11.03.2021 • 8/2021
Konjunktur aktuell: Neue Infektionswelle unterbricht wirtschaftliche Erholung
Der Lockdown wird im März 2021 in Deutschland nur wenig zurückgenommen, und das Bruttoinlandsprodukt geht im ersten Quartal 2021 deutlich zurück. Wenn mit Fortschreiten der Impfkampagne die Beschränkungen Schritt für Schritt aufgehoben werden, dürfte eine Normalisierung des Konsumverhaltens der privaten Haushalte die Konjunktur beflügeln. Nach der Frühjahrsprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 3,7% zunehmen, nach einem Rückgang um 4,9% im Jahr 2020. In Ostdeutschland fällt sowohl der Rückgang als auch der Wiederanstieg deutlich geringer aus.
Oliver Holtemöller
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Income Inequality and Minority Labor Market Dynamics: Medium Term Effects from the Great Recession
Salvador Contreras, Amit Ghosh, Iftekhar Hasan
Economics Letters,
February
2021
Abstract
Using a difference-in-differences framework we evaluate the effect that exposure to a bank failure in the Great Recession period had on income inequality. We find that it led to a 1% higher Gini, relative rise of 38 cents for high earners, and 7% decline for lowest earners in treated MSAs. Moreover, we show that blacks saw a decline of 10.2%, Hispanics 9.8%, and whites 5.1% in income. Low income blacks and Hispanics drove much of the effect on inequality.
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16.12.2020 • 26/2020
Konjunktur aktuell: Neue Pandemiewelle verzögert konjunkturelle Erholung in Deutschland
Der Lockdown lässt die Produktion in Deutschland zum Jahresende zurückgehen. Sobald die Infektionsschutzmaßnahmen gelockert werden, dürfte die Erholung zunächst nur langsam in Gang kommen, auch weil die befristete Mehrwertsteuersenkung ausläuft. Dank milderer Witterung und Impfkampagne dürfte die deutsche Wirtschaft ab dem Frühjahr wieder stärker expandieren. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 4,4% zunehmen wird, nach einem Rückgang um 5% im Jahr 2020. In Ostdeutschland fällt sowohl der Rückgang als auch der Wiederanstieg deutlich geringer aus.
Oliver Holtemöller
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Erholung verliert an Fahrt – Wirtschaft und Politik weiter im Zeichen der Pandemie
Oliver Holtemöller, Stefan Kooths, Claus Michelsen, Torsten Schmidt, Timo Wollmershäuser
Wirtschaftsdienst,
Nr. 11,
2020
Abstract
Infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist die deutsche Wirtschaftsleistung in der ersten Jahreshälfte drastisch gesunken, vor allem in den Monaten März und April. Schon im Mai setzte eine kräftige Gegenbewegung ein, die sich in nahezu allen Branchen bis zum aktuellen Rand fortsetzte. Dieser Erholungsprozess dürfte an Fahrt verlieren. Die Institute erwarten daher nach einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,4 % (2020) einen Zuwachs um 4,7 % (2021) und um 2,7 % im Jahr 2022. Sie revidieren damit ihre Prognose aufgrund des nunmehr etwas schwächeren Erholungsprozesses gegenüber dem Frühjahr nach unten. Die Wirtschaftspolitik hat frühzeitig mit massiven finanzpolitischen Maßnahmen auf die Corona-Krise reagiert. Die Konjunkturprogramme haben im Zusammenspiel mit den automatischen Stabilisatoren dazu beigetragen, dass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte selbst in der akuten Krisenphase insgesamt stabil blieben.
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Growing Income Inequality in the United States and Other Advanced Economies
Florian Hoffmann, David S. Lee, Thomas Lemieux
Journal of Economic Perspectives,
Nr. 4,
2020
Abstract
This paper studies the contribution of both labor and non-labor income in the growth in income inequality in the United States and large European economies. The paper first shows that the capital to labor income ratio disproportionately increased among high-earnings individuals, further contributing to the growth in overall income inequality. That said, the magnitude of this effect is modest, and the predominant driver of the growth in income inequality in recent decades is the growth in labor earnings inequality. Far more important than the distinction between total income and labor income, is the way in which educational factors account for the growth in US labor and capital income inequality. Growing income gaps among different education groups as well as composition effects linked to a growing fraction of highly educated workers have been driving these effects, with a noticeable role of occupational and locational factors for women. Findings for large European economies indicate that inequality has been growing fast in Germany, Italy, and the United Kingdom, though not in France. Capital income and education don't play as much as a role in these countries as in the United States.
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14.10.2020 • 22/2020
Konjunktureinbruch in Ostdeutschland nicht so stark wie in Deutschland insgesamt – Implikationen der Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2020 und amtlicher Länderdaten für Ostdeutschland
Die deutsche Wirtschaft hat sich nach dem pandemiebedingten drastischen Einbruch im Frühjahr 2020 zunächst rasch wiederbelebt. Im zweiten Halbjahr verliert die Erholung aber stark an Fahrt. Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose geht davon aus, dass das Produktionsniveau von vor der Krise erst wieder in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 erreicht werden wird. Die ostdeutsche Konjunktur folgt im Prinzip diesem Muster; allerdings dürfte der Konjunktureinbruch hier etwas milder ausfallen.
Oliver Holtemöller
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14.10.2020 • 21/2020
Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2020: Erholung verliert an Fahrt – Wirtschaft und Politik weiter im Zeichen der Pandemie
Die Corona-Krise hinterlässt deutliche Spuren in der deutschen Wirtschaft und trifft diese härter als noch im Frühjahr angenommen. In ihrem Herbstgutachten revidieren die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognose für dieses und nächstes Jahr um jeweils gut einen Prozentpunkt nach unten. Sie erwarten nun für 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 5,4% (bislang -4,2%) und für 2021 einen Zuwachs um 4,7% (5,8%). 2022 dürfte die Wirtschaftsleistung dann um 2,7% zulegen.
Oliver Holtemöller
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16.09.2020 • 18/2020
Konjunktur aktuell: Wirtschaft erholt sich vom Corona-Schock – aber keine schnelle Rückkehr zur alten Normalität
Die deutsche Wirtschaft hat im Sommer einen erheblichen Teil des Produktionseinbruchs vom Frühjahr wieder wettgemacht. Dennoch dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um 5,7% niedriger liegen als 2019. Für das Jahr 2021 ist laut der Herbstprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit einem BIP-Zuwachs von 3,2% zu rechnen. Für Ostdeutschland zeichnet sich ab, dass der Produktionsrückgang mit 3,0% im Jahr 2020 schwächer ausfällt als in Deutschland insgesamt.
Oliver Holtemöller
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Who Buffers Income Losses after Job Displacement? The Role of Alternative Income Sources, the Family, and the State
Daniel Fackler, Eva Weigt
LABOUR: Review of Labour Economics and Industrial Relations,
Nr. 3,
2020
Abstract
Using survey data from the German Socio‐Economic Panel (SOEP), this paper analyses the extent to which alternative income sources, reactions within the household context, and redistribution by the state attenuate earnings losses after job displacement. Applying propensity score matching and fixed effects estimations, we find that income from self‐employment reduces the earnings gap only slightly and severance payments buffer losses in the short run. On the household level, we find little evidence for an added worker effect whereas redistribution by the state within the tax and transfer system mitigates income losses substantially.
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Die Entfaltung einer Marktwirtschaft – Die ostdeutsche Wirtschaft fünf Jahre nach der Währungsunion
Rüdiger Pohl
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
Festschrift für Gerhard Heimpold, IWH
2020
Abstract
Die Öffnung der Mauer am 9. November 1989, die Einführung der Deutschen Mark (DM) in der DDR zum 1. Juli 1990, die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990: Diese drei Daten markieren vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Sozialismus in Osteuropa eine historische Umwälzung, die nicht nur die politischen Verhältnisse in Deutschland grundlegend verändert hat, sondern auch eine neue deutsche Volkswirtschaft hervorbringen sollte. Das marktwirtschaftliche System, in dessen Ordnungsrahmen der Westen des Landes zu Wohlstand gekommen ist, würde nun – so waren die Erwartungen – auch im Osten des Landes eine dynamische Wirtschaftsentwicklung einleiten und die Mangel des sozialistischen Systems der DDR vergessen machen. Die Erwartungen waren hoch, ja euphorisch. Durch die Aufhebung aller Einfuhrbeschränkungen und die Ausstattung der DDR-Bürger mit konvertibler DM wurden lange aufgestaute Konsumwünsche rasch erfüllbar. Weil nicht mehr wie zuvor chronische Materialengpässe immer wieder Produktionsstillstand verursachen würden, konnte ein sprunghafter Effizienzzuwachs in der Produktion erwartet werden. Das Unternehmertum, in der DDR systematisch eingeengt und bis zur volkswirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit reduziert, würde sich entfalten und für Arbeitsplätze und steigende Einkommen sorgen. Angesichts des Nachholbedarfs an Modernisierung im Maschinenpark und in der Infrastruktur versprachen Investitionen im Osten eine hohe Rentabilität; das musste einen reichlichen Zustrom auswärtigen Kapitals auslösen. Zwar würde der Übergang vom Sozialismus zur Marktwirtschaft auch Lasten verursachen, aber nach verbreiteter Auffassung war nur eine „Anschubfinanzierung“ als finanzielle Unterstützung für den Osten durch den Westen nötig. Skeptische Stimmen, die in Ostdeutschland keine signifikanten Standortvorteile entdecken konnten und deswegen einen schmerzhaften Transformationsprozess erwarteten, gab es auch, doch wollte ihnen kaum jemand Gehör schenken. Zu sehr waren die Hoffnungen auf wirtschaftlichen Wohlstand ausgerichtet; die Befreiung von jahrzehntelanger staatlicher Bevormundung und Einschränkung stärkte die Einschätzung, dass das Erhoffte mit entsprechender Anstrengung auch erreichbar ist. Der „Aufholprozess“ – der Abbau des Einkommensrückstandes gegenüber Westdeutschland – schien nur eine Angelegenheit von wenigen Jahren zu sein.
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