Konjunktur aktuell: Die Erholung legt nur eine kurze Pause ein
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2010
Abstract
Die weltwirtschaftliche Erholung wird sich im Jahr 2010 weiter fortsetzen. Besonders hoch ist die Dynamik in den asiatischen Volkswirtschaften. Auch in den USA erholt sich die wirtschaftliche Aktivität trotz weiterhin bremsender Einflüsse aus dem Immobiliensektor und vom Arbeitsmarkt so weit, dass das
Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr bereits wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. Im Euroraum verläuft die Erholung hingegen schleppend. Für einige Länder bestehen Zweifel daran, ob die Wirtschaftspolitik über die Handlungsspielräume verfügt, die hohen Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite einzudämmen. Dies erhöht die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung und bremst die Konsum- und Investitionsgüternachfrage. In Deutschland kam die Erholung Ende 2009 ins Stocken; der private Konsum und die Bauinvestitionen fielen schwach aus. Der Arbeitsmarkt zeigt sich hingegen weiterhin sehr robust. Die Unternehmen haben bisher trotz des starken Einbruchs weitgehend auf Entlassungen verzichtet, und eine abrupte Entlassungswelle im Nachgang der Krise wird wohl ausbleiben. Erklären lässt sich dies durch die ausgeweiteten Kurzarbeiterregelungen und die Kosten, die bei Entlassung und erneutem Personalaufbau im Zuge der wirtschaftlichen Erholung entstehen. Die Arbeitsproduktivität wird somit noch einige Zeit unter dem Vorkrisenniveau liegen und keinen großen Spielraum für Lohnerhöhungen bieten, sodass die realen Einkommen nur wenig steigen werden. Der private Konsum dürfte jedoch von der robusten Arbeitsmarktlage tendenziell gestützt werden. Die Hauptantriebskraft für die deutsche Konjunktur ist allerdings nach wie vor die weltwirtschaftliche Dynamik. Sie wird die Exporte nach dem Einbruch in der Krise wieder beflügeln und nach und nach zu einer Wiederbelebung der Unternehmensinvestitionen führen. Insgesamt wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2010 um 1,8% zulegen, und auch 2011 setzt sich der Erholungskurs fort. Das Produktionsniveau wird aber Ende 2011 noch unter dem Vorkrisenniveau und unter dem Produktionspotenzial liegen. Für die Wirtschaftspolitik bleibt der sanfte Ausstieg aus der expansiven Geld- und Finanzpolitik die zentrale Aufgabe. Die Nachwehen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise können nicht als Vorwand dienen, die notwendige Konsolidierung aufzuschieben. Denn eine wichtige Erkenntnis aus der jüngsten Vergangenheit ist, dass nur einem auch finanziell handlungsfähigen Staat die Stabilisierung schwerer wirtschaftlicher Krisen gelingen kann.
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Finanzielle Instabilität und Krise in den Post-Transformations-Ländern
Hubert Gabrisch
Wirtschaftspolitische Blätter,
No. 3,
2009
Abstract
Die Ansteckung durch die globale Finanzkrise war nur ein Auslöser für die schwere Krise in den europäischen Post-Transformations-Ländern. Ursache war die seit 2001 zunehmende finanzielle Instabilität der Länder in Zusammenhang mit der Übernahme ihres Banken- und Finanzsektors durch internationale Finanzinstitutionen. Allgemeine euphorische Renditeerwartungen bildeten den Auftakt für Vermögenspreisblasen und die steigende Verschuldung des privaten Sektors, die durch ausländische Kapitalzuflüsse genährt wurde. Die Studie argumentiert daher, dass simple Konzepte einer Beschränkung inländischer Nachfrage keinen Ausweg aus der Krise weisen. Vielmehr wird eine zweite Transformation notwendig, die ein Wachstumsmodell etabliert, das den Einfluss spekulativer Kapitalzuflüsse reduziert und weiterhin hohe Wachstumsraten ermöglicht.
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Evaluating Communication Strategies for Public Agencies: Transparency, Opacity, and Secrecy
Axel Lindner
B.E. Journal of Macroeconomics,
2009
Abstract
This paper analyses in a simple global games framework welfare effects stemming from different communication strategies of public agencies if strategies of agents are complementary to each other: Communication can either be fully transparent, or the agency opaquely publishes only its overall assessment of the economy, or it keeps information completely secret. It is shown that private agents put more weight on their private information in the transparent case than in the case of opacity. Thus, in many cases, the appropriate measure against overreliance on public information is giving more details to the public instead of denying access to public information.
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Global Financial Crisis Seriously Hits Russian Economy Because of Structural Imbalances
Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2009
Abstract
Bis in das Jahr 2008 hinein hat sich die einsetzende Verringerung der Liquidität im Bankensektor auf die Realwirtschaft nicht spürbar ausgewirkt. Mit dem Nachfrageeinbruch an den Rohstoffmärkten, dem rapiden Absturz des Ölpreises und der Zuspitzung der internationalen Finanzkrise im vorigen Sommer haben sich fallende Exporteinnahmen und massive Kapitalabflüsse jedoch unmittelbar ausgewirkt. Der Rubel geriet unter Druck, und mit dem Einbruch am russischen Finanzmarkt setzte auch ein wirtschaftlicher Abschwung ein, der sich zu Beginn dieses Jahres verstärkte. Das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs und des Vertrauensverlustes in die Währung ließ Vergleiche mit der Krise von 1998 aufkommen.
Die russische Regierung hat mit massiven Interventionen den Finanzmarkt und den Wechselkurs zu stabilisieren versucht. In Reaktion auf die Verschlechterung der Wirtschaftslage wurde zusätzlich ein Paket von konjunkturstimulierenden Maßnahmen verabschiedet, das zu Beginn dieses Jahres in Kraft trat. Es sieht neben Steuervergünstigungen für Unternehmen Kreditgarantien des Staates sowie Maßnahmen zur sozialen Abfederung der Krisenfolgen vor. Dank enormer Mittel, die in den letzten Jahren im Stabilisierungsfonds aufgrund der hohen Rohstoffpreise akkumuliert worden sind, kann die Regierung zunächst eine stabilisierende Finanzpolitik betreiben. Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung sind insgesamt jedoch durch die hohe Abhängigkeit der Wirtschaft vom Ölpreis mit großen Risiken behaftet. Vor diesem Hintergrund wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr deutlich zurückgehen und sich dann 2010 leicht erholen.
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Globalisation and the Competitiveness of the Euro Area
Filippo di Mauro, Katrin Forster
ECB Occasional Paper Series,
No. 97,
2008
Abstract
Against the background of increasing competition and other significant structural changes implied by globalisation, maintaining and enhancing competitiveness has evolved into one of the prime concerns in most countries. Following up on previous work (see in particular ECB Occasional Papers No. 30 and No. 55), this Occasional Paper examines the latest developments and prospects for the competitiveness and trade performance of the euro area and the euro area countries. Starting from an analysis of most commonly used, traditional competitiveness indicators, the paper largely confirms the findings of previous studies that there have been substantial adjustments in euro area trade. Euro area firms have taken advantage of the new opportunities offered by globalisation, and have at the same time been increasingly challenged by emerging economies. This is primarily reflected in the loss of export market shares which have been recorded over the last decade. While these can partly be related to the losses in the euro area's price competitiveness, further adjustment also seems warranted with regard to the export specialisation. Compared with other advanced competitors, the euro area remains relatively more specialised in labour intensive categories of goods and has shown only a few signs of a stronger specialisation in research-intensive goods. Nevertheless, the paper generally calls for a more cautious approach when assessing the prospects for euro area competitiveness, as globalisation has made it increasingly difficult to define and measure competitiveness. Stressing the need to take a broader view on competitiveness, specifically with a stronger emphasis on productivity performance, the paper also introduces a more elaborate framework that takes into account the interactions between country-specific factors and firm-level productivity. It thus makes it possible to construct more broadly defined competitiveness measures. Pointing to four key factors determining the global competitiveness of euro area countries - market accessibility, market size, technological leadership of firms and institutional set-up - the analysis provides further arguments for continuing efforts to increase market integration and strengthen the competitive environment within Europe as a mean of enhancing resource allocation and coping with the challenges globalisation creates.
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The Changing Role of the Exchange Rate in a Globalised Economy
Irina Bunda, Filippo di Mauro, Rasmus Rüffer
ECB Occasional Paper Series,
No. 94,
2008
Abstract
In addition to its direct effects on the global trading and production structure, the ongoing process of globalisation may have important implications for the interaction of exchange rates and the overall economy. This paper presents evidence regarding possible changes in the role of exchange rates in a more globalised economy. First, it analyses the link between exchange rates and prices, showing that there is at most a moderate decline in exchange rate pass-through for the euro area. Next, it turns to the effect of exchange rate changes on trade flows. The findings indicate that the responsiveness of euro area exports to exchange rate changes may have declined somewhat as a result of globalisation, reflecting mainly shifts in the geographical and sectoral composition of trade flows. The paper also provides a firm-level analysis of the impact of exchange rate changes on corporate profits, which suggests that overall this relationship appears to be relatively stable over time, although there are important cross-country differences. In addition, it studies the overall impact of exchange rates on GDP and the potential role of valuation effects as a transmission channel in the case of the euro area. JEL Classification: E3, F15, F31
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Evaluating communication strategies for public agencies: transparency, opacity, and secrecy
Axel Lindner
IWH Discussion Papers,
No. 8,
2008
Abstract
This paper analyses in a simple global games framework welfare effects stemming
from different communication strategies of public agencies if strategies of agents are complementary to each other: communication can either be fully transparent, or the agency opaquely publishes only its overall assessment of the economy, or it keeps information completely secret. It is shown that private agents put more weight to their private information in the transparent case than in case of opacity. Thus, in many cases, the appropriate measure against overreliance on public information is giving more details to the public instead of denying access to public information.
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Deeper, Wider and More Competitive? Monetary Integration, Eastern Enlargement and Competitiveness in the European Union
Gianmarco Ottaviano, Daria Taglioni, Filippo di Mauro
ECB Working Paper,
No. 847,
2008
Abstract
What determines a country’s ability to compete in international markets? What fosters the global competitiveness of its firms? And in the European context, have key elements of the EU strategy such as EMU and enlargement helped or hindered domestic firms’ competitiveness in local and global markets? We address these questions by calibrating and simulating a conceptual framework that, based on Melitz and Ottaviano (2005), predicts that tougher and more transparent international competition forces less productive firms out the market, thereby increasing average productivity as well as reducing average prices and mark-ups. The model also predicts a parallel reduction of price dispersion within sectors. Our conceptual framework allows us to disentangle the effects of technology and freeness of entry from those of accessibility. On the one hand, by controlling for the impact of trade frictions, we are able to construct an index of ‘revealed competitiveness’, which would drive the relative performance of countries in an ideal world in which all faced the same barriers to international transactions. On the other hand, by focusing on the role of accessibility while keeping ‘revealed competitiveness’ as given, we are able to evaluate the impacts of EMU and enlargement on the competitiveness of European firms. We find that EMU positively affects the competitiveness of firms located in participating economies. Enlargement has, instead, two contrasting effects. It improves the accessibility of EU members but it also increases substantially the relative importance of unproductive competitors from Eastern Europe. JEL Classification: F12, R13.
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Does too much Transparency of Central Banks Prevent Agents from Using their Private Information Efficiently?
Axel Lindner
IWH Discussion Papers,
No. 16,
2007
Abstract
This paper analyses in a simple global games framework welfare effects of different communication strategies of a central bank: it can either publish no more than its overall assessment of the economy or be more transparent, giving detailed reasons for this assessment. The latter strategy is shown to be superior because it enables agents to use private information and to be less dependent on common knowledge. This result holds true even if the strategies of agents are strategic complements, for which case it has been argued that too much transparency might induce agents to neglect their private knowledge.
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Globalisation and Euro Area Trade: Interactions and Challenges
Filippo di Mauro, Ursel Baumann
ECB Occasional Paper,
No. 55,
2007
Abstract
As a major player in world trade, the euro area is strongly influenced by globalisation, but is far from being a passive spectator. The paper analyses how the euro area's trade specialization has changed in response to stronger international competition and the emergence of new global players, evaluating results and possible challenges ahead. The message remains mixed. On the positive side, the export specialisation of the euro area is increasing in some medium-high or high-tech sectors where productivity growth is strong and demand robust, such as pharmaceuticals, also by a more intensive recourse to importing intermediate goods from low-cost countries. On the other hand, in comparison to other industrialised economies, the euro area has been somewhat slower in moving towards research-intensive goods and away from labour-intensive sectors. While this could reflect data classification issues, it may also be a sign of structural rigidities in the euro area, which hinder adjustment processes.
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