IWH-Industrieumfrage im vierten Quartal 2014: Geschäftslage hat sich zuletzt wieder verbessert
Das Verarbeitende Gewerbe in Ostdeutschland zeigt sich am Jahresende 2014 zufriedener mit der Geschäftstätigkeit als im dritten Quartal. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage unter knapp 300 Unternehmen.
19. Februar 2015
Die aktuelle Geschäftslage wird um sechs Saldenpunkte besser als im Vorquartal beurteilt, die Aussichten verbessern sich um einen Saldenpunkt (vgl. Abbildung 1 und Tabelle). Beide Komponenten befinden sich weiterhin auf hohem Niveau und liegen über den Vorjahreswerten. Die Zufriedenheit mit der Produktion und der Auftragslage ist jeweils einen Saldenpunkt höher als im Vorquartal, und bezüglich der Produktionserwartungen sind es zwei Punkte (vgl. Abbildung 2 und Tabelle). Insgesamt deuten die Indikatoren auf eine moderate konjunkturelle Belebung hin.
Dass die ostdeutsche Industrieproduktion wieder Impulse erhält, zeigt sich auch bei den Herstellern von Investitionsgütern. Nach der konjunkturellen Schwächephase im dritten Quartal deutet sich nunmehr eine leichte Erholung an. Die Bewertung der aktuellen Lage hat sich gegenüber dem Vorquartal um acht Saldenpunkte verbessert, die Aussichten für die nächsten sechs Monate werden im Saldo neun Punkte besser beurteilt. Trotz dieser positiven Signale erreicht die Sparte bei beiden Komponenten noch nicht wieder das Niveau vom Sommer 2014. Die positivere Beurteilung der Geschäfte im Vergleich zum Vorquartal resultiert wohl vor allem aus der höheren Zufriedenheit mit der Produktionslage. Denn die Auftragslage hat sich nach dem starken Rückgang im dritten Quartal nicht wesentlich verbessert. Die Produktionserwartungen als weiterer vorlaufender Indikator sind zum zweiten Mal in Folge rückläufig (vgl. Tabelle).
Die ostdeutschen Konsumgüterproduzenten beurteilen die Lage – auf hohem Niveau – geringfügig schlechter als im dritten Quartal. Die Aussichten haben sich spürbar eingetrübt. Dies dürfte wesentlich aus der Auftragslage resultieren, die gegenüber dem Vorquartal um zwölf Saldenpunkte schlechter beurteilt wird (vgl. Tabelle). Möglicherweise profitieren die ostdeutschen Produzenten weniger vom gegenwärtig recht guten Konsumklima in Deutschland, weil sie stark auf Verbrauchsgüter und weniger auf hochwertige Gebrauchsgüter orientiert sind.