Schlüsselbrücken zur Gebietsstands-Transformation in Deutschland
Der Staat besitzt die Möglichkeit, innerhalb seiner Staatsgrenzen die ursprüngliche räumliche Struktur seiner Untergliederungen zu verändern. Als Ziel einer solchen (kommunalen) Gebietsreform wird oftmals die Stärkung der planerischen, verwaltungsmäßigen und politischen Leistungsfähigkeit einzelner Gemeinden angeführt. Seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 fanden eine Vielzahl umfangreicher Gebietsreformen in Ostdeutschland statt, wodurch Gemeinden und Landkreise aufgeteilt oder zusammengelegt wurden.
Haben sich die (bewohnten) Gemeindegebietsflächen infolge von Eingemeindungen, Zusammenschlüssen oder Teilausgliederungen dabei jedoch verändert, geben Vergleiche der für den jeweiligen Gebietsstand ermittelten Bevölkerungszahlen deren Entwicklung über Raum und Zeit nicht mehr korrekt wieder. Die Bewältigung demographischer Probleme, die in weiten Teilen Deutschlands bereits vorliegen oder in Zukunft zu erwarten sind, kann aber nur gelingen, wenn Prognosen und Maßnahmen anhand von Daten vorgenommen werden, die die demographische Entwicklung separiert von der territorialen Entwicklung widerspiegeln. Die Bereitstellung von über die Zeit vergleichbaren räumlichen Bevölkerungszahlen ist daher von allgemeinem Interesse.
Die hier angebotenen Tabellen und Matrizen sollen den Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen, die Veränderungen administrativer Grenzen sowie deren Auswirkungen auf die jeweiligen Bevölkerungszahlen im Zeitverlauf korrekt zu berücksichtigen und die Arbeit mit Daten auf Gemeinde- und Kreisebene, welche verschiedene Gebietsstände umfassen, zu erleichtern.
Einen Überblick über den Aufbau und den Inhalt der verfügbaren Dateien bieten wir Ihnen hier.
Zugang zum Download
Das IWH stellt diese Schlüsselbrücken und Matrizen zur Erstellung (Vor- und Rückrechnung) zeitlich konsistenter Gebietsstände für Gemeinden und Kreise in Deutschland externen Forscherinnen und Forschern ausschließlich für nicht-kommerzielle Forschungszwecke als Download im Excel-Format zur Verfügung. Die Nutzung wird auf Antrag gewährt.
Bitte füllen Sie dazu den Antrag zur Datennutzung mit Ihren persönlichen Angaben und einer Forschungsskizze aus, welche gleichzeitig das Forschungsinteresse dokumentiert. Bei Erfüllung der formalen Voraussetzungen werden wir einen Nutzungsvertrag mit Ihnen abschließen. Bitte beachten Sie dazu auch die geltende Benutzerordnung.
An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass dieses Angebot als kostenlose Hilfestellung für Wissenschaftler gedacht ist und mit großer Sorgfalt sowie nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurde. Aktualität, Vollständigkeit und Korrektheit können jedoch nicht garantiert werden (weitere Hinweise zum Haftungsausschluss finden Sie im Impressum).
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Publikationen
Kauffmann, A. (2015a): Wie lässt sich die Bevölkerungsentwicklung von Städten korrekt ermitteln? Eine Methode zur Bereinigung amtlicher Daten um die Effekte von Gebietsänderungen am Beispiel von Ostdeutschland. IWH-Online 5/2015: Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle. LINK
Kauffmann, A. (2015b): Bevölkerungsentwicklung seit 1990 und weitere demographische Indikatoren von 132 ostdeutschen Städten in konstanten Grenzen von 2013. Abbildungsanhang zu IWH-Online 5/2015: Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle. LINK
Kauffmann, A. (2017): Schlüsselbrücken und Matrizen zur statistischen Rückrechnung von Gebietsständen (Gebietsstands-Transformation) für Gemeinden und Kreise Deutschlands. LINK
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Publikationen
Foreword: Competing: Important Stimuli for Knowledge Cities to Become Prosperous
in: T. Yigitcanlar, K. Metaxiotis, J. Carrillo (eds), Building Prosperous Knowledge Cities. Policies, Plans and Metrics, 2012
Abstract
The author discusses the role of competitions in urban development strategies based on the cooperation of higher education institutions. The experience with similar strategies in regional policy and in innovation policy is reflected upon. After the presentation of some cases, the advantages and disadvantages of development strategies based on competitions are compared.
5. Konferenz „Analysen und Politik für Ostdeutschland – aus der Forschung des IWH“ – ein Bericht
in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2012
Abstract
Der Beitrag berichtet über den Inhalt der Tagung „Analysen und Politik für Ostdeutschland – aus der Forschung des IWH“ am 21. September 2011, die – wie bereits die vier Vorgängerveranstaltungen seit 2007 – ein wirtschaftspolitisches Fachpublikum mit neuen Forschungsergebnissen des IWH vertraut machte. Im ersten Teil der Tagung lag, beginnend mit dem Eröffnungsvortrag der Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Birgitta Wolff, der thematische Schwerpunkt bei Fragen der Innovationsförderung, des Technologietransfers und der Wissensflüsse. Diese Faktoren gelten – nicht nur in Ostdeutschland – als wichtig für die wirtschaftliche Konvergenz oder Divergenz von Regionen. Anschließend wurden auf der makroökonomischen Ebene Faktoren analysiert, die das Wirtschaftswachstum in Ostdeutschland beeinflussen. Es folgte ein Beitrag über die Effekte des Programms „Stadtumbau Ost“ für den Immobilienmarkt, bei dem Wirkungen von Abriss- und Aufwertungsmaßnahmen untersucht worden waren. Der abschließende Beitrag hatte die künftige Ausgestaltung der EU-Strukturpolitik zum Gegenstand, die bislang die wirtschaftliche Entwicklung in den Neuen Ländern massiv unterstützt hat.
Local Economic Structure and Sectoral Employment Growth in German Cities
in: Tijdschrift voor economische en sociale geografie, Nr. 5, 2011
Abstract
This study systematically examines the impact of fundamental elements of urban economic structure on sectoral employment growth in German cities (“urban growth”). We test four elements simultaneously – sectoral specialisation, diversification of economic activities, urban size and the impact of local competition. To account for the effect of varying spatial delimitations in the analysis of urban growth, we further differentiate between cities and planning regions as geographical units. Our regression results show a U-shaped relationship between localisation economies and urban growth and positive effects of local competition on urban growth. With respect to diversification, we find positive effects on urban growth on the city level, but insignificant results on the level of the planning regions. The impact of urban size also differs between free cities and planning regions; in the former, a U-shaped relationship is found, whereas the effect is inversely U-shaped for the latter.
Größe ist nicht alles – Die Effizienz der kommunalen Leistungserstellung am Beispiel Sachsen-Anhalts
in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 10, 2011
Abstract
Befürworter von Gemeindegebietsreformen – wie z.B. der erst kürzlich beendeten Reform in Sachsen-Anhalt – erwarten von Gemeindezusammenlegungen und zentralisierten Verwaltungsformen (Einheitsgemeinde statt Verwaltungsgemeinschaft) Kosteneinsparungen bzw. Effizienzsteigerungen bei der kommunalen Leistungserstellung. Der vorliegende Beitrag untersucht die möglichen Effizienznachteile kleinteiliger Gemeindestrukturen am Beispiel Sachsen-Anhalts zum Zeitpunkt vor der entscheidenden Phase der Gemeindegebietsreform. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass dezentrale Verwaltungsformen keinen signifikanten Effizienznachteil gegenüber Einheitsgemeinden aufweisen müssen. Ferner deuten die Analysen zur Skaleneffizienz darauf hin, dass die Mehrheit der sachsen-anhaltischen Gemeinden – wenn die aggregierte Ebene der Verwaltungsgemeinschaften betrachtet wird – eine weitgehend effiziente „Betriebsgröße“ hatte, wobei der Zusammenhang zwischen Einwohnerzahl und Skaleneffizienz u-förmig verläuft. Einerseits stützt die Untersuchung daher nicht den Erhalt von Kleinstgemeinden oder die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften mit zweistelligen Mitgliedsgemeindezahlen. Andererseits liefern die Ergebnisse – selbst unter Berücksichtigung des sich abzeichnenden Bevölkerungsrückgangs – aber auch keinen Beleg für die Notwendigkeit der Reduzierung der Anzahl der Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt von 1 118 im Jahr 2004 auf aktuell 219.
Stadtumbau – Preise – Investitionen. Empirische Untersuchungen zum Wohnungsmarkt auf Grundlage der Realoptionstheorie
in: Wirtschaftspolitik in Forschung und Praxis, Bd. 56. Zugl. Dissertation Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dr. Kovac Verlag, Hamburg, 2011
Abstract
Mit der Studie legt Dominik Weiß die erste umfassende Untersuchung vor, die sich quantitativ mit den Effekten des Stadtumbaus auf Preisbildung und Wertentwicklung am Immobilienmarkt auseinandersetzt. Durch die Anwendung eines realoptionstheoretischen Ansatzes wird eine innovative Analysemethodik angewendet, die zumindest in Deutschland bisher kaum mit umfangreichen empirischen Analysen verknüpft worden ist. Dadurch wird die Problematik der zeitlich verzögerten Wirkung baulicher Maßnahmen am Markt und der indirekte Charakter der Stadtumbauförderung für private Wohnungseigentümer adäquat berücksichtigt. Die Studie beleuchtet Entscheidungskalküle und das Investitionsverhalten von Hauseigentümern und liefert Erkenntnisse über die Potenziale und Grenzen der klassischen Stadtumbaumaßnahmen. Von besonderem Wert für Entscheider in Stadtentwicklung, Förderpolitik und Wohnungswirtschaft sind die umfangreiche Aufarbeitung ökonomischer Begründungen für die Stadtumbauförderung und die vielfältigen Hinweise und Empfehlungen zur Verbesserung und Weiterentwicklung des Stadtumbaus.
University Cities: Including Universities and Research Institutes into Strategies for Urban Growth
in: International Journal of Knowledge-Based Development, 2011
Abstract
The topic of this special issue refers to the observation that many larger and middle-sized cities dispose of a considerable potential of institutions creating and disseminating knowledge. This kind of endowment seems to be especially valuable in an upcoming knowledge-based economy. Recent strategic concepts and inter-city competitions referring to ‘knowledge-based urban development’, ‘knowledge city’, ‘creative city’, ‘science city’ or ‘entrepreneurial university’ indicate that urban planners and politicians are beginning to search for strategies to take advantage and to make use of this potential. The papers in this special issue a) present case studies of cities trying to activate their knowledge resources for local economic growth, b) deal with regulatory barriers and problems for cities applying ‘knowledge city’ strategies, c) analyze the university support for entrepreneurial activities, and d) discuss some implications of ‘knowledge city’ strategies for architecture and urban planning.
Was bringen Vernetzung und Kooperation für die lokale Wirtschaftsentwicklung? - Bericht über eine Tagung am IWH
in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2011
Abstract
Die Abteilung Stadtökonomik des IWH veranstaltete am 2. und 3. Dezember 2010 das dritte „Halle Forum on Urban Economic Growth“. Auf der im zweijährigen Turnus stattfindenden Konferenz werden Forschungsergebnisse zu wesentlichen Einflussfaktoren der wirtschaftlichen Entwicklung von Städten präsentiert. Das dritte „Halle Forum“ widmete sich der Frage nach den Formen und Vorteilen von Kooperationen und Vernetzung für die wirtschaftliche Entwicklung von Städten und Metropolregionen. In den Vorträgen und Diskussionen wurden die Effekte und Determinanten von inter- und intraregionalen Kooperationen zum einen zwischen Unternehmen, zum anderen zwischen benachbarten Kommunen thematisiert. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Zusammenarbeit von Städten im Rahmen der Etablierung von Metropolregionen, mit denen die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der betreffenden Städte verbessert werden soll.
Sparpläne zur Städtebauförderung auch als Chance für mehr Effizienz beim Einsatz öffentlicher Mittel nutzen! – ein Kommentar
in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 8, 2010
Abstract
Der Bund plant, im Jahr 2010 für Maßnahmen der Städtebauförderung insgesamt 535 Mio. Euro in rund 3 400 Stadtquartieren einzusetzen. Dies erfolgt im Rahmen des „klassischen“ Programms der „Stadtsanierung und -entwicklung“, zunehmend aber auch in Spezialprogrammen wie „Stadtumbau“, „Soziale Stadt“, „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, „Städtebaulicher Denkmalschutz“ oder „Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“. Im Rahmen des Sparpakets der Bundesregierung sollen die Städtebaumittel deutlich gekürzt werden. Diese Pläne haben in den vergangenen Monaten bereits zu einem Proteststurm der Städte sowie der Wohnungswirtschaft geführt, der sich in nächster Zeit – im Vorfeld der anstehenden Etatberatungen des Bundes – noch weiter verstärken dürfte. Einerseits ist dieser Protest verständlich. Jede Kürzung finanzieller Mittel wird bei den bisherigen Empfängern auf Ablehnung stoßen. Andererseits bieten die Sparabsichten auch die Chance, Schwerpunkte neu zu setzen und die Effizienz des Mitteleinsatzes zu erhöhen. Denn die Städte und ebenso der Bund müssen sich stets fragen lassen, ob die ihnen anvertrauten öffentlichen Mittel optimal verwendet werden. In manchen Fällen gibt es hieran berechtigte Zweifel.
Wer zahlt für das schöne Leben? Technische Infrastruktur in Zeiten von Bevölkerungsrückgang am Beispiel von drei ostdeutschen Mittelstädten
in: Tagungsband Arbeitskreis Stadterneuerung an deutschsprachigen Hochschulen, 2010
Abstract
In Städten mit sinkender Bevölkerung steigt die Besorgnis hinsichtlich der künftigen Kosten der technischen Infrastruktur. Eine immer kleinere Anzahl von Einwohnern wird die Kosten der kommunalen Leistungen zu tragen haben. Über die reine Kostenberechnung hinaus lautete die zentrale Forschungsfrage unseres Projekts, inwiefern die Stadtplanung einen Beitrag zur Verringerung der steigenden Durchschnittskosten pro Leistungseinheit (m3, m2) leisten kann. Die Studie wurde für drei ostdeutsche Mittelstädte durchgeführt, mit einem Zeithorizont bis 2030. Der Fokus liegt auf den Bereichen Wasser, Abwasser und Gemeindestraßen. Das ziemlich überaschende Ergebnis war, dass die Maßnahmen der Stadtplanung (insbesondere Versuche zur Verdichtung, Entwicklung der Innenstädte anstelle der Extensivierung des Stadtgefüges) kaum Auswirkungen auf die langfristigen Kosten haben - verglichen mit dem unvermeidlichen Erneuerungsbedarf der technischen Infrastruktur. Aufgrund des dominierenden Fixkostenblocks bei technischen Infrastruktursystemen erweist sich die demographische Entwicklung als der Hauptkostenfaktor. Daher wird in Zukunft mit massiven Finanzierungsproblemen zur Aufrechterhaltung des heutigen Niveaus bei öffentlichen Leistungen zu rechnen sein.
Stadtentwicklung durch Denkmalschutz? Eine Analyse seiner Regulierungs- und Anreizinstrumente
in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2010
Abstract
Für die Stadtentwicklung in Ostdeutschland spielen die Regularien des Denkmalschutzes eine hervorgehobene Rolle. Zahlreiche Städte verfügen noch über ein stadtbildprägendes bauliches kulturelles Erbe. Als Reaktion auf den in der DDR-Zeit vorangeschrittenen Verfall dieser historischen Bausubstanz sind in den Neuen Ländern vergleichsweise rigide Denkmalschutzgesetze erlassen worden. Zusätzlich wurde im Jahr 1991 das Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ speziell für die ostdeutschen Städte ins Leben gerufen. In vielen Städten haben Denkmalschutzaktivitäten zu attraktiven Stadtzentren geführt. Auf der anderen Seite mehren sich die Anzeichen, dass eine „überzogene“ Denkmalschutzpolitik einen Hemmfaktor für die Stadtentwicklung bilden kann. Zum Auftakt dieses neu in den Fokus genommenen Forschungsthemas wird in dem Beitrag das Konzept eines ökonomischen Zugangs zum Thema des Denkmalschutzes dargelegt. Darüber hinaus erfolgt eine systematisierende Analyse dieses Politikfeldes im Hinblick auf die verschiedenen involvierten politischen Ebenen, Akteure und Regulierungen. Die Finanzierung des Denkmalschutzes, seine verschiedenen Instrumente und erkennbare nicht intendierte Effekte bilden weitere Schwerpunkte der Analyse. Die Befunde zeigen, dass in den Neuen Ländern ein höherer Anteil an Gebäuden unter Denkmalschutz steht und dass pro Kopf mehr öffentliche Mittel in den Denkmalschutz fließen als in Westdeutschland. Allerdings erweist es sich als sehr schwierig, festzustellen, wann ein optimaler oder zumindest ausreichender Stand des Denkmalschutzes in einer Stadt erreicht worden ist. Die Suche nach entsprechenden Indikatoren impliziert weiteren Forschungsbedarf.