Aktuelle Trends: Fremdenfeindlichkeit als Standortnachteil im Osten? Besonders viele rechtsextremistisch motivierte Gewalttaten in den Neuen Ländern
Ostdeutschland steht mit anderen Regionen im Wettbewerb um gut qualifizierte Arbeitskräfte. Insbesondere wissensintensive Bereiche (z. B. Universitäten, Forschungseinrichtungen und technologieorientierte Unternehmen) profitieren stark von qualifizierten Fachkräften aus der ganzen Welt.
21. November 2016
Fremdenfeindlichkeit dürfte ausländische Fachkräfte jedoch abschrecken und die Attraktivität eines Standorts beeinträchtigen. Zahlen der Verfassungsschutzberichte 2013 und 2015 belegen, dass Gewalttaten mit rechtsextremistischem Hintergrund in Ostdeutschland besonders ausgeprägt sind. Die Anzahl der Straftaten je eine Million Einwohner ist in den ostdeutschen Bundesländern insgesamt höher als in Westdeutschland. Noch bedenklicher erscheint jedoch die Entwicklung dieser Kennziffer im Jahr 2015. Obwohl auch die Anzahl von Gewalttaten in Westdeutschland vielerorts gestiegen ist, zeichnet sich vor allem in Ostdeutschland ein düsteres Bild. Die auf die Einwohner bezogene Zahl rechtsextremistisch motivierter Gewalttaten hat sich in Ostdeutschland von 2012 bis 2015 mehr als verdoppelt.
Obwohl sich bisher noch keine Auswirkungen auf die Wirtschaft belegen lassen, ist zu befürchten, dass die zunehmende Gewalt den wirtschaftlichen Aufholprozess in Ostdeutschland gefährdet.