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Unkonventionelle Geldpolitikmaßnahmen
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Kein „Abladen“ von Wertpapieren an die EZB
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SMP-Einfluss auf den Wettbewerb maßgeblich durch Bewertungseffekte getrieben

Ein Vergleich der Wachstumsraten der Kredite und Kundeneinlagen gibt einen Anhaltspunkt dafür, warum sich die Marktanteile der Banken mit bzw. ohne SMPVermögenswerte(n) unterschiedlich entwickelt haben.Denkbar ist z. B., dass SMP-Banken ihre Kreditvergabe durch die Möglichkeit, die angekauften Wertpapiere zu verkaufen, erweitert haben, während Nicht-SMP-Banken ihre Kreditversorgung kürzen müssen. Für regionale Banken mit SMP-Vermögenswerten ergeben sich um 18 Basispunkte höhere Kreditwachstumsraten nach Beendigung des Programms; dagegen lassen sich keine nennenswerten Unterschiede auf der Seite der Kundeneinlagen feststellen. Diese Beobachtungen sprechen nicht für eine Verdrängung der Kreditvergabe der Banken mit im SMP beinhalteten Vermögenswerten gegenüber den Banken, die keine solchen Wertpapiere in ihren Portfolios gehalten haben.

Die Verwendung der Marktanteile im Landkreis, in dem die betrachteten Banken ihr Geschäftsgebiet haben, zur Abbildung von Wettbewerbseffekten basiert auf der Annahme, dass bei Zinsen um null herum der Wettbewerb zwischen den Banken bezüglich Mengen, nicht Preisen stattfindet. Dies muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein; durch die unkonventionelle Geldpolitik der EZB könnten z. B. Preise von Krediten gesunken sein.6 Um zu überprüfen, ob sich durch das SMP derartige Effekte ergeben haben, wurden Lerner-Indizes berechnet, ein oft verwendetes Maß, um die Wettbewerbsstärke im Bankensystem darzustellen. Der Lerner-Index einer Bank entspricht dabei der gewichteten Differenz zwische Durchschnittserträgen und Grenzkosten, d. h., ein geringerer Wert zeigt eine höhere Wettbewerbsdichte und niedrigere ökonomische Gewinnaufschläge an. Für Banken mit SMP-Vermögenswerten ergeben sich um 40 Basispunkte geringere Lerner-Indizes nach Beendigung des Ankaufprogramms, ein Anzeichen dafür, dass die Banken sich tatsächlich im Wettbewerb um Mengen befanden und dabei auch Teile ihrer Monopolrenten aufgaben.

Die Ausweitung von SMP-Vermögenswerten (gemessen als Anzahl der gekauften Vermögenswerte) war weitaus höher als die Anzahl der betreffenden Wertpapiere, die während der Laufzeit des Programms verkauft wurden. Bezüglich der oben beschriebenen Kanäle, über die das SMP gemäß der Einschätzung der EZB Wirkung zeigen kann, spricht dies dafür, dass der valuation channel am wichtigsten ist, um die beobachteten Wettbewerbseffekte zu erklären. Die positiven Effekte des SMP entstehen vor allem durch die Gruppe der increasers; die unbeabsichtigten Effekte des Programms auf den Wettbewerb zwischen Banken können somit durch (positive) Bewertungseffekte bei Käufen der SMP-Vermögenswerte erklärt werden. Es stellt sich die Frage, ob sich jenseits davon durch die Signalwirkung des Programms auch positive Effekte für Banken ergeben haben, die Nicht-SMP-Vermögenswerte, zum Beispiel Unternehmens- anstatt Staatsanleihen, aus SMP-Ländern hielten. Dieser Mechanismus wird von der EZB als signalling channel bezeichnet.7 Tatsächlich hat sich der Marktanteil von Banken, die Wertpapiere aus einem der fünf am SMP beteiligten Länder, jedoch nicht ebenjene Vermögenswerte, die Teil des Programms waren, gehalten haben, im Ausmaß von ca. drei Prozentpunkten vergrößert. Der Effekt war jedoch für Banken mit mehr dieser Wertpapiere geringer.

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6. Vgl. Acharya, V.; Pierret, D.; Steffen, S., a. a. O.

7. Vgl. European Central Bank: The Transmission of the ECB’s Recent Nonstandard Monetary Policy Measures, a. a. O.

Wettbewerbseffekte des SMP existieren, fallen jedoch milde aus

Zusammenfassend zeigt die zugrunde liegende Studie, dass sich aus dem SMP als Instrument unkonventioneller Geldpolitik der EZB in der Tat höhere Marktanteile für Banken ergeben haben, die im Rahmen des Programms angekaufte Vermögenswerte in ihrem Portfolio hatten. Sowohl im Bereich der Kundenkredite als auch bei den Kundendepositen konnten regionale deutsche Banken gegenüber den Banken ohne solche Wertpapiere ihre Marktanteile in ihrem jeweiligen Geschäftsgebiet ausweiten.

 Dieser Effekt lässt sich besonders auf größere Wachstumsraten im Bereich der Kreditvergabe zurückführen und wurde durch ebenjene Banken vorangetrieben, die ihre SMP-Vermögenswerte im Laufe des Programms noch erweitert haben. Das deutet darauf hin, dass die Banken mit Vermögenswerten, die Teil des SMP waren, vor allem von positiven Bewertungseffekten profitierten und ihre Wertpapiere nicht zu möglicherweise vorteilhaften Preisen bei der EZB „abgeladen“ haben, um überschüssige Reserven zu erzielen.

Die beobachteten Effekte sind ökonomisch betrachtet relativ klein. Sie werfen jedoch ein Schlaglicht auf die möglichen Nebenwirkungen unkonventioneller geldpolitischer Maßnahmen, denn der Adressat des SMP waren nicht die deutschen Banken. Vielmehr war es darauf ausgerichtet, in Zeiten sprunghaft ansteigender Risikoprämien einzelner europäischer Mitgliedstaaten die Funktionsfähigkeit des geldpolitischen Transmissionsmechanismus zu sichern.

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Aktuelle Trends: Ertragslage der ostdeutschen Betriebe verbessert sich stetig

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