Agglomerationseffekten und Finanzierungswirkungen. Die theoretische Analyse zeigt, dass kommunale Wirtschaftsförderung, bei unterstellter Abhängigkeit ihrer Finanzierung vom lokalen Steueraufkommen, räumliche Ungleichverteilungen der Unternehmen und Arbeitsplätze unter bestimmten Annahmen eher verstärkt, ohne die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung zu erhöhen. Insbesondere für Deutschland existieren kaum empirische Untersuchungen zu den quantitativen Auswirkungen der kommunalen Wirtschaftsförderung auf die Produktivität des lokalen Unternehmenssektors. Im empirischen Teil der vorliegenden Arbeit wird für die Gemeinden einiger eher peripherer Regionen Niedersachsens dieser Einfluss auf die kommunale Wertschöpfung mit ökonometrischen Methoden untersucht. Ergänzend wird dabei außerdem die Wirkung anderer Faktoren auf die örtliche Wirtschaftslage und Beschäftigungssituation analysiert: Verkehrsinfrastruktur, Agglomerationseffekte und nationale bzw. europäische Strukturpolitik. Es zeigt sich, dass ein produktivitätsfördernder Effekt der laufenden Ausgaben für kommunale Wirtschaftsförderung nicht eindeutig nachweisbar ist und die maßgeblichen Determinanten der wirtschaftlichen Entwicklung einer Gemeinde zum großen Teil außerhalb des Einflussbereichs der Kommunen liegen.
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IWH Construction Industry Survey East Germany at the Start of 2004: Financial situation stabilized under temporary influences of 2003
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2004
Abstract
Die Baunachfrage in Ostdeutschland ist im vergangenen Jahr um reichlich 5% geschrumpft. Sonderfaktoren, vor allem die Aktivitäten zur Beseitigung der Flutschäden und Vorzieheffekte infolge der Diskussion um die Kürzung der Eigenheimzulage, haben den bislang steilen Abwärtstrend deutlich abgemildert: Der Rückgang fiel nur etwa halb so hoch aus wie in den Jahren 2000 bis 2002. In keiner Sparte konnte er aber gänzlich aufgehalten werden. Mit dem Ziel, die Wettbewerbsnachteile hinsichtlich Produktivität und Lohnstückkosten gegenüber westdeutschen und ausländischen Anbietern abzubauen, ist die Beschäftigung wiederum stärker verringert worden als die Bauleistungen gesunken sind. Im Bauhauptgewerbe fiel sie um etwa 7%.
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Effects of the promotion of investment in East Germany
Joachim Ragnitz
IWH Discussion Papers,
No. 186,
2003
Abstract
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Überlegungen zur Investitionsförderung in
Ostdeutschland. Die ökonometrische Analyse mit einem treatment-Ansatz auf
einzelwirtschaftlicher Ebene zeigt, dass die Förderung zu einer deutlichen Zunahme der Unternehmensinvestitionen beigetragen hat. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass ein Teil dieser Investitionen nur eine geringe Produktivität aufweist, also als eine Fehlallokation von Kapital anzusehen ist. Bei einer gesamtdeutschen Betrachtungsweise sind überdies negative Finanzierungs- und Verdrängungseffekte in Westdeutschland zu berücksichtigen. Es wird deshalb für eine allmähliche Einschränkung der Förderkulisse in den neuen Ländern plädiert.
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Enterprise-related services in East-Germany – an investigation of the service sector statistics
Siegfried Beer
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2003
Abstract
Die unternehmensbezogenen Dienstleistungen haben sich in Ostdeutschland – nach Angaben der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung –seit 1990 beachtlich entwickelt. Ausdruck dafür ist u. a. die Zunahme der realen Bruttowertschöpfung um 9,5% (BIP: 4,9%) im Jahresdurchschnitt bis 2000. Aus der erstmalig vorliegenden Dienstleistungsstatistik (für 2000) ist zu entnehmen, dass die Unternehmen der unternehmensbezogenen Dienstleistungen in Ostdeutschland im Schnitt knapp neun Beschäftigte haben und damit nur geringfügig kleiner sind als die Unternehmen in Westdeutschland. Deutlich größer hingegen sind die Unterschiede in der durchschnittlichen Umsatzgröße und in der Produktivität (60% bzw. 45%). Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Ein Hauptgrund besteht offenbar darin, dass die Unternehmen in Ostdeutschland niedrigere Erlöse wegen der deutlich geringeren Größe der Unternehmen erzielen, die diese Leistungen in Anspruch nehmen. Außerdem spielen die geringere Ertragskraft der nachfragenden Unternehmen, Unterschiede in der Branchenstruktur der unternehmensbezogenen Dienste und administrative Festlegungen zur Preisbildung eine Rolle.
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EU Eastern Enlargement and Structural Change: Specialization Patterns in Accession Countries and Economic Dynamics in the Single Market
Albrecht Kauffmann, P. J. J. Welfens, A. Jungmittag, C. Schumann
Diskussionsbeiträge des Europäischen Instituts für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (EIIW), Bergische Universität Wuppertal, Nr. 106,
No. 106,
2003
Abstract
Der Beitrag untersucht Kernfragen des Strukturwandels und der Spezialisierungsmuster in den Volkswirtschaften der erweiterten Europäischen Union. In allen Transformationsländern wurden, gemessen an Beschäftigung und Produktivität, Verschiebungen von landwirtschaftlichen und industriellen Sektor hin zum Dienstleistungssektor beobachtet – z.T. mit späteren Reindustrialisierungsphasen. Während einige Ländern, insbesondere Tschechien, Ungarn, die Slowakei, Polen, Estland und Slowenien ihre Produktivität in mittleren technologieintensiven Bereichen verbessert haben und die Technologieleiter aufwärts steigen können, bleiben andere bei einer Struktur mit vielen arbeitsintensiven Zweigen. Im Kontext der EU-Erweiterung sind handelsschaffende Effekte – insbesondere in Verbindung mit einem Anstieg des intra-industriellen Handels – und verstärkte Direktinvestitionen zu erwarten. Alle beteiligten Länder müssen sich gemäß ihren komparativen Vorteilen spezialisieren, allerdings können staatliche F&E-Ausgaben sowie Bildungsanstrengungen auf die Entwicklung solcher Vorteile Einfluss nehmen. Die Gerschenkron-Hypothese postuliert für die Beitrittsländer einen „Vorteil der Rückständigkeit“. Da diese Länder in der ersten Transformationsphase niedrige F&E-Intensitäten in der ersten Transformationsphase aufweisen, ist die Modernisierung des Bildungs- und Forschungssektors wesentlich. Für die EU-15 als Ganzes wird ein Erweiterungsgewinn erwartet, aber die Vorteile werden sich über die Länder hinweg unterschiedlich darstellen, da die ökonomische Geografie eine Rolle spielt. Österreich, Deutschland, die skandinavischen Länder, die Niederlande, Italien und Frankreich werden voraussichtlich stärker von der Erweiterung profitieren als die anderen Mitglieder der EU-15. Deutschland und Österreich spielen zusätzlich eine wichtige Rolle als Ursprungsländer für Direktinvestitionen. Es gibt noch einen erheblichen Forschungsbedarf bezüglich Ausmaß und Richtung des Strukturwandels.
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Innovation co-operations in East and West Germany: Surprising differences
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2003
Abstract
Der Beitrag untersucht das Kooperationsverhalten ostdeutscher Unternehmen auf dem Gebiet der Innovation und geht dabei der Frage nach, ob und inwieweit sich kooperierende Unternehmen im Vergleich zu nicht-kooperierenden Unternehmen durch eine stärkere Innovationsaktivität und höhere Produktivität auszeichnen. Die auf der Basis einer Auswertung des Mannheimer Innovationspanels gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass - entgegen einem verbreiteten Vorurteil - ostdeutsche Unternehmen im Vergleich zu westdeutschen Unternehmen häufiger kooperieren, und dass die Unterschiede bezüglich der Wahl der Kooperationspartner primär die unterschiedlichen strukturellen Gegebenheiten Ost- und Westdeutschlands widerspiegeln. Kooperierende Unternehmen sind in Ost- und Westdeutschland deutlich innovativer als nicht-kooperierende Unternehmen. Ein Produktivitätsvorsprung kooperierender Unternehmen gegenüber nicht-kooperierenden Unternehmen zeigt sich jedoch nur in Westdeutschland. Ostdeutsche kooperierende Unternehmen verzeichnen sogar eine leicht niedrigere Produktivität als ostdeutsche nicht-kooperierende Unternehmen.
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