Treiben Immobilienpreise die gesamtwirtschaftliche Konsumnachfrage?
Marian Berneburg, Axel Lindner
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2006
Abstract
In jüngster Zeit sprechen Konjunkturforscher Preisentwicklungen auf Immobilienmärkten einen großen Einfluß auf die Konsumnachfrage der privaten Haushalte zu. Dagegen kann eingewandt werden, daß Preiserhöhungen die Konsummöglichkeiten einer Volkswirtschaft als Ganzes nicht erhöhen: Wer eine Immobilie teuer verkauft, profitiert vom hohen Preis genau in dem Maße, wie der Käufer verliert. Der trotzdem zu beobachtende Zusammenhang zwischen steigenden Immobilienpreisen und lebhafter Konsumnachfrage bedeutet freilich nicht, daß sich die Wirtschaftssubjekte irrational verhalten. Er erklärt sich vielmehr daraus, daß beide Größen wesentlich von den Erwartungen über die längerfristige gesamtwirtschaftliche Entwicklung einer Volkswirtschaft getrieben werden. Im vorliegenden Artikel steht eine einfache Erklärung der Hauspreisentwicklungen der letzten 15 Jahre in ausgewählten Industrieländern im Mittelpunkt. Ansatzpunkt zur Bestimmung des Wertes von Immobilien ist eine einfache Barwertformel zur Bestimmung des Wertes eines Vermögensguts, die von national unterschiedlichen Risikoaspekten oder einer möglichen Abhängigkeit von demographischen Entwicklungen abstrahiert. In diese Rechnung gehen für die einzelnen Länder jeweils spezifische Erwartungen ein, die sich aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre speisen. Dabei spielen mit der Zinsentwicklung und dem längerfristigen Wachstum einer Volkswirtschaft zwei Größen eine zentrale Rolle, die auch wesentlichen Einfluß auf die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage haben.
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Ökonomische Entwicklungskerne in ostdeutschen Regionen: Branchenschwerpunkte, Unternehmensnetzwerke und innovative Kompetenzfelder der Wirtschaft
Martin T. W. Rosenfeld, Peter Franz, Jutta Günther, Gerhard Heimpold, Franz Kronthaler
IWH-Sonderhefte,
Nr. 5,
2006
Abstract
Der Begriff „Cluster“ ist in jüngster Zeit für die Akteure der Raumentwicklungspolitik auf allen Ebenen des Staates fast zu einer Art Zauberformel zur Beschwörung der Kräfte des regionalen Wirtschaftswachstums geworden. Die Sache hat allerdings mindestens zwei Haken: erstens hat jeder Akteur seine eigene Auffassung von dem, was unter Clustern zu verstehen ist; zweitens besteht ebenfalls keine Einigkeit darüber, mit welchen Strategien die vorhandenen Cluster unterstützt oder neue Cluster entwickelt werden sollten.
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Editorial
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2006
Abstract
Wissen gilt heute gemeinhin als die wichtigste Quelle wirtschaftlichen Wachstums. Die Fähigkeit, Informationen zu erfassen, zu selektieren, zu gewichten und vor allem auch kreativ in einen neuen Zusammenhang zu stellen, erzeugt Wissen. Das Bildungssystem eines Landes besitzt die vornehme Aufgabe, genau hierzu Menschen zu befähigen. Dies betonte der deutsche Nationalökonom Friedrich List Mitte des 18. Jahrhunderts und warnte davor, das Konkurrenzprinzip zu stark zu Lasten von Institutionen, vor allem solcher der Humankapitalbildung, zu betonen. Der modernen Wachstumstheorie folgend ist der technologische Fortschritt weitgehend wissensgetrieben. Deshalb wurde die Ausrichtung auf eine moderne Wissensökonomie prominentes politisches Ziel, die Europa durch die Lissabon-Agenda 2010 anstrebt .
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Zur Verwendung der Solidarpakt-Mittel durch die ostdeutschen Länder
Joachim Ragnitz
Externe Publikationen,
Nr. 4,
2006
Abstract
In dem Beitrag wird das zwischen Bund und ostdeutschen Ländern veränderte Berichtsschema zum Solidarpakt II einer kritischen Analyse unterzogen. Es wird argumentiert, daß eine am Wachstumsbeitrag der Ausgaben orientierte Mittelverwendung sinnvoller ist als eine allein auf Investitionen abzielende Verwendung der Solidarpakt-Gelder. Hierzu werden konkrete Vorschläge unterbreitet.
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IWH-Signalansatz: Das gegenwärtige Finanzkrisenpotential in ausgewählten Ländern Mittel- und Osteuropas und der Türkei
Hubert Gabrisch, Simone Lösel
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2006
Abstract
Der hohe Anstieg der Rohölpreise, Gefahren im Zusammenhang mit dem Atomprogramm Irans sowie die Ungewißheit über die künftige Richtung der Politik der großen Zentralbanken haben in den zurückliegenden Monaten auf den internationalen Finanzmärkten eine größere Unsicherheit bei den Anlegern hervorgerufen. Das führte sowohl zu einer höheren Volatilität als auch zu einem Verfall der Kurse an den wichtigen Aktienmärkten. Auch einige wichtige Aktienindizes mittel- und osteuropäischer Länder folgten dem allgemeinen Abwärtstrend, während Staatstitel relativ konstant blieben. Da über mögliche Portfoliokorrekturen internationaler Anleger auch umfangreiche Kapitalabflüsse in den mittel- und osteuropäischen Ländern ausgelöst werden könnten, stellt sich die Frage, ob aus diesen Entwicklungen für die mittel- und osteuropäischen Länder ein erhöhtes Potential für eine Finanzkrise entsteht. Mit Hilfe des IWH-Signalansatzes zur Analyse und Bewertung des Risikos von Finanzkrisen wurde überprüft, ob dies der Fall ist. Wie die Analyse der Frühwarnindikatoren zeigt, ist für die betrachteten Länder der Ausbruch einer Finanzkrise in den nächsten Monaten wenig wahrscheinlich. Durch eine stabile Wirtschaftspolitik und hohe Wachstumsraten, ein robustes Finanzsystem sowie günstige Wechselkursmechanismen sind diese Länder vor externen Angriffen geschützt. Anstiege des Indikators, die beispielsweise bei den baltischen Ländern zu beobachten sind, fielen allenfalls leicht aus. Im Falle der Slowakische Republik und Sloweniens signalisiert der Gesamtindikator sogar eine Entspannung. Für die Tschechische Republik, Polen und Ungarn weisen die Ergebnisse noch auf Probleme im Bankensektor hin. Diese Einschätzung gilt jedoch nicht für Rumänien und insbesondere nicht für die Türkei. Hier deutet der Gesamtindikator auf einen starken Anstieg des Risikopotentials und somit auf einen noch erheblichen wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf hin.
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Die Wissenschafts-einrichtungen als Standortfaktor
Diana Roth
IWH-Sonderhefte,
Nr. 4,
2006
Abstract
Neuere Ansätze der Stadt- und Regionalökonomik billigen u. a. der Entstehung und Vermittlung von Wissen eine wesentliche Bedeutung für lokale und regionale Wachstumsprozesse zu. Dabei sind allerdings noch zahlreiche Wirkungszusammenhänge ungeklärt. Vorliegende Untersuchungen zu regionalen Innovationssystemen arbeiten vorwiegend mit sekundärstatistischen Daten auf einem recht hohen Aggregationsniveau. Ein tieferer Einblick in die Funktionsweise regionaler Innovationssysteme gelingt damit nicht. Hierfür sind Detailstudien auf der Basis von Primärerhebungen erforderlich, mit denen sich unterschiedliche Arten von Wissenstransfers und der Wissensgenerierung auf ihre Bedeutung unter jeweils unterschiedlichen regionalen Rahmenbedingungen hin überprüfen lassen.
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Ostdeutsche Wirtschaft: Wachstum der Produktion bleibt erneut im Ost-West-Vergleich zurück
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2006
Abstract
Das vergangene Jahr war kein gutes Jahr für die ostdeutsche Wirtschaft. Während im früheren Bundesgebiet der konjunkturelle Aufschwung einsetzte, stagnierte die gesamtwirtschaftliche Produktionsaktivität im Osten, ging die Beschäftigung zurück, und der Aufholprozeß kam trotz sinkender Einwohnerzahl nicht voran. Maßgeblich waren altbekannte Strukturschwächen, die im Jahr 2005 besonders stark zum Durchbruch kamen: der Wegfall der flutbedingten Sonderentwicklung in der Bauwirtschaft, die bis zum Vorjahr für zusätzliche Aufträge gesorgt hatte, und der Abbau der Beschäftigung im Staatssektor. Auch in diesem Jahr fordern die Strukturschwächen ihren Tribut, ihr Einfluß auf die Gesamtwirtschaft läßt jedoch nach. So verschaffen sich die Fortschritte bei Produktivität und Kosten im Unternehmenssektor mehr gesamtwirtschaftliche Geltung. Die noch im Jahr 2000 vorhandenen Nachteile, gemessen an den Lohnstückkosten, wurden in der Folgezeit durch moderate Lohnanstiege und Beschäftigungsrückgang abgebaut. Allerdings werden die geringen Lohnstückkosten durch das Ausscheren vieler Unternehmen aus der Tarifbindung und einen hohen Anteil des Niedriglohnsektors mitbestimmt. Trotzdem sind von der Kostenseite Voraussetzungen für das Ankoppeln an den konjunkturellen Aufschwung gegeben. Auch das Produktionspotential hat sich erhöht und läßt auf Wachstumsreserven schließen. Freilich sind die Finanzierungsmöglichkeiten überdurchschnittlich stark von der aktuellen Einkommenssituation und Fördermitteln abhängig. Die vorteilhaften Rahmenbedingungen auf der Angebotsseite werden jedoch im Prognosezeitraum nicht ausgeschöpft. Zwar werden die Warenlieferungen in das Ausland aufgrund der günstigen Länderstruktur überdurchschnittlich steigen und Unternehmensinvestitionen anregen, die Binnennachfrage in Ostdeutschland insgesamt wird jedoch angesichts der schwachen Einkommensperspektiven der privaten Haushalte gedrückt bleiben. Auch von den vorgezogenen Käufen an hochwertigen Gebrauchsgütern im Vorfeld der Anhebung der Mehrwertsteuer dürfte die ostdeutsche Wirtschaft in diesem Jahr aus strukturellen Gründen wenig profitieren. Eine Wende am Arbeitsmarkt ist nicht in Sicht. Die Beschäftigung sinkt weiterhin, obwohl die Arbeitsmarktpolitik stärker als im Westen stützend wirkt. Das Produktionswachstum resultiert vollständig aus der Steigerung der Arbeitsproduktivität. Der Produktivitätsabstand zum Westen stagniert. Die registrierte Arbeitslosigkeit steigt trotz des anhaltenden Beschäftigungsabbaus nicht, da das – an der Zahl der Erwerbsfähigen gemessene – Arbeitsangebot weiter abnimmt.
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25.07.2006 • 23/2006
Ostdeutsche Wirtschaft: Wachstum der Produktion bleibt erneut im Ost-West-Vergleich zurück
Das vergangene Jahr war kein gutes Jahr für die ostdeutsche Wirtschaft. Während im früheren Bundesgebiet der konjunkturelle Aufschwung einsetzte, stagnierte die gesamtwirtschaftliche Produktionsaktivität im Osten, ging die Beschäftigung zurück, und der Aufholprozeß kam trotz sinkender Einwohnerzahl nicht voran. Maßgeblich waren altbekannte Strukturschwächen, die im Jahr 2005 besonders stark zum Durchbruch kamen: der Wegfall der flutbedingten Sonderentwicklung in der Bauwirtschaft, die bis zum Vorjahr für zusätzliche Aufträge gesorgt hatte, und der Abbau der Beschäftigung im Staatssektor.
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Wie steht es in Mecklenburg-Vorpommern um die Ballung wirtschaftlicher Aktivitäten? - Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Städte des Landes
Gerhard Heimpold, Martin T. W. Rosenfeld
Rostocker Beiträge zur Regional- und Strukturforschung, Heft 18,
Nr. 18,
2006
Abstract
Angesichts der großen Bedeutung, die in der stadt- und regionalwissenschaftlichen Diskussion den Städten sowie allgemein der Ballung wirtschaftlicher Aktivitäten für die Entwicklungschancen von strukturschwachen Regionen beigemessen wird, geht der Beitrag am Beispiel des Landes Mecklenburg-Vorpommern den Fragen nach, inwieweit dort Ballungen von wirtschaftlichen Aktivitäten gegeben sind und inwieweit eine veränderte Nutzung dieser Ballungen zu einer Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung beitragen könnte. Eingangs wird aus theoretischer Sicht die Bedeutung räumlich konzentrierter Wirtschaftsaktivitäten für die Stadt- und Regionalentwicklung erörtert. Im empirischen Teil des Beitrages wird zunächst die generelle Ausstattung der Städte des Landes mit Wachstumsfaktoren untersucht. Anschließend werden zwei wesentliche Merkmale räumlicher Ballung näher untersucht: die räumliche Branchenkonzentration und das Vorhandensein von Unternehmensnetzwerken. Der Beitrag greift, was die Identifizierung von Branchenschwerpunkten und Unternehmensnetzwerken betrifft, auf eine Untersuchungsmethodik zurück, die vom IWH im Rahmen einer im Jahr 2004 abgeschlossenen Untersuchung über Ökonomische Entwicklungskerne in Ostdeutschland (Studie im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR)) angewandt wurde. Der Beitrag schließt mit der Diskussion möglicher Konsequenzen für die Wirtschaftspolitik des Landes und der Kommunen.
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Das deutsche Gesundheitssystem: Wachstumsfaktor und Motor der Wirtschaft
Ulrich Blum
Wachstumsfaktor und Motor der Wirtschaft,
2006
Abstract
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