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IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2014: Baukonjunktur in Ostdeutschland schwächelt weiter

Das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe hat sich laut Umfrage des IWH am Jahresende 2014 weiter eingetrübt. Die Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage und ihre Geschäftsaussichten nun bereits das dritte Mal in Folge schlechter als im Quartal zuvor. Das Stimmungshoch zu Beginn des Jahres 2014 und die Anpassungsreaktionen im Sommer sind allerdings zu einem erheblichen Teil auch Sondereinflüssen zuzurechnen.

19. Februar 2015

Autoren Brigitte Loose

Witterungsbedingt und aufgrund noch anstehender Maßnahmen zu Beseitigung der Flutschäden war es im Verlauf des Jahres 2014 am Bau zunächst zu einer Über- und später zu einer Unterzeichnung der konjunkturellen Entwicklung gekommen

Die über das gesamte Jahr 2014 gemittelten Saldenurteile der Unternehmen zur Geschäftslage – ein Versuch, die Sondereffekte über das Jahr zu glätten – liegen allerdings immer noch sieben Punkte über dem mittleren Saldowert des Jahres 2013 (vgl. Tabelle). Auch das langfristige Mittel wird weiterhin deutlich überschritten. Gleichwohl zeigt sich insbesondere an den bis in den Frühsommer 2015 reichenden Geschäftsaussichten, dass die Bauunternehmen angesichts der allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Schwäche in Deutschland von einer zunächst noch anhaltenden Eintrübung am Bau ausgehen. Die Salden der Aussichten liegen inzwischen deutlich unter dem mittleren Niveau der vorangegangenen beiden Jahre. Diese Tendenz zieht sich durch alle Sparten, wenngleich mit unterschiedlicher Intensität. Etwas weniger kritisch werden die Liquidität und die Ertragserwartungen beurteilt, was wohl zu einem Großteil am günstigen Ölpreis liegen dürfte.

Deutlich verschlechterte sich das Geschäftsklima im Hochbau. Dies liegt weniger an der Geschäftslage zum Jahresende – sie wird nur geringfügig schlechter als noch im Herbst bewertet. Entscheidend ist die Abwärtskorrektur bei den Aussichten für die nächsten sechs Monate; hier wird der mittlere Jahreswert um fast 20 Saldenpunkte unterschritten. Die verbreitete Skepsis der Hochbauunternehmen zeigt sich auch deutlich an der abwärtsgerichteten Auftragslage (vgl. Abbildung 2 und Tabelle). Angesichts der unterausgelasteten Kapazitäten investieren die Unternehmen seit dem Frühjahr tendenziell weniger. Aber auch im Wohnungsbau kann das hohe Auftragsvolumen der vergangenen Jahre wohl nicht gehalten werden. Im öffentlichen Hochbau nehmen die Impulse angesichts der auslaufenden Baumaßnahmen zur Beseitigung von Flutschäden ab.

Außerdem in diesem Heft

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Aktuelle Trends: Mindestlohn von 8,50 Euro: Hohe Betroffenheit in arbeitsintensiven Branchen

Hans-Ulrich Brautzsch Birgit Schultz

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2015

Abstract

Knapp ein Viertel der Arbeitnehmer in Ostdeutschland hatte im Jahr 2013 einen Bruttostundenlohn von weniger als 8,50 Euro. Dies zeigen vom IWH erstmals für das Jahr 2013 durchgeführte Berechnungen auf Basis aktueller Befragungsergebnisse. Damit liegt der Anteil der unter diesem Stundensatz verdienenden Personen in etwa auf dem Vorjahreswert. Besonders hoch ist dabei der Anteil in den arbeitsintensiven Branchen.

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Im Fokus: Bevölkerungsentwicklung der ostdeutschen Städte seit 1990 – Fiktion oder Wirklichkeit?

Albrecht Kauffmann

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2015

Abstract

Die Einwohnerzahl und ihre Entwicklung im Zeitverlauf sind zwei der wichtigsten Indikatoren für die Beurteilung der Perspektiven einer Stadt bzw. für die Wahl kommunalpolitischer Strategien. Auch für Investitions- und Standortentscheidungen von Unternehmen sind dies relevante Größen. Der Beitrag zeigt anhand einer Analyse für die 132 größten Städte Ostdeutschlands, dass die von der amtlichen Statistik veröffentlichten Bevölkerungszahlen, die periodisch auf der Grundlage von Fortschreibungen und Volkszählungen zum jeweiligen Gebietsstand ermittelt werden, die demographische Entwicklung der Städte nur bedingt widerspiegeln, da der Einfluss von Gebietsänderungen nicht ohne Weiteres erkennbar ist. Für einen aussagefähigen Städtevergleich ist es unabdingbar, territoriale Veränderungen z. B. infolge von Gemeindegebietsreformen zu berücksichtigen. Dies kann zu einer veränderten Sichtweise beim Vergleich der Entwicklung von Städten führen.

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IWH-Industrieumfrage im vierten Quartal 2014: Geschäftslage hat sich zuletzt wieder verbessert

Cornelia Lang

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2015

Abstract

Das Verarbeitende Gewerbe in Ostdeutschland zeigt sich am Jahresende 2014 zufriedener mit der Geschäftstätigkeit als im dritten Quartal. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage unter knapp 300 Unternehmen.

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Kommentar: Manövriert sich die EZB in eine Falle?

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2015

Abstract

Die EZB hat am 22. Januar 2015 beschlossen, in großem Umfang Anleihen öffentlicher Institutionen aus dem Euroraum, darunter auch der Nationalstaaten, zu kaufen. Es gibt gute Gründe für diese Maßnahme: Marktbasierte mittelfristige Inflationserwartungen sind zuletzt deutlich gesunken, die Inflationsrate ist tendenziell rückläufig und war zuletzt sogar negativ. Die Wahrscheinlichkeit einer deflationären Spirale hat sich erhöht, mit unabsehbaren Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung. Die schwache Verbraucherpreisentwicklung im Euroraum basiert auf mehreren Faktoren: der schleppenden Konjunkturentwicklung, fallenden Ölpreisen und fiskalpolitischer Konsolidierung in einigen Euroländern (Spanien, Portugal, Irland).

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Risikobewertung von Staatsanleihen im Euroraum während der Staatsschuldenkrise von Ansteckungseffekten getrieben

Manuel Buchholz Lena Tonzer

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2015

Abstract

Die europäische Staatsschuldenkrise hat in vielen Ländern zu Zinsaufschlägen auf Staatsanleihen geführt. Dies war vor allem in den Jahren 2010 und 2011 in Ländern wie Griechenland, Italien oder Spanien zu beobachten. Zur gleichen Zeit blieben die Kreditrisiken deutscher oder französischer Staatsanleihen auf einem moderaten Niveau. Trotz der unterschiedlichen Entwicklung in den Niveaus findet man ein hohes Maß an Gleichbewegung von Kreditrisiken in den Ländern des Euroraums. Dieser Beitrag untersucht, inwieweit dies durch strukturelle Ähnlichkeiten, internationale Verflechtungen und globale Marktentwicklungen erklärt werden kann.

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