22. Spring Meeting of Young Economists in Halle (Saale) – ein Tagungsbericht
Das Spring Meeting of Young Economists (SMYE) – eine große Konferenz von jungen Wirtschaftswissenschaftlern für junge Wirtschaftswissenschaftler – wird jedes Jahr im Auftrag der European Association of Young Economists (EAYE) in einer anderen europäischen Stadt durchgeführt. Vom 23. bis 25. März 2017 wurde das 22. SMYE vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ausgerichtet und von sieben PostDocs und PhD-Studenten dieser Institutionen organisiert.
05. Juli 2017
Etwa 200 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa nahmen an der Konferenz teil. Vier bedeutende Keynote-Redner stellten ihre Forschungsarbeiten und -agenden vor. Zusätzlich trugen die jungen Teilnehmer 160 eigene Arbeiten vor. Neben den in parallelen Sessions stattfindenden Präsentationen und Diskussionen boten die Pausen auf dem malerischen Universitätscampus genug Zeit, über die Ergebnisse und Ideen zu diskutierten. So konnten auch Kontakte geknüpft werden, um möglicherweise neue Koautoren für gemeinsame Forschungsprojekte zu finden. Besonders der Begrüßungsempfang und das Konferenzdinner waren eine perfekte Möglichkeit für die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um neue Freunde zu finden und Kollegen zu treffen.
Das Spring Meeting startete mit der ersten Keynote. Uwe Sunde (Ludwig-Maximilians-Universität München) befasste sich unter dem Titel „On the Determinants of Long-run Development“ mit dem Zusammenspiel von Gesundheit, Lebenserwartung, der Investition in Humankapital und ökonomischem Wachstum. Nach zwei Parallelsessions wurde das wissenschaftliche Programm des ersten Tages durch die zweite Keynote abgeschlossen.
Georg Weizsäcker (Humboldt-Universität Berlin) demonstrierte in „Predictable Changes in Belief“, wie einfach Akteure in komplizierten Spielen zu irreführender simpler Heuristik wechseln. Am Abend genossen die Teilnehmer einen Begrüßungsempfang im Stadthaus, dem ehemalige Rathaus der Stadt Halle (Saale). Das Highlight des zweiten Tages war sicherlich der Keynote Speech von Jordi Galí (Universität Pompeu Fabra, Barcelona). Unter dem Titel „Monetary Policy an Bubbles“ diskutierte er die wichtige Frage, ob Geldpolitik den stark überhöhten Preisen von Vermögenswerten entgegenwirken oder sich nur auf die Inflation konzentrieren soll. Diesem Vortrag folgte die Auszeichnung für das beste Paper, die Christoph Albert (ebenfalls Universität Pompeu Fabra) gewann. Seine ausgezeichnete Untersuchung "The Labor Market Impact of Illegal Immigrants: Job Creation vs. Job Competition" dokumentiert sowohl empirisch als auch theoretisch, dass illegale Immigranten in den USA die Jobmöglichkeiten für ähnlich qualifizierte legale Arbeiter erhöhen. Den zweiten Tag beendete ein gemeinsames Abendessen im „Halleschen Brauhaus“ bei selbstgebrautem Bier. Am letzten Tag teilte Barbara Rossi (Universität Pompeu Fabra) mit der vierten und letzten Keynote „Understanding the Sources of Macroeconomic Uncertainty“ Prognosefehler in verschiedene Komponenten wie Risiko und unkalkulierbares Risiko. Nach drei Tagen intensiver akademischer Diskussion endete die Veranstaltung mit einer letzten Parallelsitzung.
Dank gilt der EAYE für die Möglichkeit, diese Konferenz zu organisieren, und dem Veranstaltungskomitee für das herausragende wissenschaftliche Programm, außerdem dem IWH und der MLU für die enorme Hilfe in allen administrativen Fragen. Auch den Sponsoren sei gedankt, ohne deren große finanzielle Unterstützung diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Zusätzlich zu den Gastinstitutionen engagierten sich hier die Stadt Halle (Saale), die Commerzbank, die Europäische Zentralbank, die Frankfurt School of Finance & Management, das International Network for Economic Research (INFER), die Leibniz-Gemeinschaft und die Stiftung Geld und Währung.
Nähere Informationen zum SMYE-Meeting sowie das vollständige Konferenzprogramm finden sich auf der Website smye2017.weebly.com.