Aktuelle Trends: Sachsen-Anhalt kann beim Wirtschaftswachstum nicht mit Ostdeutschland mithalten
Die Daten zum Wirtschaftswachstum des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder für das Jahr 2016 zeigen erneut, dass Sachsen-Anhalt von der wirtschaftlichen Entwicklung im übrigen Ostdeutschland abgekoppelt ist. Während das Wirtschaftswachstum in Ostdeutschland im Jahr 2016 insgesamt 2,1% betrug, stellte Sachsen-Anhalt mit nur 1,0% wieder einmal das ostdeutsche Schlusslicht dar. Im gesamtdeutschen Vergleich schnitt lediglich das Saarland noch schlechter ab. Berlin und Sachsen waren mit jeweils 2,7% bundesweit die Spitzenreiter beim Wirtschaftswachstum, Thüringen lag mit 1,8% gleichauf mit Westdeutschland (vgl. Abbildung a).
05. Juli 2017
Der Hauptgrund für das relativ schwache Wirtschaftswachstum in Sachsen-Anhalt ist, dass die Anzahl der Erwerbstätigen hier seit Jahren schrumpft, während sie in Ostdeutschland insgesamt – und in Westdeutschland noch viel stärker – zunimmt. Die Schere geht seit dem Jahr 2010 auseinander. Und auch je Einwohner gerechnet ist das Bruttoinlandsprodukt in Ostdeutschland insgesamt deutlich höher als in Sachsen-Anhalt. Bei der Arbeitsproduktivität liegt das Land – allerdings nur leicht – unter dem ostdeutschen Schnitt.¹
Damit setzt sich der etwa seit dem Jahr 2010 bestehende Trend fort. Das Wirtschaftswachstum bleibt in Sachsen-Anhalt deutlich schwächer als im übrigen Ostdeutschland. Während das Bruttoinlandsprodukt in Ostdeutschland insgesamt und in Westdeutschland jeweils 10% über dem Niveau des Jahres 2010 liegt, ist es in Sachsen-Anhalt in diesem Zeitraum insgesamt nur um 3% gestiegen (vgl. Abbildung b).
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- Die Angaben zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner und zur Produktivität beziehen sich auf das Jahr 2015, da hierzu noch keine neueren Daten vorliegen.