Aktuelle Trends: Betriebsschließungen in Deutschland: Konvergenz zwischen Ost und West
Für die dynamische Entwicklung einer Volkswirtschaft sind neben innovativen Neugründungen auch Betriebsschließungen von zentraler Bedeutung. Denn mit der Schließung unprofitabler Unternehmen sind gesamtwirtschaftliche Effizienzsteigerungen verbunden.
17. Dezember 2014
In Westdeutschland sind die jährlichen Schließungsraten im Lauf der Zeit angestiegen. Schwankungen, die auf konjunkturelle Einflüsse zurückgeführt werden können, finden sich nur vereinzelt. Lediglich die mit 9,4% verhältnismäßig hohe Schließungsrate im Jahr 2002 könnte auf den Abschwung der Jahre 2001 bis 2003 zurückzuführen sein. Zudem macht sich am Ende des Beobachtungszeitraums vermutlich der Einfluss der Großen Rezession der Jahre 2008/09 bemerkbar. In Ostdeutschland sind die Schließungsraten anfangs deutlich höher als in Westdeutschland, wobei der Unterschied in den Jahren von 1993 bis 1997 ungefähr drei Prozentpunkte beträgt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist vermutlich, dass der Anteil junger Betriebe in Ostdeutschland aufgrund zahlreicher Neugründungen nach der deutschen Vereinigung wesentlich höher war als in Westdeutschland. Junge Betriebe weisen eine deutlich höhere Schließungswahrscheinlichkeit auf als ältere. Während in den Jahren 1998 und 1999 ein starker Anstieg der Schließungsrate in Ostdeutschland zu beobachten ist (der Grund dafür könnte das Auslaufen des Fördergebietsgesetzes Ende 1998 sein), nähern sich die Schließungsraten seit der Jahrtausendwende zwischen West- und Ostdeutschland an – der Unterschied beträgt seit dem Jahr 2006 weniger als einen Prozentpunkt.