16.12.2013 • 42/2013
Ein entscheidendes Jahr für die Banken
Die akute Phase der Finanzkrise scheint überwunden. Doch viele Banken sind noch durch Altkredite belastet, deren tatsächlicher Wert unsicher ist. Für Claudia Buch, Präsidentin des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), besteht die entscheidende Aufgabe des kommenden Jahres darin, Umfang und Abschreibungsbedarf dieser notleidenden Kredite umfassend zu erheben und dabei offenbarte Kapitallücken zu schließen. Gelingt den Banken dies nicht aus eigener Kraft, sieht sie die Mitgliedstaaten in der Verantwortung. Nur wenn der Bankensektor zuvor von seinen Altlasten befreit wird, so Claudia Buch in ihrem Kommentar, kann die europäische Bankenunion im Jahr 2015 glaubwürdig starten.
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Makroökonomische Faktoren und mikroökonomische Risiken von Banken
Claudia M. Buch, S. Eickmeier, Esteban Prieto
Ökonomenstimme,
2010
Abstract
Die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass Entwicklungen im Bankensektor und makroökonomische Entwicklungen oftmals sehr eng miteinander verwoben sind. Banken reagieren auf eine expansive Geldpolitik, in dem sie ihre Kreditvergabe ausweiten und dabei unter Umständen höhere Risiken eingehen; umgekehrt reagiert die Geldpolitik auf Liquiditätsengpässe im Bankensektor, in dem sie zusätzliche Liquidität bereitstellt. Diese und andere Anpassungsmuster spielen sich aber nicht nur auf aggregierter Ebene ab; vielmehr liegen ihnen eine Vielzahl von zum Teil sehr unterschiedlichen Anpassungsmustern auf der Ebene der einzelnen Bank zu Grunde. Banken unterscheiden sich beispielsweise im Grad ihrer Abhängigkeit der Refinanzierung über den Interbankenmarkt, sie sind in ihrem Geschäft Zinsänderungsrisiken in unterschiedlichem Ausmaß aufgesetzt, und sie sind unterschiedlich stark im Ausland engagiert und damit von makroökonomischen Entwicklungen im Inland abhängig.
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Aktuelle Trends: Der Geldmultiplikator: Eingeschränkte Geldschöpfung im Euroraum und in den USA
Makram El-Shagi
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2012
Abstract
Über Jahre stabile Zusammenhänge der Geldpolitik sind in den Turbulenzen im Bankensektor im Zuge der jüngsten Krisen zusammengebrochen. Durch die starken Veränderungen auf dem Bankenmarkt – nicht zuletzt das in der Krise erschütterte und nur teilweise zurückgekehrte Vertrauen der Banken untereinander – hat sich die Transmission der Geldpolitik auf die Geldmenge stark verändert.
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26.06.2012 • 21/2012
Der Geldmultiplikator: Eingeschränkte Geldschöpfung im Euroraum und in den USA
Über Jahre stabile Zusammenhänge der Geldpolitik sind in den Turbulenzen im Bankensektor im Zuge der jüngsten Krisen zusammengebrochen. Durch die starken Veränderungen auf dem Bankenmarkt – nicht zuletzt das in der Krise erschütterte und nur teilweise zurückgekehrte Vertrauen der Banken untereinander – hat sich die Transmission der Geldpolitik auf die Geldmenge stark verändert.
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Mittel- und Osteuropa in der Weltfinanzkrise: Simultanes Auftreten von Banken- und Währungskrisen?
Diemo Dietrich, Axel Lindner, Tobias Knedlik
A. F. Michler, H. D. Smeets (Hrsg.), Die aktuelle Finanzkrise: Bestandsaufnahme und Lehren für die Zukunft. Schriften zu Ordnungsfragen der Wirtschaft, Bd. 93,
2011
Abstract
Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, ob in der Weltfinanzkrise die (Post-)transformationsländer Mittel- und Osteuropas durch Zwillingskrisen betroffen waren, ob also sowohl deren Währungen unter starken Abwertungsdruck gerieten als auch deren Bankensysteme nicht mehr in der Lage waren, ihre Intermediationsfunktionen wahrzunehmen. Hierbei wird den Besonderheiten dieser Länder insoweit Rechnung getragen, als dass die Struktur ihres Bankensektors und das Ausmaß ihrer internationalen Verschuldung berücksichtigt werden.
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Russia: Overcoming the Effects of Economic Crisis Takes Time
Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2010
Abstract
Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte in Russland 2009 um nahezu 8% und damit stärker als in anderen großen Volkswirtschaften der Welt. Die spezifischen Bedingungen für das Wachstum in Russland haben sich im Zuge der Finanzkrise offenbart: Die Entwicklung des Ölpreises ist noch immer von großer Bedeutung, doch wurde die Wirtschaft breiter getroffen. Als besonderes Hemmnis hat sich unter den gegenwärtigen Bedingungen die mangelnde Funktionsfähigkeit des einheimischen Finanz- und Bankensektors für die Kreditversorgung des privaten Unternehmenssektors erwiesen, wodurch die Abhängigkeit der Unternehmen vom ausländischen Kapitalmarkt noch verstärkt wurde. Die Folgen der weltweiten Finanzkrise wurden durch diese institutionellen Schwächen in Russland verschärft und erschweren nun deren schnelle Überwindung. Zwar haben sich in den letzten Monaten im Zuge anziehender Rohstoffpreise und steigender Nachfrage die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die russische Wirtschaft verbessert; die Binnenwirtschaft wird aber vorerst nur gering expandieren, da die Talfahrt der Investitionen aufgrund der schwachen Ertragslage der Unternehmen und noch unzureichender Finanzierungsbedingungen weiter anhält. Die Überwindung der strukturellen Missstände wird längere Zeit in Anspruch nehmen als die kurzfristige Abfederung der Krisenfolgen über Finanztransfers. Das Bruttoinlandsprodukt wird vor diesem Hintergrund 2010 und 2011 mit Raten zwischen 3% und 4% deutlich geringer zunehmen als im Durchschnitt der letzten Jahre.
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Editorial
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2010
Abstract
Drohen die Stabilisierung und die erwartete Erholung der Wirtschaft an einer Kreditklemme zu scheitern? Kann und soll der Staat etwas unternehmen? Die Eigenkapitalverluste der Banken durch die Finanzmarktkrise müssten schon bei konstantem Risiko eine entsprechende Reduktion der Kreditvergabe auslösen. Tatsächlich aber steigen diese Risiken. Da in der Krise der Unternehmenssektor weniger geschrumpft ist als der Bankensektor, muss der Preis der Kredite steigen – und genau dies geschieht, wie man an den wachsenden Margen im Kreditgeschäft sieht, die oft oberhalb eines risikoadäquaten Zinses als Summe aus Refinanzierungskosten, Ausfallwahrscheinlichkeiten und Eigenkosten liegen. Dann sollte es Banken leicht fallen, Eigenkapitalgeber am Markt zu finden – genau diese fehlen aber. Nutzen Banken oligopolistische Spielräume und haben sie vielleicht kein Interesse an einer expansiven Stabilisierung?
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Russia: A Victim to Transition or to the Financial Crisis?
Marina Grusevaja
Wirtschaft im Wandel,
No. 8,
2009
Abstract
Die Weltfinanzkrise hat Schwächen des russischen Wirtschaftssystems offenbart, die mit dem Weg der Transformation von der Plan- zur Marktwirtschaft in Zusammenhang stehen und nicht allein auf einen Verfall der Rohölpreise zurückzuführen sind. Die Engpässe bei der Kreditvergabe aufgrund der weltweit gesunkenen Liquidität treffen in Russland noch auf eine besonders hohe kurzfristige Direktverschuldung der Privatunternehmen im Ausland und auf eine einseitige wirtschaftspolitische Orientierung auf die Förderung der Rohstoffindustrie sowie der rohstoffnahen Industriezweige. Bis Mitte 2008 hatte die Auslandsverschuldung der privaten Banken und Nicht-Banken kräftig zugenommen und die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von den Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten erheblich verstärkt. Diese neue Abhängigkeit verstärkte die Anfälligkeit der Ex-porteinnahmen für die sinkenden Preise auf den Rohstoffmärkten. Die jüngste Abwertung des Rubel hat das Problem der Direktverschuldung noch verschärft. Die hohe Direktverschuldung des Unternehmenssektors im Ausland und die Abhängigkeit von Rohstoffexporten sind typische Ergebnisse des russischen Transformationswegs. Denn zum einen ist der Bankensektor nicht in der Lage, den Finanzierungsbedarf des Unternehmenssektors außerhalb der Rohstoffindustrien zu finanzieren, sodass die Unternehmen kurzfristig ins Ausland ausweichen müssen. Zum anderen hat die wirtschaftspolitische Strategie der vergangenen 17 Jahre den Einfluss des Staates auf den Rohstoffsektor wieder verstärkt – mit dem Ziel, diesen Sektor vorrangig auszubauen. Die hohe Marktkonzentration wirkt sich daher negativ auf die Anpassungsfähigkeit und -flexibilität des realwirtschaftlichen Sektors in Krisenzeiten aus. Die gegenwärtige Politik der Regierung ist kurzfristig orientiert und zielt auf direkte Finanzhilfen sowie protektionistische Maßnahmen ab. Ihre langfristigen Effekte könnten allerdings in einem stärkeren Eingriff des Staates in die Wirtschaft liegen. Vor diesem Hintergrund wird die Krise in Russland länger andauern als in den anderen Transformationsländern.
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Global Financial Crisis Seriously Hits Russian Economy Because of Structural Imbalances
Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2009
Abstract
Bis in das Jahr 2008 hinein hat sich die einsetzende Verringerung der Liquidität im Bankensektor auf die Realwirtschaft nicht spürbar ausgewirkt. Mit dem Nachfrageeinbruch an den Rohstoffmärkten, dem rapiden Absturz des Ölpreises und der Zuspitzung der internationalen Finanzkrise im vorigen Sommer haben sich fallende Exporteinnahmen und massive Kapitalabflüsse jedoch unmittelbar ausgewirkt. Der Rubel geriet unter Druck, und mit dem Einbruch am russischen Finanzmarkt setzte auch ein wirtschaftlicher Abschwung ein, der sich zu Beginn dieses Jahres verstärkte. Das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs und des Vertrauensverlustes in die Währung ließ Vergleiche mit der Krise von 1998 aufkommen.
Die russische Regierung hat mit massiven Interventionen den Finanzmarkt und den Wechselkurs zu stabilisieren versucht. In Reaktion auf die Verschlechterung der Wirtschaftslage wurde zusätzlich ein Paket von konjunkturstimulierenden Maßnahmen verabschiedet, das zu Beginn dieses Jahres in Kraft trat. Es sieht neben Steuervergünstigungen für Unternehmen Kreditgarantien des Staates sowie Maßnahmen zur sozialen Abfederung der Krisenfolgen vor. Dank enormer Mittel, die in den letzten Jahren im Stabilisierungsfonds aufgrund der hohen Rohstoffpreise akkumuliert worden sind, kann die Regierung zunächst eine stabilisierende Finanzpolitik betreiben. Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung sind insgesamt jedoch durch die hohe Abhängigkeit der Wirtschaft vom Ölpreis mit großen Risiken behaftet. Vor diesem Hintergrund wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr deutlich zurückgehen und sich dann 2010 leicht erholen.
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Crisis Contagion in Central and Eastern Europe
Hubert Gabrisch
Wirtschaft im Wandel,
No. 12,
2008
Abstract
Die mittel- und osteuropäischen Länder sind nunmehr auch von der globalen Finanzkrise getroffen. Erstens hat der Verfall der Rohstoffpreise (Öl und Stahl) in Russland und in der Ukraine zu Rezessionsängsten und damit zu einem Abzug kurzfristigen Kapitals geführt. Für alle Länder kommen die Auswirkungen der weltweiten Nachfrageschwäche über den Exportsektor negativ zum Tragen. Schließlich erweist sich der von ausländischen Banken dominierte Finanzsektor in fast allen neuen EU-Ländern als Einfallschneise für Risikoanpassungen internationaler Investoren. Die gemeinsame Folge dieser Faktoren sind zunehmende Einschränkungen der Kredit- und der Geldversorgung und ebenfalls ein Abzug von Investitionskapital. In der gesamten Region zeichnet sich eine starke Abschwächung des Wirtschaftswachstums ab, in einigen Ländern droht sogar eine langanhaltende Rezession. Es ist vorwiegend Aufgabe der Fiskalpolitik dieser Länder, Dauer und Tiefe der Rezession zu mildern. Eine Fortsetzung der bisher verfolgten fiskalischen Konsolidierung oder gar des Konvergenzkurses
für einen schnellstmöglichen Beitritt zur Eurozone ist derzeit nicht sinnvoll. Eine staatliche Stützung der Nachfrage sollte durch die Stärkung eines genuin inländischen Bankensektors begleitet werden, der die Sicherung der Kreditversorgung zum Ziel hat.
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